"Aberforth, mein Bruder"

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"Albus?" "Ja?", antwortete Albus Dumbledore schläfrig. Er hatte sich gerade so schön an Gellerts Schulter gekuschelt und angefangen sein Lieblingsbuch zu lesen: "Die Märchen von Beedle dem Barden". Gellert antwortete: "Ich will dich ja nicht stören, aber eine Ziege schaut mich böse an. Albus seufzte, dass hatte ihm grad noch gefehlt, wo die Ziege war, war Aberforth auch nicht weit. Er klappte geräuschvoll das Buch zu. "Die Ziege gehört Aberforth." "Deinem Bruder?", fragte Gellert. "Genau dem. Gleich müsstest du ihn auch kennen lernen. Normalerweise lebt die Ziege in einem kleinem Stall. Sie ist anscheinend wieder abgehauen. Ach, da kommt er ja." Gellert blickte in die Richtung, in die Albus zeigte. Dort kam ein Junge mit hochrotem Kopf angerannt. Im entferntesten sah er aus wie Albus. Die selben strahlendblauen Augen. Nur sah die jüngere Version von Albus deutlich ungepflegter aus. Aberforth kam zum Stehen. "Warum bist du hier, Albus? Du solltest doch auf Ariana aufpassen und nicht einfach nur in der Sonne rumliegen! Und  wer ist dieser andere Junge?", Aberforth beäugte Gellert misstrauisch. Albus nahm seinen Kopf langsam von Gellerts Schulter und stand langsam auf. Jetzt war es Albus, der auf Aberforth hinabblickte. Gellert erhob sich jetzt auch und versuchte irgendwie die Ziege wegzuschieben, die versuchte seinen Schnürsenkel aufzukriegen. 

Albus ergriff das Wort:" Gellert, darf ich vorstellen: "Aberforth, mein Bruder. Aberforth, dass ist mein neuer Freund Gellert Grindelwald. Er ist bei seiner Großtante Bathilda Bagshot zu Besuch." Gellert streckte Aberforth die Hand hin, "Hallo, interessant dich kennenzulernen." Albus schmunzelte, das Wort schön kannte Gellert anscheinend nicht. Aberforth jedoch ergriff Gellerts Hand nicht. "Deinen Namen kenne ich. Er war in der Zeitung. Du bist wegen gefährlichen, tödlichen, schwarzmagischen Experimenten aus Durmstrang rausgeflogen! Warum bist du noch frei und nicht in Askaban?!", rief Aberforth. Albus sog scharf die Luft ein. Darüber hatte er mit Gellert auch noch nicht im Detail geredet, er wusste aber, dass Gellert auf das Thema sehr gereizt reagierte. Doch Gellert blieb ruhig, noch. "Meine Vergangenheit geht dich nichts an und ich hatte mit der Schulleiterin einen kleinen Deal, was das Stillschweigen angeht. Schade, sie hat das Versprochen also gebrochen, wirklich schade.", gespielte Trauer lag in Gellerts Stimme. Aberforth wandte sich jetzt an Albus:, "Was hast du mit so einem Kriminellen zu suchen?!" Albus antwortete:" Erstmal ist Gellert nicht kriminell. Zweitens geht es dich nicht an, was ich mache. " "Es geht mich sehr wohl was an! Du hast eine labile Schwester, um die du dich genauso wie ich dich kümmern muss. Du kannst nicht einfach Zauberspielchen mit anderen spielen!" Jetzt kochte Albus  richtig vor Wut. Er nahm Gellerts Hand und zog diesen mit ihm. " Komm Gellert, wir gehen. Irgendwohin wo keine Ziegen sind. " 

In Weggehen schoss Gellert unauffällig einen nonverbalen Ganzkörperklammerfluch auf Aberforth ab. Dieser kippte verblüfft um und musste jetzt zugucken, wie Albus und Gellert sich Händchenhaltend entfernten. In diesem Moment schwor Aberforth sich, es irgendwann Gellert Grindelwald heimzuzahlen. Irgendwann. Gleichzeitig wusste er aber in seinem Inneren, dass dies nicht ging. Gellert Grindelwald strahlte mehr Macht aus als das ganze Ministerium. Der einzige, der diesem Jungen ebenbürtig war, war sein Bruder, Albus Dumbledore. Irgendwann müsste Albus zwischen dem einfachen und dem richtigen Weg wählen. Noch war Aberforth nicht sicher, welchen Albus bestreiten würde. Hoffentlich den richtigen. Ohne diesen anderen Jungen. Diesem Gellert Grindelwald. Seine Ziege fuhr ihm langsam mit der Zunge über das Gesicht. Aberforth seufzte, manchmal war seine Ziege echt nicht hilfreich.

Grindeldore OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt