Blood Moon (Camden & Neela)

Kapitel 2

"Brent ist ein Idiot!", sagte Miri.

"Ein heißer Idiot!", schwärmte Runa.

Ich verdrehte die Augen und kritzelte weiter in meinen Notizen herum.

"Er ist das größter Arschloch auf der Welt. Mir tut seine Gefährtin leid."

"Komm schon, Neela. Bei seiner Gefährtin ist er bestimmt kein Arschloch. Ich habe gehört, dass er immer gehofft hatte, dass du seine Gefährtin wärst!", sagte Miri schmunzelnd.

Ich hob meinen Kopf und blickte sie schockiert an.

"Spinnst du? Jeder in diesem Rudel hasst mich, er befindet sich auf den ersten Platz! Er beleidigt mich schon seit wir Kinder sind."

"Sam mag dich, wir doch auch. Nicht jeder hasst dich."

"Sam kann mich nur in seiner Nähe ertragen, weil du seine Gefährtin bist und er weiß, dass wir beste Freundinnen sind. Doch im Gegensatz zu Brent, ist er noch nett."

"Was hast du gegen Brent?", fragte Runa.

"Runa hör auf mit den Augen die Menschen zu beurteilen. Er ist der größte Idiot auf der Welt. Ihm ist es egal, dass er andere verletzt. Wenn er mein Gefährte wäre, hätte ich mich vermutlich umgebracht."

"Übertreibe es nicht, Neela. Es gibt schlimmere Gefährten als Brent."

Ich zog fragend meine Augenbraue hoch: "Nenn mir einen."

"Nun, mir fällt ehrlich gesagt auch nur einer ein. Camden Delroy."

"Meinst du den Alpha aus dem Blood Moon Circle?", erkundigte sich Miri erschrocken.

"Blood Moon?"

"Ach komm, ihr habt doch bestimmt schon von ihm gehört. Er hat so viel Blut vergossen, dass sein Rudel schon danach benannt wurde. Seit er ein kleiner Junge war, wurde er schon zum Mörder. Schon allein wenn ihm langweilig ist, überfällt er ein Rudel und tötet alle bloß zum Spaß. Die Kinder lässt er am Leben und zwingt sie für ihn zu trainieren und zu kämpfen. Er ist ein Tyrann."

"Ich habe davon schon gehört. Als Mom und Alec darüber sprachen. Aber ich wusste nicht, wer damit gemeint war. Grenzt...grenzt ihr Rudel nicht an unseres?", fragte ich vorsichtig.

"Ja, aber das Rudelhaus ist ziemlich weit von unseres entfernt. Immerhin ist das Blood Moon Rudel das größte Rudel. Alpha Jameson hat ein Abkommen mit ihnen. Doch ich bin mir sicher, dass Alpha Camden es bald brechen wird und uns vermutlich alle tötet."

"Okey, könnten wir das Thema wechseln? Ich fühle mich echt unwohl!", sagte Miri.

"Sie hat Recht. Da du beschlossen hast uns zum Ball zu begleiten, sollten wir dich extra hübsch machen. Ich habe von Dad gehört, dass Alpha Jamesons Sohn ein Auge auf dich geworfen hat. Du würdest als Luna über Brent stehen. Das wünscht du dir doch, nicht wahr?", fragte Runa mich.

"Ich möchte keinen Alpha. Sobald ich ein wenig älter werde, verlasse ich die Stadt. Ich muss nur die Schule zu Ende bringen, dann bin ich hier weg."

"Und Alec?"

"Das ist der einzige Fehler im Plan. Ich kann nicht ohne meinen Bruder."

...

"Danke, danke, danke!", sagte Alec aufgeregt.

"Ich mache das nur, weil du sonst derjenige bist der Opfer bringen muss. Deinetwegen. Ich bezweifle, dass Shay wirkliches Interesse an mir hat. Vermutlich will er nur ein wenig Spaß."

"Wenn er dich auch nur falsch ansieht, bringe ich ihn um. Mir egal, ob er mein künftiger Alpha ist oder nicht."

Ich seufzte und wünschte mir in diesem Moment lediglich, dass dieser Abend bereits vorbei wäre und ich gemütlich in meinem Bett liegen konnte.

"Wollen wir?", fragte mein Bruder und reichte mir seine Hand. Ich lächelte gezwungen und lies mich zum Auto führen. Zum Ballsaal würde es ungefähr 20 Minuten dauern, weshalb ich gedankenverloren aus dem Fenster sah.

Die Zeit schien kaum zu vergehen, weshalb ich mich zu Alec drehte und ihn fragte: "Was weißt du über das Blood Moon Rudel?"

Alec sah mich kurz an, widmete seine Aufmerksamkeit jedoch sofort wieder auf die Straße.

"Warum willst du das wissen?"

"Ich bin neugierig. Ich habe gehört, dass es das größte Rudel ist."

"Ja, wenn man bedenkt, dass ihr Anführer jedes andere Rudel auslöscht und ihre Welpen als eigene Soldaten einsetzt, ist das ziemlich wahrscheinlich."

"Ist dieser Alpha wirklich so blutrünstig?"

"Ja, du möchtest nicht in seine Nähe kommen. Er würde dich ohne zu zögern töten."

"Wieso?", fragte ich ängstlich.

"Er...verabscheut Menschen oder Wölfe die..."

"Schwach sind. Ich bin sozusagen beides!", vervollständigte ich den Satz.

"Mach dir nichts draus. Ich liebe dich so wie du bist."

"Du bist mein Bruder. Du hast die Pflicht das zu sagen!", lächelte ich.