Kapitel 15

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Schleppend betrat ich das Schlafzimmer und warf mich einfach aufs Bett und schloss meine Augen.

"Willst du dich nicht umziehen?"

"Lass mich in Ruhe!", stöhnte ich genervt.

"Ich habe weder die Kraft noch die Lust mich mit dir zu streiten. Tu mir also den Gefallen und lass mich schlafen."

"Würdest du was dagegen haben, wenn ich mich zu dir lege?", hörte ich seine Stimme.

Ich hob meinen Kopf und starrte ihn an, als wäre er ein Alien.

"Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?"

"Du wärst heute fast gestorben, Neela. Ich...Ich muss in deiner Nähe sein."

"Soll ich wieder auf dem Boden schlafen? Von mir aus. Nur lass mich heute einfach in Ruhe."

Ich wollte gerade aufstehen, doch plötzlich stand Cam vor mir und drückte mich sanft ins Bett.

"Mein Wolf lässt mich nicht in Ruhe. Er macht sich Sorgen."

"Nur dein Wolf?", fragte ich traurig.

"Nicht nur."

Cam setzte sich ans Bettrand und fing plötzlich an über meinen Kopf zu streicheln.

"Wir haben uns das beide nicht ausgesucht, Neela. Auch wenn wir diese Gefährtenbindung nicht haben wollen, sie ist da. Du bist meine zweite Hälfte und dir zu sagen, dass du mir völlig egal ist, wäre gelogen."

"Na schön. Aber bleib auf deiner Seite des Bettes."

Cam grinste plötzlich und das war das 2. Mal, dass ich ihn ernsthaft lächeln sah. Er stand auf und zog sich das Hemd aus, weshalb ich schnell meine Augen schloss. Das letzte was ich wollte war, dass mich der Anblick seines nackten Oberkörpers erregte. Ich hörte, wie Cam sich neben mir auf das Bett niederlies. Er blieb auf seiner Seite und es dauerte nicht lange, bis ich in den Schlaf fiel.

...

Ich kuschelte mich enger in mein warmes Kissen und seufzte zufrieden. Ich hatte noch nie besser geschlafen. Seit wann hatte mein Kissen einen Herzschlag? Erschrocken öffnete ich meine Augen und blickte nach oben. Ich lag auf Cam's nackten Oberkörper. Mein Bein war um seins geschlungen und meine Hand lag genau über seinem schnell schlagenden Herzen.

"Schön geschlafen?", fragte Cam lächelnd.

Entsetzt richtete ich mich auf und entfernte mich von ihm.

"Was machst du auf meiner Seite des Bettes?", fragte ich wütend.

"Es ist meine Seite!", lächelte er und verkniff sich sein Lachen, während er sich selbst auch aufrichtete

Ich blickte auf dem Bett und stellte bedauerlicherweise fest, dass er Recht hatte. Meine Wangen erhitzten sich.

"Ich...tut mir leid."

"Du musst dich dafür nicht entschuldigen, Neela."

Ich blickte nach unten und kreischte plötzlich auf. Schnell nahm ich die Bettdecke und verdeckte meinen halbnackten Körper.

"Wo ist mein Kleid? Hast du mich ausgezogen?"

"Das Kleid war unbequem. Du konntest dich darin kaum bewegen, also habe ich es dir vor ein paar Stunden ausgezogen."

"Wie lange habe ich geschlafen?"

"Ich habe mir zwischenzeitlich Sorgen um dich gemacht. Du hast bereits in der Krankenstation die ganze Nacht geschlafen und gestern den ganzen Tag. Wir haben vier Uhr morgens. Wie geht es dir? Hast du dich erholen können?"

"Ja. Keine Sorge, mir geht es gut. Was hast du den ganzen Tag gemacht? Ich denke nicht, dass du den ganzen Tag geschlafen hast. Du siehst müde aus."

"Ich bin fast die ganze Zeit wachgelegen und habe aufgepasst, dass du nicht zwischenzeitlich wieder Atemprobleme bekommst."

"Oh. Das wäre nicht notwendig gewesen. Vielleicht solltest du jetzt ein wenig schlafen. Ruh dich aus."

"Nein, das einzige was ich jetzt tue ist, dir etwas zum Essen zu geben. Wenn du in den nächsten 30 Minuten nichts zu dir nimmst, werde ich wahnsinnig. Du kannst in der Zwischenzeit hier warten."

Er beugte sich rüber und streichelte kurz meine Wange, eher er schnell aufstand und den Raum verlies. 30 Minuten. Eine kurze Dusche würde nicht schaden.

...

Als ich in die Küche ankam duftete es herrlich.

"Weißt du, ich hätte dich nicht für einen Koch gehalten."

"Ach ja?", fragte er.

"Ich hätte eher gedacht, du hast eine Köchin die für dich dein Essen macht."

"Ich bin kein König, Neela."

"Nun...irgendwie schon."

Er schenkte mir ein Lächeln und zusammen setzten wir uns hin. Wo war der blutrünstige Alpha, der unglaublich gemein zu mir war? Vielleicht hatte meine Nahtoderfahrung ihn verändert?

"Ich habe alles, was mit Erdnüssen zu tun hat aus diesem Haus entsorgt. Dir wird sowas nie wieder passieren."

"Danke. Aber das wäre nicht notwendig gewesen. Wenn du jetzt auf alles achtest, was ich nicht essen darf, wäre das ein viel zu großer Aufwand."

"Deine Sicherheit geht vor. Darüber diskutiere ich nicht mit dir."

Ich verdrehte die Augen und fing an zu essen.

"Neela...ich habe nachgedacht. Über uns."

Blood Moon (Camden & Neela)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt