"Ich...tut mir leid. Ich hätte auf dich warten müssen. Ich wollte dich nicht stören."
Cam knurrte wütend und kam mit seinem Körper noch näher an meinen.
"Du tust es schon wieder."
Verwirrt blickte ich ihn an. Ich habe ihn heute zum ersten Mal unterbrochen. Wovon sprach er?
"Was meinst du?"
"Hör gut zu, Schatz. Ich will nie wieder, dass du dich dafür entschuldigst, zu mir zu kommen. Selbst wenn ich mitten in der Schlacht wäre und du mich sehen willst, bin ich immer da. Bitte daher nie wieder um Verzeihung."
Ich lächelte und ohne nachzudenken, legte ich meine Hände um seine Wangen und zog ihn zu mir herunter. Ich wusste nicht, wie ich den Mut hatte ihn zu küssen. Doch ich tat es ohne Zögern. Seine Lippen fühlten sich weicher an, als sie aussahen.
Camden schien für einen Augenblick erstarrt zu sein, doch dann übernahm er die Führung und half mir mich aufzurichten. Nun saß ich auf dem Tisch. Zwischen meinen Beinen stand Camden und küsste mich leidenschaftlich.
Obwohl dies mein erster Kuss war, fühlte es sich so an, als ob ich nichts anderes im Leben getan hätte. Ich löste mich von Camden und keuchte. Ich war außer Puste und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen.
Cam lächelte und legte seine Stirn an meine.
"Du bist unglaublich. Jedes Mal, wenn du in meiner Nähe warst kämpfte ich gegen diesen Drang, deine Lippen zu kosten. Dann machst du den ersten Schritt."
"Tut mir leid!", sagte ich verlegen.
"Ich hoffe, dass ich mich überhört habe und du dich gerade nicht dafür entschuldigt hast, dass du mich geküsst hast."
"Tut mir...-"
Cam küsste mich kurz auf den Mund, damit ich nicht weitersprach.
"Ich habe gerade die perfekte Methode gefunden, dich zum Schweigen zu bringen."
Ich lächelte ihn an blickte nach oben.
"Kannst du mir etwas verraten?"
"Was denn?", fragte ich als ich die Sorge in seiner Stimme hörte.
"Du hast geweint. Weshalb?"
Ich seufzte. Toll, daran hatte ich nicht gedacht.
"Ich war mit Fenrir bei den Kindern."
Camdens Blick wurde wütend.
"Dieser Idiot. Er wusste, was ich davon halte."
Er seufzte und legte seine Hände um meine Taille.
"Ich wollte nicht, dass du das siehst. Ich ertrag den Anblick selbst kaum."
Lächelnd legte ich meine Hände wieder an seine Wangen und sagte ruhig: "Ich musste es sehen. Cam, ich hatte dich für einen Mörder gehalten. Diese Sachen, die ich dir vorgeworfen habe. Sie waren falsch. Das was du tust und getan hast, niemand würde soetwas tun."
"Ich hatte vor, dich zu ihnen zu bringen. Jedoch erst, wenn es allen gut geht. Ich wollte dir den Anblick ersparen."
Ich blickte in Cams wunderschöne Augen und sagte ruhig: "Ich bleibe an deiner Seite. Wir können das zusammen machen. Vielleicht hilft es, wenn wir zu zweit versuchen ihnen zu helfen. Gemeinsam. Wir beide."
Cam lächelte, worauf sein Grübchen zum Vorschein kam.
"Wir beide. Das klingt perfekt. Also akzeptierst du mich nun als deinen Gefährten?"
"Du musst wissen, dass ich mein Leben lang diese Wolfshierarchie verabscheut habe. Ich wollte nie einen Gefährten haben, erst Recht nicht einen Alpha!", fing ich an zu erzählen.
"Woran liegt das?", erkundigte sich Camden sanft.
"Mein Erzeuger war ein Mensch. Er wusste nicht, dass meine Mutter eine Wölfin war. Er hat sie unter starken Drogen gesetzt und sie..."
Ich brach ab und blickte nach unten. Camden nahm mich daraufhin in den Arm.
"Tut mir leid, dies zu hören. Ich wollte dich immer fragen, was mit deinen Eltern ist. Aber du hast dich nicht auf mich eingelassen. Was ist mit diesem Bastard geschehen?"
Als ich Camden wieder ansehen konnte, seufzte ich. "Keine Ahnung. Meine Mutter hat ihn nie wieder gesehen. Ich wurde natürlich als Halbwolf geboren und selbst nach ein paar Jahren, gab es keine Anzeichen dafür, dass ich mehr Wolf als Mensch war. Also fingen mich die Werwölfe in der Schule an mich wie einen Außenseiter zu behandeln, der weder zu den Menschen gehört noch zu Wölfen. Sie haben mich einfach wie ein Stück Dreck behandelt und ich durfte nie an einer Veranstaltung teilnehmen, weil es der Alpha verboten hatte. Ich fing an, gar nicht mehr zu versuchen zu ihnen zu gehören. Ich hatte es akzeptiert, abgelehnt worden zu sein. Ich dachte, dass es in deinem Rudel auch so wäre. Doch als mich alle akzeptiert hatten...es war ein schönes Gefühl."
"Soll ich sie alle töten? Ich habe einen gewissen Ruf...", lächelte Camden gequält.
Ich kicherte und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er zog mich näher zu sich und umarmte mich. Das war es, was ich wollte. Hier war ich Zuhause. Ich hatte es nur ein wenig spät bemerkt.
"Wenn du nichts gegen eine sture Gefährtin hast, dann möchte ich bleiben. Bei dir."
Camden küsste meinen Kopf und antwortete: "Keine Sorge, ich lasse dich nicht gehen."
"Das hast du schon am Anfang gesagt!", schmunzelte ich.
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Blood Moon (Camden & Neela)
WerewolfNeela verabscheut alles, was mit Werwölfen zu tun hat. Schlimm genug, dass sie selbst ein Werwolf ist und ihr Gefährte kein anderer als der berüchtigte Alpha Camden ist. Sein blutrünstiger Ruf eilt ihm voraus und jegliche Flucht vor ihm scheint zwec...