Kapitel 25

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"Selbst wenn du mir alles erklären kannst. Ich möchte nichts mit dir zu tun haben. Du hast Menschen getötet. Du hast meinen Bruder getötet."

"Neela, ich habe deinen Bruder nicht getötet. Ich wollte...ich habe gelogen, damit du mich hasst. Nur leider ist alles aus dem Ruder gelaufen."

Ich wusste nicht, ob ich ihm das glauben würde. Er hat mir klar und deutlich gemacht, dass er meinetwegen getötet hat.

"Du hast behauptet, ich habe sie auf den Gewissen."

"Ich habe niemanden getötet. Nun, doch irgendwie aber es ist komplizierter. Aber bitte glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich deinen Bruder nicht getötet habe."

"Okey. Ich glaube dir. Wenn du mich ihn anrufen lässt. Jetzt."

Ich streckte die Hand nach seinem Handy aus in der Erwartung, dass er mich Alec anrufen lies. Ich glaubte Camden kein einziges Wort.

"Ich würde gerne, aber er ist nicht ansprechbar."

"Weil du ihn getötet hast. Du hast nur Mitleid mit mir, Cam! Als ich damals fast wegen meiner Allergie verreckt wäre, warst du wie ausgewechselt. Diesmal ist es nicht anders. Du bist vielleicht ein paar Tage gut gelaunt. Wer weiß, vielleicht bringst du mich nächste Woche um."

Camden lächelte und ich sah sein Grübchen, welches ihn einfach unwiderstehlich attraktiv machte. Sein Lächeln war nicht boshaft, sondern echt.

"Findest du das witzig?", fragte ich wütend.

"Nein, nur du bist genauso so stur wie ich. Das könnte dauern."

"Ich bin nicht stur. Anders als die anderen, erkenne ich, welch großes Arschloch du bist."

Camdens Lächeln wurde breiter. Doch dies provozierte mich mehr.

"Schlag dir dein dämliches Grinsen aus dem Gesicht. Ich habe dich gerade beleidigt. Wird der Alpha nicht wütend?", fragte ich spöttisch.

Im Bruchteil einer Sekunde packte Cam mich am Hinterkopf und zog mich nah an sein Gesicht. Wir waren nur ein Blatt entfernt voneinander.

"Ich habe keinen Grund mehr, so zu tun als wäre ich ein Arsch. Ich möchte nicht mehr, dass du mich hasst, Schätzchen. Ich bevorzuge das Gegenteil. Also lernst du mich jetzt so kennen, wie ich wirklich bin."

Diesmal lächelte ich, nur meinte ich es nicht.

"Ich denke nicht, dass mich das irgendwie überzeugt, dich zu mögen."

Seine Lippen streiften meine und innerlich verlangte ich nach mehr. Doch er zog sich grinsend zurück und sagte: "Möchtest du was essen? Möchtest du...duschen?"

"Ich brauch eine kurze Dusche."

Camden half mir auf die Füße, weshalb ich ihm dankbar war. Ich stand immer noch zittrig auf den Beine, doch mit der Zeit ging es wieder.

"Ruf meinen Namen und ich höre dich. Auch bevor wenn dir schwindelig ist. Ich mache dir etwas zum Essen."

Ich nickte und ging ins Badezimmer. Mitten in der Bewegung blieb ich jedoch stehen. Die Badewanne war verschwunden. Sie wurde jedoch nicht einfach nur entfernt. Nein, sie wurde einfach mit Gewalt abgerissen.

"Cam?", rief ich ihn und innerhalb einiger Sekunden stand er hinter mir.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt.

"Was ist passiert?"

Er seufzte und antwortete: "Diesen Anblick werde ich nie wieder vergessen, Neela. Ich dachte, wenn ich sie heraus reiße, könnte ich diese Erinnerung vergessen."

"Es tut mir leid. Ich dachte, dir wäre es egal."

Camden drehte mich ruckartig um und packte mich an meiner Taille.

"Denkst du wirklich, du wärst mir egal?"

"Du duldest mich doch nur wegen der Gefährtensache. Wenn ich nicht deine Mate wäre, hättest du mich im Wald getötet."

"Das hätte ich nicht. Wenn du nicht meine Gefährtin wärst, dann wäre ich als erstes zu diesem Bastard gerannt, der dich gegen deinen Willen berührt hat und hätte ihn getötet. Ich hätte dich in mein Rudel aufgenommen. Immerhin warst du ein Halbwolf. Kein gewöhnlicher Mensch. Doch weil du meine Gefährtin bist, musste ich dich so schnell wie möglich aus diesem Wald zerren. An diesem Abend hatten wir Drohungen erhalten. Ich konnte nicht allein gegen mehrere Abtrünnige kämpfen. Nicht, wenn du in der Nähe gewesen wärst. Ich hätte mich niemals konzentrieren können."

Blood Moon (Camden & Neela)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt