Kapitel 23

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Jisung POV

Am nächsten Morgen wache ich wieder mal vor meinem Mate auf. Dieses Mal kann ich ihn aber nicht lange beobachten, denn meine Blase meldet sich sofort. Zum Glück haben mich die Babys diese Nacht in Ruhe gelassen. Somit konnte ich endlich mal durchschlafen. Das habe ich dringend gebraucht. Ich merke, dass ich jetzt viel mehr Energie habe. Perfekt für den heutigen Tag. Wir ziehen endlich ins neue Haus ein. Ich kann es kaum noch erwarten. Jetzt sollte ich aber mal dringend auf die Toilette gehen. Ich will ja nicht, dass es in die Hose geht. Umständlich schäle ich mich aus der Decke und kämpfe mich dann auf die Füße. Danach mache ich mich auch schon auf den Weg ins Badezimmer. Dort bereite ich mich für den Tag vor und verrichte mein Geschäft.

Nach etwa einer halben Stunde gehe ich wieder ins Schlafzimmer. Mein Mate schläft immer noch. Langsam macht mich das sauer. Ich wache immer so früh auf und er könnte bis Mittag schlafen. Aber ich sollte mich nicht beschweren. Immerhin habe ich mich für die Kinder entschieden und muss mit den Konsequenzen leben. Auch wenn es mich manchmal an meine Grenzen bringt. Mein Rücken tut weh und meine Füße sind immer geschwollen. Minho habe ich davon noch nichts gesagt. Ich will nicht, dass er sich Sorgen macht. Es wird sicher bald besser. Ich lege mich wieder neben meinen Mate und beobachte ihn beim Schlafen. Dabei sieht er einfach zu süß aus. Ob er mir wegen gestern noch böse ist?

Dieser Gedanken treibt mir Tränen in die Augen. Die Hormone haben mich komplett im Griff. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Langsam bahnen sich die ersten Tränen ihren Weg über meine Wangen. Leise fange ich an zu schluchzen. Ich kann mich einfach nicht beruhigen. Schnell ziehe ich mir die Decke über den Kopf und versuche somit die Geräusche zu dämpfen. Kurze Zeit später wird mir diese aber wieder vom Gesicht gezogen. Minho schaut mich besorgt an und fragt mich, was denn los ist. Ich kann ihm aber nicht antworten. Dafür ist mein Heulkrampf zu stark. Er zieht mich sofort in seine Arme und streicht mir beruhigend über den Rücken.

"Du musst dir keine Sorgen machen. Ich bin dir nicht böse. Eigentlich sollte ich mich entschuldigen. Ich hätte nicht deine Omegaseite ausnutzt sollen. Es tut mir so leid mein Schatz. Ich hoffe, du kannst mir irgendwie verzeihen. Es wird nie wieder vorkommen. Das verspreche ich dir. Hoch und heilig. Aber bitte höre auf zu weinen. Sonst fange ich auch noch an. Ich kann dich nicht traurig sehen. Das tut mir in der Seele weh."

Ich wusste nicht, dass es ihm so schlecht geht, wenn er mich weinen sieht. Plötzlich beugt er sich über mich und verbindet unsere Lippen zu einem sanften Kuss. Dadurch fange ich langsam an, mich zu beruhigen. Schnell kuschle ich mich an seine trainierte Brust. Wir liegen noch circa eine Stunde so da. Dann müssen wir leider aufstehen. Woojin ruft uns, da das Frühstück fertig ist. Wiederwillig löse ich mich von meinem Mate und kämpfe mich dann wieder auf die Beine. Es wird immer anstrengender. Ist aber auch verständlich. Die Babys wachsen und somit wird mein Bauch auch immer größer. Nach zwei Minuten habe ich es endlich geschafft. Minho schaut mich besorgt an. Anscheinend ist meine Gesichtsfarbe gerade nicht so gesund. Schnell kommt er auf mich zu und legt eine Hand auf meine Stirn. Beruhigt zieht er seine Hand wieder weg und wir machen uns auf den Weg nach unten.

Dort warten auch schon die Anderen auf uns. Auch Felix ist dabei. Freudig laufe ich auf meinen besten Freund zu und werfe mich in seine Arme. Zwar sehe ich ihn jeden Tag, aber es ist nicht das Gleiche. Denn er muss ja immer noch Bettruhe halten. Aber in einer Woche ist diese dann auch vorbei. Eunjoo gedeiht auch prächtig. Sie ist so ein braves Kind. Mittlerweile weint sie nur noch drei Mal in der Nacht. Somit ist das schon die Hälfte von vor einer Woche. Sie liegt in einer Krippe neben dem Esstisch. Changbin lässt sie nicht aus den Augen. Dabei ist das komplett unnötig. Denn sie schläft ruhig und lächelt dabei. Aber ich kann ihn ja verstehen. Er hat endlich eine eigene Familie und will sie beschützen. Ob Minho wohl auch so reagieren wird? Ich würde es mir zumindest wünschen.

Ich schrecke aus meinen Gedanken, als ich ein leises Knurren wahrnehme. Minho scheint wohl eifersüchtig zu sein. Schnell löse ich mich von meinem besten Freund und setze mich dann an den Tisch. Dabei stehe ich unter ständiger Beobachtung von meinem Mate. Mir soll es aber recht sein. Denn dadurch fühle ich mich immer sicher. Ich schüttle meine Gedanken ab und fange dann langsam an zu essen. Es schmeckt so gut. Immer wieder nehme ich mir nach und ernte somit ein Schmunzeln von den Anderen. Beleidigt höre ich auf zu essen und verschränke meine Arme vor meiner Brust. Ich hasse es, wenn sie mich deswegen auslachen. Ich kann ja nichts dafür. Die Babys haben ja auch Hunger und ich muss für drei Personen essen.

Kurze Zeit später sind die Anderen auch fertig. Schmollend gehe ich in den Flur und ziehe mir meine Schuhe an. Dabei habe ich aber Schwierigkeiten. Also gebe ich bald auf und fange an zu weinen. Ich bin einfach verzweifelt. Nichts läuft so, wie ich es möchte. Plötzlich kommen die Anderen zu mir und ziehen mich in eine Gruppenumarmung. Verdammt habe ich das jetzt gebraucht. Ich weine noch ein paar Minuten weiter und kann mich dann endlich beruhigen. Also machen wir uns auf den Weg. Nach einem fünf minütigen Fußmarsch kommen wir auch schon bei den Häusern an. Bei deren Anblick werde ich wieder traurig. Ab heute werde ich nicht mehr mit meinem besten Freund in einem Haus wohnen. Wie soll ich das nur schaffen? Immerhin waren wir bis jetzt immer beieinander.

Kurze Zeit später fühle ich eine zierliche Hand auf meinem Rücken. Schnell drehe ich mich um. Ich habe Felix sofort an seinem Geruch erkannt. Dieser zieht mich in seine Arme. Fest schlingt er sie um mich. Dabei passt er aber auf, dass er meinen Bauch nicht zerquetscht. Ich will ihn nicht verlieren! Wieder fange ich an zu weinen. Was ist heute nur mit mir los? Mein Schluchzen zieht die ganze Aufmerksamkeit auf uns. Die Anderen kommen zu uns und schauen mich mitleidig an. Das brauche ich gerade echt nicht! Mir geht es eh schon beschissen genug! Somit löse ich mich von meinem besten Freund und laufe in mein Haus. Dort sperre ich mich sofort im erstbesten Zimmer ein. Zum Glück hat es ein Bett. Denn ich bin im Gästezimmer gelandet.

Plötzlich klopft wer an die Tür. Ich will aber nicht wissen, wer es ist. Eigentlich brauche ich gerade nur meine Ruhe. Denn jetzt wird mir wirklich alles zu viel. Wieso können es die Anderen nicht verstehen? Sie meinen es sicher nur gut, aber sie sollten mehr auf meine Gefühle achten. Denn diese fahren momentan Achterbahn und ich kann nichts dagegen tun. Ich lege mich ins Bett und weine ins Kissen. Währenddessen kann ich wahrnehmen, wie sich alle vor der Tür versammeln und anfangen zu diskutieren. Felix versucht sie aber irgendwie weg zu bekommen. Leider hört aber niemand auf ihn. Den ganzen restlichen Tag bleibe ich im Gästezimmer und weine. Mich wundert es, dass ich überhaupt noch Tränen besitze.

Irgendwann schlafe ich dann aber vor Erschöpfung ein. Dabei merke ich nicht, wie die Tür aufgeschlossen wird. Dazu bin ich viel zu müde. Ich werde hoch gehoben und irgendwo hin getragen. Fragt mich aber nicht, wo das ist. Dann spüre ich wieder etwas Weiches unter mir. Ich liege also wieder in einem Bett. Eine Hand streicht mir beruhigend über den Kopf. Somit kann ich mich fallen lassen. Ich merke, wie ich dem Träumeland immer näher komme. Nur entfernt kann ich die gesprochenen Worte noch wahrnehmen. "Es tut mir so leid mein Schatz. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Wir haben jetzt ein paar Häuser getauscht. Felix und Changbin sind nun neben uns. Wir werden den Zaun noch einreißen. Dann kannst du immer zu deinem besten Freund, wann du willst. Ich liebe dich!"

My little Baby -MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt