Kapitel 11

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Das meinte Camden immer damit, dass ich nicht sicher war. Er hatte viele Feinde und man wollte ihn schwächen. Wenn sie mich töten, dann hätten sie gewonnen. Ich könnte mich für meine Dummheit ohrfeigen. Ich hätte nicht davonlaufen dürfen und jetzt schwebte ich in Lebensgefahr.

Ohne nachzudenken, öffnete ich die Autotür und stürzte mich aus dem fahrenden Auto. Ich versuchte mich abzurollen, doch in den Filmen sah alles natürlich viel einfacher aus, als es in Wirklichkeit war. Stöhnend blieb ich auf dem Asphalt liegen und versuchte mich aufzurichten. Mein Handgelenk schmerzte fürchterlich und mein ganzer Körper war zerkratzt. Überall klebte Blut.

"Du lästige Schlampe! Was sollte die Aktion?"

Ich stand mit wackeligen Beinen auf und versuchte den Werwolf mit meinen Blicken zu töten.

"Denkst du, dass du gegen mich gewinnen könntest? Du bist ein kleiner Mensch."

"Denkst du, dass ich kampflos aufgebe?", fragte ich wütend.

Lächelnd kam er auf mich zu. "Du bist nicht einmal markiert. Wie kannst du die Gefährtin von diesem Alpha sein? Sollte ich dich markieren? Bevor oder nachdem wir beide Spaß hatten?"

Meine Beine zitterten und ich wünschte, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte. Ich würde niemals hier lebend rauskommen.

"Fass sie an und du wirst dir deinen Tod wünschen."

Mein ganzer Körper entspannte sich bei Cam's Stimme und ich war erleichtert ihn zu sehen. Ich sah nur, wie der Werwolf aufeinmal am Kopf gepackt und sein Kopf in einer komischen Art gedreht wurde, bis ich ein Knacksen hörte und sein Körper leblos zu Boden fiel. Nun sah ich Camden, wie er vor lauter Wut zitterte.

Ich wusste nicht, was ich mir dabei dachte. Doch meine Füße bewegten sich von alleine und am Ende rannte ich die letzten Meter zu Camden. Als ich ihn erreichte, sprang ich in seine Arme. Seine Gestalt erstarrte für einen Augenblick, doch als sich schließlich seine Arme um mich legten, fühlte ich mich das erste Mal in seiner Nähe sicher.

"Es tut mir leid!", flüsterte ich leise. "Ich hätte nicht weglaufen dürfen. Ich...ich mach das nie wieder!", versprach ich.

Camden löste sich von mir und berührte vorsichtig mein Gesicht.

"Du bist verletzt. Dein ganzes Gesicht ist zerkrazt. Bist du noch irgendwo verletzt?", fragte er besorgt und musterte mich.

"Nein. Mein Handgelenkt schmerzt ein wenig, aber das liegt daran, dass ich beim Sturz darauf gelandet bin."

"Welcher Sturz?", fragte er panisch.

"Ich bin aus dem Auto gesprungen!", antwortete ich und blickte auf dem Boden.

"Neela, du hättest sterben können! Du bist..."

"Ein Mensch. Ja, ich weiß!", vervollständigte ich den Satz.

Er seufzte auf und sagte schließlich: "Ich bringe dich nach Hause und kümmere mich erstmals um deine Verletzungen."

Camden hielt meine gesunde Hand fest und führte mich zu seinem Auto, welches etwas weiter weg von uns stand. Als er losfuhr, sprach er: "Ich war unglaublich wütend auf dich, als ich bemerkt habe, dass du geflohen bist. Du weißt, dass du dich in Gefahr gebracht hast."

"Ich hätte nicht gedacht, dass du damit Recht hast und mich nun Werwölfe entführen. Woher wusste er davon? Du hast mich schließlich nicht markiert."

"Sie wissen, dass ich meine Gefährtin gefunden habe. Du riechst nach mir. Umso mehr, weil du meine Kleidung trägst."

"Ich war dumm, es tut mir leid."

"Flieh einfach nicht mehr vor mir, dann passiert dir nichts."

"Was wenn wir jedem sagen, dass wir uns abgelehnt hätten? Dann wäre ich nicht in Gefahr."

"Fang jetzt nicht damit an, Neela. Du hast keine Wahl. Ich bin dein Gefährte und wir müssen in der Nähe bleiben."

Es brachte nichts, mit weiter darüber zu diskutieren.

"Ich bin müde. Wann wir sind wir endlich da?"

"10 Minuten ungefähr. Ich kümmere mich um dich. Anschließend wirst du etwas essen. Du hast immer noch nichts zu dir genommen."

"Ich werde nichts essen! Zwing mich doch dazu."

"Vielleicht werde ich das ja."

Blood Moon (Camden & Neela)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt