CHAPTER 7.19

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Das heftige Klopfen an Soobins Wohnungstür ließ ihn zusammenzucken

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Das heftige Klopfen an Soobins Wohnungstür ließ ihn zusammenzucken. Als wäre draußen der reinste Weltuntergang oder als wäre eine Apokalypse ausgebrochen, so heftig wurde gegen das Holz gehämmert.

»Ich komme!«, rief der schwarzhaarige Hüne und lief zur Tür, um den davor wartenden zu öffnen.

Überrascht war Soobin jedoch, als er einen schwer atmenden Sejung davor stehen sah. Er sah aus, als wäre er einen Marathon gelaufen. Sein Hemd wies Schweißflecken vor und auch auf seiner Stirn hatten sich Tropfen gebildet. Sein Atmen war rasselnd und kurz spielte Soobin mit dem Gedanken, dass dieser Mann wohl um sein Leben gelaufen war.

»Soobin«, hustete er und hielt sich die Hand an die schmerzende Brust. Er verzog das Gesicht und richtete sich schließlich mit einem tiefen Durchatmen auf seine volle Größe auf. »Darf ich hereinkommen?«

»Ja klar«, antwortete Soobin und trat einen Schritt zur Seite, damit der Mann hereinkommen konnte, dann legte er besorgt seine Hand auf Sejungs Schulter. »Was ist denn passiert?«, fragte er auch direkt und sein Blick wanderte zur Tür hinaus, weil er dachte, dass Yeonjun seinen Freund begleitet hätte.

Aber das war nicht so.

Er war alleine gekommen und das war sehr ungewohnt.

Sejung schritt ins Innere der Wohnung, zog sich seine Jacke aus, um sie auf die Couch zu legen und wedelte sich mit der Hand Luft zu, als müsste er zur Ruhe kommen. Er war total aus dem Häuschen und stemmte sogar die Hände in die Knie. »Du denkst vielleicht, ich bin verrückt, Soobin«, murmelte er leise und starrte auf den Boden.

»Unsinn«, versicherte der Angesprochene sofort und runzelte beunruhigt die Stirn.

Wieso sollte er so etwas denken?

Um seine Aussage zu bestätigen, schüttelte Soobin seinen Kopf und meinte: »Wieso sollte ich das denken? Wir sind doch Freunde ...«

Vielleicht sogar mehr als das.

Nun seufzte Sejung und streckte seinen Rücken durch, bis er knackte. Er sah Soobin an, der nur wenige Meter weiter weg stand und man konnte sehen, wie jeder angespannte Muskel in seinem Gesicht sich lockerte. Sein Ausdruck wurde weich und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. »Du bist so gut, Soobin, so gutmütig«, sagte er schließlich und raufte dann sein Haar, als würde eine Erinnerung ihn plagen. »Ich musste gerade weg, weg von ihm. Ich habe es nicht mehr ausgehalten.«

»Von Yeonjun? Wieso? Was ist passiert?« Soobin kam es so vor, als würde er seine Fragen immer wieder wiederholen. Schließlich verwies er Sejung auf die Couch und lächelte mitfühlend. »Setz dich doch erst einmal hin«, bot er ihm an, machte es Sejung vor, indem er sich selbst setzte.

Dies tat Sejung ebenso und ließ sich erschöpft neben ihn auf das Sofa fallen. Das Smartphone nahm er aus der hinteren Hosentasche und legte es auf das kleine Tischchen vor sich. Dann lehnte er sich in die Polsterung zurück und schloss die Augen. »Er ist manchmal so grausam zu mir, du kannst es dir gar nicht vorstellen. Womöglich glaubst du mir nicht einmal, könnte ich auch verstehen«, sprach er darauf los.

Erschrocken schnappte Soobin nach Luft, seine Augen weiteten sich etwas.

In der Tat war es schwer zu glauben, dass Yeonjun derart grausam sein könnte, aber er wollte Sejung nicht als einen Lügner darstellen. Immerhin waren die zwei als Paar am Anfang so verliebt und vor allem glücklich gewesen. Aber vielleicht war etwas passiert und es hatte sich etwas zwischen ihnen geändert.

Etwas, das Yeonjun getan hatte, damit Sejung nach Liebe und Geborgenheit bei anderen suchte.

Das glaubte Soobin zumindest.

»Was hat er denn getan?«, fragte er Sejung vorsichtig, streichelte tröstend über dessen Rücken.

Dieser schüttelte fassungslos den Kopf.

»Er bedrängt mich, zudem ist er unglaublich eifersüchtig und besitzergreifend«, seufzte Sejung und sah Soobin mit einem theatralischen Blick an. »Ich weiß, er ist dein bester Freund, du musst mir nicht glauben.«

Soobin schüttelte den Kopf und legte bestürzt seine Arme um Sejungs Schultern. Der Mann zitterte leicht und war viel zu aufgewühlt. »Nein, ich glaube dir«, erwiderte der Hüne automatisch, als im selben Augenblick auch schon Sejungs Smartphone klingelte.

Sofort schreckten sie auseinander und nachdem Sejung das alarmierende Teil aus seiner Hosentasche gezogen hatte, zeigte er mit seinem Zeigefinger auf das Handy. Anschließend legte er es auf dem Couchtisch ab, als könnte sich Sejung davon eine Krankheit holen. »Siehst du! Das ist er!«, rief er aus, lehnte sich vor und drehte es genervt um, damit das Vibrieren aufhörte. »Ich kann das nicht mehr, Soobin!«

Mitfühlend legte der Angesprochene seine Arme erneut um Sejung und drückte ihn sanft an sich.

»Dann solltest du ...«, setzte Soobin an, auch wenn es ihm schwerfiel, es laut zu sagen, weil Yeonjun sein Kumpel war. Aber diese Beziehung konnte nicht funktionieren, wenn beide unglücklich waren. »Du solltest vielleicht Schluss machen.«

Als hätte Sejung schon erwartet, dass er das sagen würde, atmete er tief aus. »Und wie soll ich das machen? Yeonjun dreht doch völlig durch, wenn ich das tue!«

Schweigend saß Soobin da und wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

Oder wie er ihm helfen konnte.

»Was willst du dann machen?«, fragte der Hüne, in der Hoffnung, Sejung hätte vielleicht eine zündende Idee.

Und als jener ihn mit einem Blick ansah, als wäre er fest entschlossen, rutschte Soobin beinahe das Herz in die Hose. Sejung ergriff seine Hand und drückte sie fest, seine Aufmerksamkeit galt nur Soobin und er sagte leise: »Es ist verrückt, doch irgendwie fühle ich mich sicherer bei dir, Soobin. Lass uns ... gemeinsam gehen?«

Etwas überrumpelt starrte Soobin seinem Gegenüber an.

Doch seine Antwort lautete: »Okay.«

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✔ ENCEPHALON: You Blow Me AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt