Gefallener Phönix

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Hallo meine Freunde, ich weiß, es ist etwas...länger her. ABER, ich hatte leichten Motivationsverlust und ich habe an einem anderen Schreibprojekt geschrieben, das nichts mit Grindeldore zu tun hat...

Nach der langen Pause gibt es jetzt ein richtig traurigen Nurmengard-Oneshot, weil es mir einfach mehr Spaß macht, traurige Oneshots zu schreiben :) Der Oneshot spielt in Nurmengard, nachdem Albus Gellert „besiegt" hat.

Holt schon mal die Taschentücher raus, ich wünsche viel Spaß!



Gellert rannte. Rannte immer weiter. Der Weg schien kein sichtbares Ende zu haben und alles vor ihm war in schwarze Dunkelheit gehüllt. Ihm rannten Auroren und Albus hinterher. Sie verfolgten ihn und sie schossen unentwegt Flüche auf ihn und Albus schrie: „Ich hasse dich, ich habe dich nie geliebt!" Gellert strauchelte und schließlich...

...wachte er mit einem Ruck auf und er atmete panisch aus. Er wurde nicht verfolgt, aber seine Situation war noch viel schlimmer. Er war gefangen. Gefangen in Nurmengard. Nurmengard, seinem eigenen Gefängnis. Voller Verzweiflung schlug Gellert mit seiner Faust gegen die steinerne, so verdammt unnachgiebige Wand Nurmengards. Seine Faust pochte qualvoll auf, doch der Schmerz tief in Gellert war stärker.

Sein ganzes Leben lang war auf der Flucht gewesen. Nie war er wirklich frei und erwünscht gewesen, nur von einer einzigen Person war er jemals vollkommen erwünscht worden. Das alles nur für das größere Wohl. Und seine Anhänger? Denen war nicht er selbst wichtig gewesen. Nur die Worte aus seinem Mund. Sie waren seinen Worten gefolgt, nicht ihm selber. Sie hatten ihn bekräftigt, ihn dazu verleitet, immer weiterzumachen.Doch am Ende war sogar Albus hinter ihm her gewesen. Wie ein überdimensionales Schachspiel. New York. Paris. Bhutan. 

Hin und her. Hin und her. Und irgendwann konnte er nicht mehr aufhören, sich zu verstecken und wegzurennen. Immer weg vor den Auroren und hin zu neuen Zielen. Alles für das größere Wohl. Andere hatten ihn auf diesem Weg als böse und verrückt bezeichnet. Aber war er das wirklich. In seinen Augen war er das nicht. Hut und Böse lagen in seinen Augen nur im Auge des Betrachters. Vielleicht waren Sie einfach eins und es kam darauf an, welche Seite man in einem zum Vorschein brachte. Schlussendlich wusste Gellert es nicht.

Verrückt sollte er sein? Sagte man nicht, dass Wahnsinn und Genialität miteinander hergingen? Wie nah war er an der Linie zum Wahnsinn balanciert? Rückblickend wusste er es einfach nicht, er wusste es nicht. Hatte einfach nicht darauf geachtet. Es ignoriert. Hatte die Warnungen von sich weggeschleudert. Vielleicht war es ihm wirklich irgendwann nicht mehr um das größere Wohl gegangen.

Seine Gedanken drehten sich im Kopf. Runde um Runde. Verstecken. Größeres Wohl. Gut und Böse. Albus. Auch an ihm blieben seine Gedanken oft hängen. Hatte auch Albus nur nach dem größerem Wohl gehandelt oder hasste er Gellert wirklich? Er erinnerte sich zurück an den Moment, in dem er geschlagen, den Elderstab weit von sich, auf dem staubigen Boden kniete und Albus verletzt ansah. Aber auch er, Gellert, hatte im entscheidenen Moment gezögert, nur deswegen  hatte er verloren. Wegen einem kurzen Zögern. Wegen Albus. Albus hatte Gellert nicht getötet, nein, er hatte etwas noch viel Schlimmeres gemacht: Ihm die Freiheit genommen, ihn in das ewige Leiden gestoßen. Als damals seine so verschiedenen Augen auf Albus' kristallblaue Augen trafen, sah  Gellert da nur zwei Dinge deutlich: Blanker Schmerz und Liebe. So viel verdammte Liebe. Die auch er immernoch spürte.

Wieder trat Gellert gegen die steinerne Wand. Sie hätten gemeinsame Jahre, vielleicht Jahrzehnte haben können, aber sie hatten sie nicht gekriegt. Nur der bittersüße Schall der zwei Monate, des gemeinsamen Sommers, hallte in ihm immer wieder nach. Aber Albus kennengelernt zu haben war eine eine Erinnerung für die Ewigkeit. Er würde Albus lieben. Für immer. Bis die Ewigkeit sie wieder verband.

Gellert blickte aus dem schmalen Spalt, der ein Fenster darstellen sollte, die schneebeschneiten Alpen an. Sehnsüchtig betrachtete Gellert sie. Er würde Nurmengard nie wieder verlassen. Nie wieder. Seine Gedanken schweiften wieder zu dem Menschen, der ihm alles bedeutete. Im Nachhinein mehr als das größere Wohl.

„Albus.", flüsterte Gellert liebevoll in die Dunkelheit.


So, ich hoffe es hat euch trotz der ziemlich traurigen Atmosphäre gefallen!

Dass Schreiben des Oneshots war ein bisschen schwieriger, weil ich Gellerts Gefühle möglichst gut rüberbringen wollte. Dieser Oneshot spukte mir vorher schon echt lange im Kopf rum und ich bin echt froh, ihn endlich zu Papier gebracht zu haben.

Ich habe echt keine Ahnung, wann hier der nächste Oneshot kommt, weil ich wirklich Motivation haben möchte, wenn ich mich ans Schreiben setze. Außerdem schreibe ich gerade, wie oben schon gesagt, an einem anderen Projekt, das auch etwas mit der Wizarding World zu tun hat. Ich möchte es aber erst hochladen, wenn es komplett durchgeplant ist :-) Das heißt, es kann noch etwas länger dauern.

Ich hoffe, bis ganz bald und bis zum nächsten Mal!


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