Jisung POV
Am nächsten Morgen wache ich ganz früh auf und gehe zuerst mal auf die Toilette. Minho schläft währenddessen noch seelenruhig weiter. Ich hätte auch gerne so einen festen Schlaf. Aber die Kinder halten mich ziemlich auf Trapp. Leise gehe ich wieder ins Zimmer und beobachte meinen Mate beim Schlafen. Bald sollte ich ihn aber aufwecken. Denn wir haben in einer Stunde einen Termin beim Arzt. Heute erfahren wir sicher, was für Geschlechter es werden. Felix weiß es schon. Changlix bekommt eine Tochter. Ich freue mich wirklich für die Beiden. Felix hat es verdient, dass er eine Familie hat, die ihn ohne Bedingungen liebt und beschützt. Wir haben so viel Scheiße erlebt, da könnten wir ein Bisschen Frieden vertragen. Leider wird dieser aber noch warten müssen. Das fremde Rudel ist schon ziemlich nah.
Eine halbe Stunde später wecke ich meinen Mate auf. Dieser ist ziemlich verwirrt, erinnert sich aber schnell wieder an den Termin. Sofort steht er auf und richtet sich her. Kurze Zeit später gehen wir dann gemeinsam nach unten. Dort ist alles noch ruhig. Die Anderen scheine wohl noch zu schlafen. Das haben sie aber auch verdient. Denn gestern haben sie und wirklich ein großes Geschenk gemacht. Die nächsten Tage sollten wir unsere Kleidung und die restlichen Gegenstände ins Haus bringen. Dann ist es endlich unser Heim. Die Anderen werden wahrscheinlich heute schon damit anfangen. In einer Woche wollen wir alle in den neuen Häusern wohnen. Bis dahin ist aber noch viel zu erledigen.
Leise verlassen wir das Haus und machen uns auf den Weg zum Arzt. Dieser ist vor einer Woche in unser Dorf gezogen. Immerhin sind sehr viele Omegas schwanger. Dort werden wir schon erwartet. Wir betreten das Behandlungszimmer und setzen uns auf die zwei Stühle. Ein paar Minuten später betritt mein Arzt den Raum. Er begrüßt uns freundlich und fängt dann auch schon mit der Untersuchung an. Ich beantworte ein paar Fragen und muss mich dann auf die Liege legen. Vorher ziehe ich mir aber noch mein Shirt aus. Somit kann der Arzt das Gel nicht darauf kleckern. Denn damit hat er eines meiner Lieblingsshirts ruiniert. Der Fleck wollte einfach nicht mehr raus gehen. Aber zum Glück habe ich ja noch mehr Kleidung. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich das kalte Gel am Bauch spüre. Immer wieder fährt er mit der Sonde über meinen Bauch. Dabei beobachte ich den Bildschirm ganz genau.
Nach etwa einer Stunde ist die Untersuchung beendet. Mit den Kindern ist alles in Ordnung. Sie sind gesund und entwickeln sich prächtig. Das ist wirklich eine Erleichterung für mich. Ich will nichts falsch machen. Minho und die Kinder liegen mir sehr am Herzen und ich will sie nicht verlieren. Aber dem wird sicher nicht der Fall sein. Die Aufregung der letzten Wochen hatte auch keine Auswirkungen auf die Kinder. Somit sind sie in guten Händen und wohl behütet. Der Arzt konnte uns auch endlich sagen, welche Geschlechter unsere Kinder haben. Wir bekommen ein Mädchen und einen Jungen. Mein Traum geht in Erfüllung. Ich wollte schon immer eine Tochter. Minho hat sich auch sichtlich gefreut. Aber sicher mehr über den Jungen.
Fröhlich machen wir uns auf den Weg nach Hause. Die Anderen sind mittlerweile auch schon wach. Sie befinden sich in der Küche. Wir verlagern den Platz aber ins Wohnzimmer. Dort setzen sie sich auf die Couch und schauen uns abwartend an. Schnell greife ich in meine Jackentasche und hole die Ultraschallbilder heraus. Ich verteile sie an unsere Freunde und lasse sie die Geschlechter erraten. Felix erkennt sofort, dass Eines der Kinder ein Junge ist. Mit unserer Tochter haben sie aber Probleme. Woojin kommt aber nach einer Weile darauf. Er muss wohl wissen, wie ein Mädchen aussieht, denn er hat selber eine Tochter.
Wir reden noch eine Stunde dann wird es draußen plötzlich laut. Mehrere Wölfe heulen. Das Signal! Das fremde Rudel hat wohl gerade unser Dorf erreicht. Schnell laufen die Omegas nach oben. Woojin holt vorher noch Isabella. Immer mehr Omegas betreten das Haus und kommen zu uns. Dann wird die Tür abgesperrt. Also sind wir vollzählig. Ich schaue aus dem Fenster und kann mehrere Alphas erkennen, die das Haus bewachen. Von den Eindringlingen kann ich noch nichts sehen. Hoffentlich überstehen alle den Kampf und keiner wird getötet. Ich hätte nicht daran denken sollen. Denn plötzlich mache ich mir große Sorgen um Minho. Ich will ihn nicht verlieren.
Plötzlich schlingen sich zwei Arme um meinen Körper. Es ist Felix. Er hat wohl bemerkt, dass ich mir große Sorgen mache. Wir wissen immer, wie es dem Anderen geht. Zitternd klammere ich mich an meinen besten Freund. Dieser streicht mir beruhigend über den Rücken. Wie kann er nur so ruhig sein? Sein Mate ist auch da draußen und kämpft ums Überleben. Vielleicht kann er es nur besser verstecken als ich. Das muss es sein. Die anderen Omegas sind auch ziemlich ruhig. Liegt daran, dass sie alle auf Isabella fixiert sind. Sie liegt lächelnd auf einer Decke und quietscht freudig. Woojin zieht immer wieder lustige Grimassen. Somit ist es kein Wunder, dass sie lachen muss. Plötzlich ändert sich die Stimmung. Draußen kann man lautes Knurren hören.
Schnell laufe ich zum Fenster und schaue hinaus. Dabei achte ich aber darauf, dass man mich nicht erkennen kann. Das wäre kontraproduktiv. Denn dann wüssten die Gegner sofort, wo die Omegas sind. Auch wenn es jetzt schon ziemlich offensichtlich ist. Denn es stehen ja mindestens fünf Alphas vor der Tür und scheinen sie zu bewachen. Das wird den Gegnern sicher bald auffallen. In der Zwischenzeit können wir nur hoffen, dass es nie dazu kommen wird. Ich kann Minho erkennen, wie er sich erfolgreich gegen einen anderen Wolf behauptet. Dabei sieht er so heiß aus. Darauf kann ich mich aber nicht konzentrieren, denn ich mache mir große Sorgen. Außerdem habe ich wirklich Angst, dass ihm etwas passieren könnte. Was würde ich dann tun? Ohne Mate kann ich sicher nicht lange überleben.
Nach ein paar Minuten setze ich mich wieder zu den Anderen. Die sind noch immer auf Isabella fixiert. Plötzlich fällt mir aber was auf. Wo ist Jin? Ihn habe ich die ganze Zeit noch nicht gesehen. Panisch laufe ich aus dem Zimmer. Felix rennt mir hinterher. Er versucht mich am Arm zu packen, aber ich kann mich immer wieder erfolgreich entziehen. Dann schafft er es endlich mich festzuhalten. Deswegen muss ich stehen bleiben. Schnell erkläre ich ihm die Situation und hoffe, dass er mich endlich wieder loslässt. Dem ist aber nicht der Fall. Langsam fange ich an zu verzweifeln. Warum hört er mir nicht zu? Dann sagt er aber etwas, dass mich beruhigt. "Jin ist nicht im Dorf. Er ist mit Namjoon etwas weiter weg gefahren. Immerhin will er seinen Mate nicht verlieren. Der hat ja beim letzten Kampf ziemlich stark einstecken müssen."
Erleichtert atme ich aus und schmeiße mich in die Arme meines besten Freundes. Plötzlich fliegt die Tür neben uns auf. Zwei fremde Alphas betreten das Haus. Sofort ergreifen wir die Flucht. Wir schaffen es zum Glück noch rechtzeitig ins nächste Badezimmer und können somit auch absperren. Die Alphas versuchen die Tür einzutreten. Aber sie sind noch erfolglos. Schnell gebe ich Minho über unseren Link bescheid. Kurze Zeit später kann ich seine Präsenz wahrnehmen. Changbin ist auch dabei. Das kann ich an Felixs Reaktionen erkennen. Dann ist es plötzlich ruhig. Ich traue mich aber nicht die Tür aufzumachen. Langsam drehe ich mich zu meinem besten Freund um. Geschockt schaue ich ihn an. Er krümmt sich am Boden und hält sich den Bauch. Scheiße! Bei ihm haben die Wehen eingesetzt. Dabei hat er noch circa drei Wochen übrig. Was soll ich jetzt bloß machen?
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My little Baby -Minsung
FanfictionJisung ist ein junger Omega, der gezwungen ist aus seiner Heimatstadt zu fliehen. Denn sein Rang wird nicht gerne gesehen. Somit zieht er um und trifft eine Person, mit der er nicht gerechnet hat. Sein Leben verändert sich drastisch, aber zum Guten...