Kapitel 32

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Stille.

"Camden, er hat nur gefragt. Sieh mich bitte nicht so an, als würdest du jetzt jemanden umbringen wollen."

"Wieso wollte er dich zur Luna haben? Du bist nicht seine Gefährtin."

"Seine Gefährtin starb vor 6 Jahren. Ich war im Gegensatz zu den Wölfinnen normal."

"Du hast abgelehnt, hoffe ich?"

"Natürlich. Ich habe doch gesagt, dass ich keinen Alpha wollte."

"Weiß er das auch?"

Verdammt, wieso musste er mich wie ein offenes Buch lesen?

"Ich hatte ein schlechtes Gewissen und habe gesagt, dass ich mir das überlegen werde. Aber jetzt habe ich dich. Okey? Mach dir keine Sorgen."

"Er war es nicht, der dich zu etwas drängen wollte. Sein Geruch war anders, als ich ihn traf. Erzählst du mir bitte, was passiert ist, dass du nachts durch einen Wald fliehen musstest."

"Es wäre besser, wir lassen das Thema jetzt."

"Du weißt schon, dass du so alles schlimmer machst. Was hat er dir angetan? Hat er das schon öfter versucht?"

"Er ist ein Arschloch, okey? Er war der Anführer seiner Gang, die mich fertig machen wollte. Es war nichts schlimmes. Ein paar fiese Wörter hier und da. Manchmal hat er mich geschubst. Erst an diesem Abend erfuhr ich den Grund, weshalb er mich so behandelte. Er ertrug es nicht, dass ich ihn abweisend behandelte. Er wollte mich markieren. Aber ich habe ihn in die Eier getreten und bin davon gerannt. Also wollen wir schlafen gehen?", wechselte ich schnell das Thema.

Camden war bleich im Gesicht und war in Sekundenschnelle aufgestanden.

"Cam, nicht!", rief ich ihm hinterher und stand stolpernd aus dem Bett.

"Bleib stehen. Du kannst nicht einfach ohne Grund den Beta angreifen."

Camden hörte auf mich und drehte sich um.

"Der Beta also..."

"Was? Nein...bitte Cam. Tu das nicht."

"Ich greife ihn nicht ohne Grund an, Neela. Er hat meine Gefährtin gegen ihren Willen berührt. Er hat dich schlecht behandelt, nur weil sein Ego die Abfuhr nicht ertragen konnte."

"Cam, bitte. Ich möchte jetzt wirklich nicht von dir getrennt sein."

Cam kämpfte mit seiner Beherrschung. Zu meinem Glück kam er auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Sein ganzer Körper zitterte vor Wut.

"Er wird eines Tages dafür bezahlen."

"Cam, ich bin bei dir. Versuche dich zu beruhigen. Tu es für mich, okey?"

Er atmete ein paar Mal aus und entspannte seinen Körper. Ich entfernte mich von ihm und legte eine Hand an seine Brust.

"Ich bin bei dir. Niemand wird mich dir wegnehmen. Ich bleibe an deiner Seite."

Cam schloss den Abstand zwischen uns und legte seine Lippen stürmisch auf meine. Mich packte das Verlangen plötzlich, doch bevor die Sache ganz eskalierte, entfernte sich Cam von mir.

"Wenn ich dich jetzt weiter küsse und deine wachsende Erregung rieche, kann ich mich nicht mehr beherrschen. Und ich wenn es so weit ist, will ich mich auch nicht beherrschen."

"Alpha, wir haben ein Problem!", schrie Fenrir und stürmte auf uns zu.

"Was ist los?", fragte Cam und machte sich alarmbereit.

"Raven. Er ist mit seinem Rudel an der Grenze. Er will...handeln."

Camden knurrte wütend und blickte mich besorgt an. "Du bleibst hier."

"Nein, ich komme mit!", sagte ich.

"Ich bitte dich, er hat nichts gutes vor."

"Er will handeln und ich will dabei sein. Er riskiert keinen Kampf."

"Bleib immer hinter mir!", seufzte er ergebend und schnappte sich meine Hand.

Vorsichtig gingen wir nach draußen, wo Raven schon mit einem fiesen Grinsen auf uns wartete.

"Wenn das mal nicht der Alpha und seine Luna sind. Muss schön sein, nicht?"

"Was willst du hier Raven. Weshalb wartet dein Rudel an den Grenzen?"

"Ich hol mir meine Luna."

"Ich dachte, dass wir das morgen besprechen. Kira hat sich noch nicht entschieden."

Raven lachte verbittert.

"Oh, aber ich. Wenn sie nicht mit mir freiwillig mitkommt, dann wird mein Rudel euch angreifen und ich nehme mir stattdessen deine schöne Gefährtin vor."

Camden schon mich knurrend hinter ihm, sodass Raven mich nicht mehr sehen konnte.

"Wir regeln das morgen."

"Allein dass ich so lange warten musste, wird Kira es bereuen. Je länger sie mich warten lässt, desto mehr bekommt sie es zu spüren."

"Du drohst meiner Schwester?"

Camden war angespannt und war zum Angriff bereit.

"Neela, bitte geh."

"Ich kann dich nicht allein lassen."

"Er wird angreifen. Egal ob Kira freiwillig mit ihm mit geht oder nicht."

"Cam..."

"Bitte, Kleines."

Ich nickte, obwohl er dies nicht sehen konnte. Was, wenn er verlieren würde? Was, wenn ich ihn verlor?

"Komm zu mir zurück."

Blood Moon (Camden & Neela)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt