Kapitel 22

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Jisung POV

Eine Woche später

Die Schlacht ist jetzt schon eine Woche her. Jeden Tag waren wir damit beschäftigt, die entstandenen Schäden zu beseitigen. Felix haben wir natürlich nicht mitmachen lassen. Er soll sich ja schonen. Anweisung vom Arzt. Also verpflichtend. Wir wollen ja, dass es ihm schnell wieder besser geht. Seiner Tochter geht es prächtig. Sie ist wirklich brav. In der Nacht wacht sie nur ein paar Mal auf und weint. Ist aber auch verständlich, denn jeder hat mal Hunger. Oft helfen wir aus, damit sich Felix noch mehr schonen kann. Er ist uns sehr dankbar dafür. Gerade sitze ich mit der kleinen Eunjoo auf der Couch und gebe ihr ein Fläschchen. Dabei werde ich genau von meinem Mate beobachtet. Seit einer Woche lässt er mich nicht mehr aus den Augen. Ist aber auch verständlich. Es hätte ja etwas Schlimmes passieren können.

Zum Glück ist keiner von uns ernsthaft verletzt worden. Nur ein paar Kratzer und blaue Flecken. Da haben die Häuser schon weit mehr abbekommen. Fenster und Türen liegen teilweise in Trümmern. Diese Häuser wurden abgesperrt und deren Bewohner wo anders untergebracht. Die Leichen der Gegner haben wir beim Wald vergraben. Das war echt eine anstrengende Arbeit. Denn keiner von ihnen hat überlebt. Wir waren doch stärker, als sie gedacht haben. Mir tun nur die Frauen und Mates der toten Wölfe leid. Sie können ja nichts dafür. Ich sollte mal mit Minho darüber reden. Vielleicht kann man da ja was machen. Wir könnten sie zumindest aufnehmen und ihnen ein neues Zuhause bieten. Felix und ich haben ja auch eine zweite Chance bekommen.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Eunjoo die Flasche auslässt. Sie scheint wohl satt zu sein. Also lege ich sie mir über die Schulter und klopfe ihr leicht auf den Rücken. Kurze Zeit später macht sie auch schon ihr Bäuerchen. Zum Glück habe ich mir vorher ein Tuch über die Schulter gelegt. Sonst wäre mein Shirt jetzt ruiniert. Aber ihr könnte ich deswegen niemals sauer sein, dafür ist sie viel zu süß. Außerdem ist sie die Tochter meines besten Freundes. Also bin ich schon fast ihr Onkel. Denn wir hatten nur noch uns Beide. Minho kommt auf mich zu und nimmt mir die kleine Prinzessin aus dem Arm. Sonst könnte ich niemals aufstehen. Der Bauch ist zu sehr im Weg. Jeden Tag wird er größer. Dadurch kann ich mich immer schlechter bewegen. Aber für unsere Kinder werde ich alles machen.

Nach etwa zwei Minuten habe ich es geschafft, von der Couch aufzustehen. Ich nehme meinem Mate Eunjoo ab und gehe mit ihr die Treppen nach oben. Felix müsste jetzt auch schon wach sein. Ich sollte Recht behalten. Mein bester Freund macht gerade die Augen auf, als ich ins Zimmer gehe. Sofort fällt sein Blick auf seine Tochter. Diese schläft friedlich in meinen Armen. Das bringt meinen besten Freund zum Lächeln. Ich will zu ihm gehen, da streckt er seine Hand aus. Verwirrt bleibe ich sofort stehen. Dann gibt er mir ein Zeichen, dass ich Eunjoo in ihr Bettchen legen soll. Das mache ich auch sogleich. Felix ist währenddessen aufgestanden und stellt sich neben mich. Gemeinsam beobachten wir die kleine Prinzessin noch ein Bisschen, dann gehen wir nach unten in die Küche.

Minho zieht mich sofort auf seinen Schoß. Dabei quietsche ich etwas unmännlich auf. Eigentlich sollte ich das schon gewohnt sein, aber es ist immer wieder neu für mich. Die vielen Schmetterlinge im Bauch, wenn er mich ganz fest an sich drückt. Langsam wandert seine Hand zu meinem Bauch. Sie streicht ganz leicht darüber. Wohlig seufze ich auf und schlafe dabei fasst ein. Die letzt Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. Ständig haben die Babys getreten und das war sehr unangenehm. Außerdem musste ich immer wieder aufs Klo. Die haben echt viel Kraft. Aber solange es ihnen gut geht, ist mir alles recht. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden sie das Licht der Welt erblicken. Ich kann es kaum noch erwarten. Minho geht es dabei nicht anders.

Nach dem Frühstück machen wir uns wieder an die Arbeit. Dabei muss ich aber aufpassen, dass ich mich nicht zu viel anstrenge. Denn langsam wird es immer schwieriger, mich zu bewegen. Trotzdem will ich helfen, wo es nur geht. Somit mache ich mich auf den Weg zu den neuen Häusern. Dort müssten unsere Sachen angekommen sein. Von weitem sehe ich schon den großen Umzugswagen. Diesen haben wir uns für heute ausgeborgt. Denn wir haben alle viel Zeug. Ich werde damit beauftragt, die Kisten richtig zuzuordnen. Die Anderen tragen sie dann ins richtige Haus. Also wird es für mich wohl nicht so anstrengend, wie ich es gedacht habe. Nach und nach gehe ich alle Kisten durch und schreibe die Namen rauf.

Etwa drei Stunden später sind alle Kisten in den richtigen Häusern und ausgeräumt. Morgen können wir dann auch alle schon einziehen. Gemeinsam machen wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Ich habe einen riesen Hunger. Mein Bauch grummelt die ganze Zeit. Minho muss deswegen immer lachen. Beleidigt gehe ich etwas von ihm weg. Das gefällt ihm anscheinend nicht. Er knurrt einmal laut. Sofort bleibe ich wie angewurzelt stehen. Ich hasse es, wenn er meine Omegaseite ausnutzt. Schmollend schaue ich meinen Mate an. Dieser hat ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen. Das wird ihm sicher bald vergehen. Denn dieses Spiel können zwei spielen. Warte ab, Minho. Dafür wirst du bezahlen!

Den restlichen Tag machen wir alle was gemeinsam. Auch Felix ist dabei. Er durfte ausnahmsweise mal aus dem Bett aufstehen. Natürlich hat es sich Changbin nicht nehmen lassen, seinen Mate die Treppen runter zu tragen. Wir sitzen auf der Couch und schauen uns irgendwelche Filme an. Dabei bin ich ganz eng an meinen Mate gekuschelt. Er weiß noch nicht, was ihm blühen wird. Innerlich freue ich mich schon sehr auf sein dummes Gesicht. Man sollte sich nie mit einem schwangeren Omega anlegen. Die haben es teilweise faustdick hinter den Ohren. Das wird er heute am eigenen Leib erleben. Aber jetzt kann ich ja seine Nähe noch genießen. Die Ruhe vor dem Sturm könnte man es auch nennen. Gleich ist der letzte Film zu Ende. Dann kann ich mit meinem Plan beginnen.

Zehn Minuten später machen wir uns auf den Weg nach oben. Vorher haben wir uns noch von den Anderen verabschiedet. Morgen wird ja wieder halbwegs anstrengend. Denn dann ziehen wir offiziell um. Aber jetzt sollte ich mich auf meinen Plan konzentrieren. Ich mache mich auf den Weg ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Minho bleibt währenddessen im Zimmer und legt sich ins Bett. Bald habe ich meine Abendroutine beendet und will schon ins Zimmer gehen. Dann meldet sich plötzlich meine Blase. Schnell erledige ich mein Geschäft und wasche mir die Hände. Danach gehe ich in unser Schlafzimmer und beobachte meinen Mate. Er hat die Augen leicht geschlossen und hat mich noch nicht bemerkt. Lasst die Show beginnen!

Ich räuspere mich kurz und mache somit auf mich aufmerksam. Dann streife ich langsam mein Shirt vom Körper. Kurze Zeit später folgt auch schon meine Hose. Dabei werde ich genau von meinem Mate beobachtet. Dieser leckt sich über die Lippen. Mein Plan funktioniert. Ihm scheint es zu gefallen. Langsam gehe ich auf das Bett zu. Vorsichtig lasse ich mich darauf nieder. Sofort kommt Minho zu mir und verwickelt mich in einen Kuss. Genau das habe ich geplant. Unauffällig lasse ich meine Hände über seinen Körper streichen. Ich weiß, dass es ihm verrückt macht. An der Beule in der Boxer kann ich erkennen, dass mein Plan gut verläuft. Immer wieder lasse ich meine Hände über seinen Körper wandern. Meinem Mate fällt nicht auf, dass ich nicht ganz bei der Sache bin.

Dann löse ich mich von ihm. Verwirrt schaut er mir in die Augen. Ich grinse genauso blöd, wie er am Nachmittag. Es scheint aber noch nichts zu checken. Also mache ich es noch offensichtlicher. Ich lege mich normal ins Bett und schaue ihn dann herausfordernd an. Er will gerade zu mir kriechen. Da halte ich ihn auch schon auf. "Ich bin nicht in Stimmung. Lass uns lieber schlafen gehen. Der Tag war anstrengend." Entgeistert schaut er mich an. Dann scheint er zu verstehen, was hier gerade vor sich geht. "Du hast mich gerade ernsthaft dafür bestraft, dass ich dich vorher angeknurrt habe? Das ist unfair!" Grinsend drehe ich mich von ihm weg. Er seufzt und legt sich dann neben mich. Sofort zieht er mich in seinen Arme. Kurze Zeit später schlafe ich auch schon ein.

My little Baby -MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt