"Luna. Ich habe hier etwas zum Essen für sie."
Ich blickte zur Tür und sah eine junge Wölfin, die ein Essenstablett in der Hand hielt. Das Essen sah lecker aus und der himmlische Duft, lies mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Doch ich war nicht umsonst das sturste Mädchen.
"Nein. Ich habe keinen Hunger."
"Sie sollten etwas essen."
"Ich werde in diesem Haus nichts essen, verstanden? Jetzt geh bitte."
Sie nickte nur und wollte gerade verschwinden, doch ich rief sie wieder zurück.
"Nenn mich nie wieder Luna!"
...
Zwei Tage. Seit zwei langen Tagen hatte ich Camden nicht mehr gesehen. Er war auch nicht in sein Schlafzimmer gekommen und hat hier übernachtet. Mir war es recht. Ich hatte mich von meinen Gefühlen blenden lassen und fast den größten Fehler meines Lebens getan.
Camden war ein Monster. Ein Monster, welches aus Langweile ganze Rudel tötet und kleine Kinder zu Kriegern ausbildete. Wie konnte ich diese Tatsachen ignorieren? Nur weil er mein Gefährte war? Selbst wenn, ich würde nie wieder denselben Fehler machen und ihn an mich ranlassen. Ich hoffte nur, dass er sein Versprechen halten würde und mich wirklich nach Hause brachte.
"Buh!", sagte jemand an mein Ohr, weshalb ich erschrocken aufschrie.
Fenrir grinste und lies sich neben mich auf die Couch nieder.
"Spinnst du? Du kannst dich doch nicht so anschleichen."
"Ich habe seit zwei Minuten geklopft und ... Ihr geht es gut, ich habe sie nur erschreckt!", schrie er den letzten Teil.
"Mit wem redest du?", erkundigte ich mich.
"Dein Schrei hat jemanden beängstigt. Er dachte, dir sei etwas zugestoßen und wollte nachsehen, ob es dir gut geht."
"Wie geht es Kira?", wechselte ich schnell das Thema.
"Sie trifft sich heute mit Raven."
"Was? Ich dachte, Camden erlaubt dies nicht."
"Kira möchte mit Raven sprechen. Erst dann trifft sie die Entscheidung."
"Verstehe."
"Camden ist ein Idiot. Ich weiß, dass er dich ungerecht behandelt hat. Er hätte dir von Anfang an die Wahl überlassen sollen. Vielleicht wäre alles anders abgelaufen."
"Das wäre es mit Sicherheit. Er ist ein Heuchler, Fenrir."
"Er wollte dich nur beschützen. Auf seine eigene dumme Art und Weise. Wollen wir beide etwas essen gehen?"
"Ich glaube, es ist besser wenn ich hier bleibe."
"Du hast kaum etwas gegessen. Ich bin dein Freund und ich sehe es als Pflicht an. Wenn Camden davon erfährt, dass du nichts isst, bringt er mich um und jeden Koch hier."
"Als ob er das nicht weiß."
"Nein, er hatte einige Dinge zu erledigen. Außerdem muss er gleich los und kehrt heute Abend wieder zurück."
Da ich Camden wohl nicht über den Weg laufen würfe, nickte ich schließlich und begleitete ihn ins Esszimmer. Alle Wölfe verliesen den Raum, sobald ich ihn betrat und senkten ihren Kopf.
"Sie wissen, dass ich nicht ihre Luna bin?"
"Du hast es zwar nicht akzeptiert, jedoch bist du trotzdem die Gefährtin ihres Alphas. Seine 2. Hälfte. Sie werden dich immer respektieren."
Nachdem Essen herrschte ein lautes Trubel.
"Was ist passiert?", fragte ich panisch.
"Nichts. Camden ist nur wieder zurück. Du sollst besser auf dein Zimmer gehen."
"Wieso?"
"Tu es einfach. Du sollst ihn nicht so sehen."
Ich wusste zwar nicht was passiert war und Camden war die letzte Person, die ich sehen wollte, jedoch stürmte ich an Fenrir vorbei nach draußen.
Erschrocken hielt ich inne, als ich meinen Gefährten blutüberströmt vorfand. Hinter ihm standen sieben, kleine Werwolfsjungen. Auch sie waren mit Blut übersudelt und sahen sehr ängstlich aus. Mein Herz brach bei diesem Anblick.
Camdens Blick fand mich schließlich und wurde finster. Ich dachte bis jetzt, ich hätte ihn wütend erlebt. Doch nun wusste ich, weshalb sich die ganze Welt vor den Alpha fürchtete. Vor mir stand nicht mein Gefährte, der mich nie verletzen würde. Vor mir stand Alpha Camden, der mit bedrohlichen Schritten auf mich zu stürmte.
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Blood Moon (Camden & Neela)
Hombres LoboNeela verabscheut alles, was mit Werwölfen zu tun hat. Schlimm genug, dass sie selbst ein Werwolf ist und ihr Gefährte kein anderer als der berüchtigte Alpha Camden ist. Sein blutrünstiger Ruf eilt ihm voraus und jegliche Flucht vor ihm scheint zwec...