CHAPTER 6.15

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Yeonjun stand neben der kleinen Kücheninsel und deutete auf die zwei nicht weggeräumten Teller, schmunzelte amüsiert in Sejungs Richtung und fragte: »Hast du einen Mitbewohner?«

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Yeonjun stand neben der kleinen Kücheninsel und deutete auf die zwei nicht weggeräumten Teller, schmunzelte amüsiert in Sejungs Richtung und fragte: »Hast du einen Mitbewohner?«

Es war nämlich nicht die Art seines Ex-Freundes, welcher immer so sehr auf Ästhetik und Wohlstand achtete, dass er vergaß, das Geschirr nach dem Essen abzuwaschen oder zumindest in den Geschirrspüler zu stellen. Ganz zu schweigen davon, in so einer Wohnung zu leben.

Mit einer schnellen Bewegung sammelte Sejung die zwei Teller ein, drehte seinem Besuch den Rücken zu und fluchte leise. Was er dachte, wusste man nicht und er stellte das Geschirr in das Waschbecken. »Nein, ich hatte es nur eilig und dachte mir, ich bringe heute keinen Besuch hierher«, log er und stellte sich an den Kühlschrank, um etwas zu Trinken herauszunehmen. Er schnappte sich zwei Gläser und befüllte sie. »So oft bin ich nicht hier.«

Die Mundwinkel von Yeonjun zuckten, denn das leise Fluchen hatte er sehr wohl gehört.

Ebenso wie andere dumpfe Geräusche, auf die er aufmerksam wurde, aber bewusst nichts dazu sagte.

»Mach dir keinen Kopf«, meinte der Schwarzhaarige nur lächelnd und legte seine Unterarme auf den nun frei geräumten Tresen ab. »Mich stört es nicht«, fügte Yeonjun noch leise hinzu, um Sejung etwas zu beruhigen und gleichzeitig diesen Geräuschen zu lauschen. Da er aber nicht wollte, dass auch sein Ex-Freund darauf aufmerksam wurde, schickte er als Frage hinterher: »Wieso bist du nicht oft hier?«

»Wegen der Arbeit.« Sejung schob eines der Gläser zu Yeonjun und nahm einen Schluck von seinem. »Ich habe viel zu tun und bin deshalb mehr im Büro als hier. Aber es ist angenehm, eine Wohnung in der Nähe zu haben.« Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, auch wenn seine Augen den hübschen jungen Mann musterten. »Fühlst du dich nicht auch so, als würdest du manchmal einfach wegwollen? Nicht eingesperrt in den eigenen vier Wänden sein, sondern frei. Mit einem Motorrad um die Welt, oder ähnliches.«

Natürlich erwähnte er das Motorrad, weil er wusste, dass Yeonjun Gefallen daran hatte.

Doch als Reaktion darauf verzog dieser nur das Gesicht.

»Ich hatte letztens einen Unfall mit einem unserer Motorräder«, erzählte Yeonjun und zuckte mit den Schultern. Mit gesenkten Blick starrte er auf seine Hände. »Aber ja, natürlich. Nur denke ich, dass wir alle Gefangene sind ...- Gefangene in unserem Körper.«

Sejung gab ein kleines Lachen von sich und lehnte sich gegen den Kühlschrank. Er ignorierte die Erzählung über den Unfall, als würde darüber Bescheid wissen. Hatte er es von Yeonjuns Mutter erfahren? »Ziemlich tiefgründig«, grinste er und sah Yeonjun undurchdringlich an. Es wirkte so, als wolle er dessen Gedanken lesen. »Wie kommst du darauf?«

»Vielleicht, weil es einfach so ist. Wir sind Gefangene der Gesellschaft und des Lebens oder unseren Instinkten.« Abwehrend zuckte Yeonjun mit den Schultern und richtete sich wieder auf, um durch das Wohnzimmer zu schlendern. Dabei ging er um die Couch herum und entdeckte eine Chipstüte auf dem Boden. Ohne Kommentar hob der Schwarzhaarige sie auf und legte diese auf dem Couchtisch ab. »Wie kommst du denn auf solche Gedanken?«, stellte Yeonjun als Gegenfrage und setzte sich auf die Couch.

✔ ENCEPHALON: You Blow Me AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt