Kapitel 24

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Minho POV

Schockiert schaue ich meinem Mate hinterher. Ich wollte nicht, dass er sich schlecht fühlt. Eher das Gegenteil. Verwundert schauen mich die Anderen an. Dann laufen wir ihm schnell hinterher. Wir betreten das Haus und schauen uns um. Sofort weiß ich, wo er ist. Er hat sich wohl im Gästezimmer verschanzt. Sofort machen wir uns auf den Weg zu diesem. Stumm bleiben wir vor der Tür stehen. Ich kann hören, wie mein Mate bitterlich weint. Wir warten noch ein paar Minuten und hoffen, dass er sich währenddessen beruhigt. Dem ist aber nicht der Fall. Die Geräusche sind aber leiser geworden. Wahrscheinlich benutzt er ein Kissen als Schalldämpfer. Zögerlich klopfe ich an die Tür. Leider bekomme ich aber keine Antwort.

Wir fangen an zu diskutieren, was wir jetzt machen sollen. So können wir ihn auf keinen Fall alleine lassen. Felix versucht uns aber von der Tür weg zu drängen. Immer wieder sagt er, dass wir ihm etwas Ruhe gönnen sollen. Denn jetzt wird Jisung uns sicher die Tür nicht aufmachen. Eigentlich habe ich einen Ersatzschlüssel. Diesen will ich aber nicht benutzen. Felix hat recht. Wir sollten Jisung Zeit geben. Er wird sich sicher bald beruhigen und dann zu uns kommen. Eigentlich will ich ihn jetzt schon in meinen Armen halten. Aber ich muss mich wohl oder übel gedulden. Ich will ja nicht, dass es ihm noch schlechter geht, als jetzt schon. Dann kommt mir plötzlich eine fabelhafte Idee.

Ich gebe den Anderen ein Zeichen, dass sie mir folgen sollen. Verwirrt gehen sie mir hinterher. Wir verlassen das Haus und gehen in ein Anderes. Jisung soll ja nichts von meinem Vorhaben mitbekommen. Außerdem braucht er jetzt seine Ruhe und die will ich ihm unbedingt geben. Wir machen es uns im Wohnzimmer gemütlich. Sofort kann ich alle Blicke auf mir spüren. Hoffentlich sind sie mit meiner Idee einverstanden. Denn das würde Jisung sicher glücklich machen. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich dieses Thema ansprechen soll. Immer wieder lege ich mir Wörter zurecht, verwerfe sie aber schnell wieder. Wieso ist das so schwer? Ich war noch nie Herr von großen Worten. Somit musste ich mich auch noch nie mit so etwas beschäftigen. Aber für Jisung würde ich alles machen. Also hole ich einmal tief Luft. Jetzt oder nie. Langsam fange ich an, meine Idee genau zu erklären.

"Ihr habt sicher mitbekommen, dass es Jisung gerade nicht so gut geht. Das liegt teilweise daran, dass er sich nicht von Felix trennen möchte. Die Beiden haben schon viel miteinander durchgestanden. Somit sollten wir sie auch nicht trennen. Damit meine ich aber nicht, dass sie im gleichen Haus leben sollen. Aber ich hatte da eine andere Idee. Wir könnten Changbin und Felix das Haus neben uns geben. Dann kann Jisung immer zu Felix, wenn er ihn sehen will. Somit wird es ihm sicher bald wieder besser gehen. Außerdem könnten wir auch den Zaun einreißen. Dann sind die Gärten miteinander verbunden und sie können so leichter zueinander gelangen. Ich hoffe, dass diese Idee nicht zu verrückt klingt. Aber mir fällt nichts anderes ein, um Jisung zu helfen. Also was sagt ihr dazu?"

Hoffnungsvoll schaue ich meine Freunde an. Diese scheinen zu überlegen. Ist aber auch verständlich. Denn das ist ein ziemlich großes Vorhaben und bedeutet sehr viel Arbeit. Denn wir müssten die Ausstattung von zwei Häusern komplett austauschen. Kurze Zeit später wird auch schon angestimmt. Ich bin echt verwundert. Keiner scheint etwas dagegen zu haben. Somit ist es beschlossene Sache. Langsam sollten wir uns an die Arbeit machen. Felix bleibt währenddessen hier und passt auf die Kinder auf. Denn er sollte sich noch nicht zu viel anstrengen. Ich gehe schnell raus und rufe einen guten Freund an. Dieser hat einen Umzugswagen. Dann müssen wir die ganzen Kisten nicht zu weit schleppen. Plötzlich tauchen die Anderen aus unserem Rudel auf. Sie wollten uns wohl in den neuen Häusern besuchen kommen. Schnell erklären wir ihnen die Lage. Sie sind so nett und bieten uns ihre Hilfe an.

Jongho, Wooyoung, Jake und Jimin bleiben währenddessen bei Felix. Denn sie sollen sich in der Schwangerschaft nicht zu sehr anstrengen. Kurze Zeit später kommt auch schon der Umzugswagen an. Dahinter kommt auf einmal noch ein Zweiter. Das trifft sich gut. Dann können wir beide Häuser gleichzeitig ausräumen. Somit können wir uns an die Arbeit machen. Wir teilen uns auf die Räume auf und packen alles wieder in die Kisten. Zum Glück haben wir diese noch nicht weggeschmissen. Das Stray Kids und das Ateez Rudel arbeiten gemeinsam. BlackPink, BTS und Enhypen sind im anderen Team. Nach etwa zwei Stunden sind beide Häuser ausgeräumt. Somit tauschen die Umzugswagen ihre Positionen. Auch die Teams wechseln die Häuser. Dann fangen wir an, alles wieder einzuräumen. Es ist anstrengend, aber für Jisung würde ich Alles machen. Immer wieder gehen wir raus und bringen neue Gegenstände ins Haus. Diese gehören noch in die richtigen Zimmer und dann ausgeräumt. Bei und bestimmt Woojin alles. Er hat eindeutig das beste räumliche Denken.

Gegen frühen Abend sind wir endlich fertig. Erschöpft machen wir uns auf den Weg zu den Omegas. Diese haben währenddessen das Abendessen zubereitet. Gegen Mittag haben sie auch schon für uns gekocht. Wir können uns echt glücklich schätzen. Meine Gedanken schweifen zu meinem Mate. Geht es ihm gut? Ich muss nachher dringend nach ihm schauen. Er soll nicht denken, dass ich ihn nicht mehr haben will. Schnell schlinge ich mein Essen runter und bedanke mich bei allen, die uns geholfen haben. Dann laufe ich aus dem Haus und gehe in meines. Es ist still. Also muss Jisung eingeschlafen sein. Ich hole schnell den Ersatzschlüssel und sperre die Tür zum Gästezimmer auf. Sofort kann ich meinen Mate erkennen. Dieser hat sich in dem Bett eingerollt und schläft. Zumindest vermute ich das. Er sieht so zerbrechlich aus. Sofort kommen Schuldgefühle in mir hoch. Ich wollte nie, dass es ihm schlecht geht!

Leise gehe ich auf das Bett zu. Kurz beobachte ich meinen Mate genauer. Seine Augen sind rot und geschwollen. Seine Nase ebenfalls. Dieser Anblick tut mir im Herzen weh. Es hätte nie so eskalieren dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass es ihm schlecht geht. Wie soll ich diesen Engel nur verdient haben? Ich bin der schlechteste Mate, den man sich nur vorstellen kann. Ich bin ja nicht mal in der Lage, ihn immer glücklich zu machen. Hoffentlich verzeiht er mir, denn ohne ihn kann ich mir kein Leben mehr vorstellen. Eine Träne läuft über meine Wange. Ich sollte mich aber jetzt zusammenreißen. Es geht hier immerhin nicht um mich, sondern um meinen wunderschönen Mate. Langsam gehe ich näher an das Bett heran. Hoffentlich kann ich ihn hochheben, ohne dass er aufwacht. Sanft schiebe ich meine Arme unter den zierlichen Körper meines Mates. Ganz vorsichtig hebe ich ihn dann hoch und mache mich auf den Weg ins Schlafzimmer.

Dort lege ich ihn ganz langsam ins Bett. Dabei bin ich ganz vorsichtig. Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass er jetzt aufwacht. Immerhin kann ich nicht abschätzen, wie er bei meinem Anblick reagieren wird. Ich merke, wie er sich kurz bewegt. Sofort lege ich meine Hand auf seinen Kopf und streiche sanft durch seine Haare. Er fängt an zu lächeln und scheint weiterzuschlafen. Zittrig atme ich aus. Ich habe nicht mal mitbekommen, dass ich den Atem angehalten habe. Ich schaue meinen Mate an und flüstere ihm ein paar Worte zu. "Es tut mir so leid mein Schatz. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Wir haben jetzt ein paar Häuser getauscht. Felix und Changbin sind nun neben uns. Wir werden den Zaun noch einreißen. Dann kannst du immer zu deinem besten Freund, wann du willst. Ich liebe dich!" Danach stehe ich auf und mache mich fürs Bett fertig. Dann kuschle ich mich an meinen Mate und ziehe ihn an meine Brust. Kurze Zeit später schlafe ich auch schon ein.

My little Baby -MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt