CHAPTER 1.02

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Mit einem schweren Schlucken und einem deutlichen Zögern versuchte sich Yeonjun dazu zu zwingen, sich die Fotos auf dem Bett noch einmal anzusehen

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Mit einem schweren Schlucken und einem deutlichen Zögern versuchte sich Yeonjun dazu zu zwingen, sich die Fotos auf dem Bett noch einmal anzusehen. Es war fast unmöglich für ihn, das Bild von Beomgyu mit anderen Männern zu ertragen, insbesondere nach der verstörenden Nachricht, die er gerade erhalten hatte. Yeonjun kämpfte gegen das Übelkeitsgefühl an, als er das Foto mit Soobin zerriss und auf den Boden schleuderte. Jetzt konzentrierte er sich auf die anderen Bilder, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis zu finden, der die Situation erklären könnte. Jeder Blick darauf war eine Qual, die ihm das Herz zusammenzog.

Auf einigen Rückseiten fand er in krakeliger Schrift die Nachricht: ›Du gehörst zu mir.‹

Und dann entdeckte Yeonjun ein doch eher bekanntes Gesicht. Ein markantes Gesicht, mit grau gefärbten Haaren, großen Augen und Mund.

Und er erinnerte sich daran, dass Beomgyu mal gesagt hatte, dass dieser Junge verliebt in ihn sei. Dass jener Beomgyu auch oft besucht hatte, erkannte man an den vielen Bildern, die nicht von einer Nacht stammen konnten. Verschiedene Kleidung, Orte und Belichtung deuteten daraufhin. Dieser junge Mann hatte Geld gezahlt, um Zeit mit Beomgyu verbringen zu können. Nicht etwa, um mit ihm zu schlafen, sondern einfach, um bei ihm zu sein. All diese Erzählungen von Beomgyu kehrten in Yeonjuns Gedächtnis zurück und langsam fügte sich das Puzzle in seinem Kopf zusammen.

Der Anrufer, die Brandstiftung und nun das Verschwinden von Beomgyu.

All das musste zusammenhängen und all das musste die Tat des Mannes sein, der sich so nach ihm gesehnt hatte.

Erneut versuchte Yeonjun seinen Freund zu erreichen, aber auch beim zweiten Mal ging niemand ran. Also wählte er die Nummer von jemandem, der ein Gespür dafür hatte, Yeonjun in den ungewöhnlichsten Situationen zu finden. Darum war derjenige auch von seinen Eltern als Babysitter auserkoren worden und vielleicht hatte Yo Kihyun auch die Gabe Beomgyu zu finden.

»Beomgyu? Dein Anruf kommt überraschend«, ertönte die ernste Stimme des jungen Mannes.

Es war Beomgyus Smartphone, das Yeonjun in den Hände hielt und an sein Ohr presste. Instinktiv verdrehte Yeonjun die Augen, denn eigentlich war ihm Kihyun die meiste Zeit lästig gewesen, mit seinen vielen Verpflichtungen. Aber heute brauchte er ihn dringend. »Ich bin es. Ich brauche ein Motorrad, so schnell wie möglich. Und ich möchte, dass du in unserem Viertel nach Beomgyu suchst.«

Seine Stimme zitterte, als er den Namen seines Freundes aussprach. Es war, als ob er versuchte, sich zusammenzureißen und seine Angst zu unterdrücken. Aber als Kihyun den Namen Beomgyu hörte, schien er den Rest der Bitte zu ignorieren und fragte sofort: »Du rufst doch mit Beomgyus Handy an ... und suchst nach ihm?«

Ein Kloß bildete sich in Yeonjuns Hals, als er die Frage hörte. Er wusste, dass er keine Zeit für eine längere Unterhaltung hatte, aber er konnte es nicht vermeiden, dass seine Geduld schwinden würde. »Ja, er ist weg! Kannst du das jetzt für mich tun oder nicht?«, antwortete er schließlich mit einem Anflug von Verzweiflung in seiner Stimme.

✔ ENCEPHALON: You Blow Me AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt