ᗪIᗴ ᑭᖴᒪIᑕᕼT ᗴIᑎᗴS ᕼᗴᒪᗪᗴᑎ
[Noir Wapina]
Noir trug seine Heldenkleidung und sein Haar saß perfekt. Wäre dort nicht das unangenehme Gefühl in seinem Bauch. Am liebsten würde er auf das nächstgelegene Klo stürmen, sich in einer Kabine einschließlich und diese für den Rest des Tages nicht mehr verlassen.
Als er gestern schlafen gegangen war, hatte er sich eingeredet, dass es nicht so schlimm werden würde. Spoiler, es hatte nicht funktioniert. Nicht nur besaß er panische Angst vor seiner Rede, auch die Thematik rund um den Finsterkönig machte ihn zu schaffen. In den letzten Tagen war er Joter einige Male unauffällig gefolgt, aber Beweise hatte er nicht gefunden. Mit anderen Worten, der Streit zwischen Yuria und ihm bestand weiterhin. Das war das erste Mal, dass sie sich gestritten hatten. Es half der Gesamtsituation überhaupt nicht. So gar nicht. Wenn seiner Cousine etwas zustieße, könnte er sich das nie verzeihen.
Enrico klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. Selbstverständlich war er mitgekommen. Er war der Einzige, der ihm glaubte. Zudem konnten sie jede Hilfe gebrauchen, die sie kriegen konnten. Tatsächlich hatte Yuria die übrigen zwei Goldränge gefragt, aber keiner von ihnen war erschienen. Nun, sie waren nie für diesen Auftrag vorgesehen gewesen. Zumal man als Goldrang auch genügend andere Missionen erhielt. Mit anderen Worten waren sie insgesamt drei Goldränge und ein Platinrang. Ob das genügen würde, sollte der Finsterkönig persönlich auf den Spielplan treten?
»Ich fresse jetzt deinen Stress. Das ist nicht mehr zum Aushalten.« Fassungslos schüttelte Enrico seinen Kopf.
Noir wandte den Blick ab. »Das musst du nicht machen.« Es war ihm unangenehm. Da draußen waren etliche Menschen, die sich auf ihn verließen. Was würden sie sagen, sollten sie erfahren, dass die Nummer Eins der Helden vor Nervosität zitterte? Wer würde beruhigt leben können, wenn man wusste, dass der Platinrang ein ängstliches Küken war?
Inkubus seufzte. »Hör zu, das wird. Sobald es ums Kämpfen geht, verschwindet deine Sozialphobie doch auch. Also stell dir vor, es wäre eine Schlacht.«
So ganz stimmte das nicht. Phobien kamen und gingen nicht wie er wollte. Aber wenn er kämpfte, waren seine Gedanken so fokussiert, dass er an nichts anderes denken konnte. Letztendlich war es eine Krankheit in seinem Kopf, nicht in seinem Körper. Andernfalls wäre er schon längst an dem Heldendasein gescheitert. »Dieser Vergleich ist nicht hilfreich. Schließlich soll kein Kampf ausbrechen. Alles soll friedlich bleiben. Das wäre am besten.«
»Das ändert nichts an der Tatsache, dass du deine Rede halten musst.«
Allein bei dem Gedanken begann sein Herz zu rasen. »Ich werde mich versprechen. Was, wenn ich meinen Text vergesse?«
»Das wird nicht passieren. Deine Rede liegt geschrieben auf dem Blatt vor dir und du hast sie lange genug geübt.«
Das stimmte. Er hatte Enrico die Rede solange vorgetragen, bis dieser auf Knien flehte, endlich erlöst zu werden. Er konnte den Text. Das konnte er wirklich, aber er konnte nicht vor Leuten reden. Das war sein persönlicher Albtraum. Wieder begann er Yuria zu vermissen. Enrico tat sein Bestes und er war ihm für alles dankbar, aber die Anwesenheit seiner Cousine besaß eine beruhigende Wirkung auf ihn. Schließlich war sie es, die ihn damals vor den vielen Hänseleien gerettet hatte. Sie war seine persönliche Heldin, selbst wenn sie nie Goldrang geworden wäre.
Enrico platzierte seine Hände an Noirs Schläfe. Sofort spürte der Platinrang, wie das ungute Gefühl aus seinem Bauch verschwand. Er würde nicht sagen, dass er nicht mehr nervös wäre, aber es war eine erhebliche Verbesserung zu vorher. Dankbar strich er über Inkubus Handrücken. Dieser schüttelte sich nur angewidert. Sein Stress musste schrecklich schmeckten. Irgendwann würde er seine Angst unter Kontrolle bekommen. Vielleicht war diese Rede auch eine Chance. Manchmal brauchte man Erfolgserlebnisse, um voranzuschreiten. Was nicht bedeutete, das er sich auf das Kommende freute.
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PROJEKT ÄON
Action»𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑟𝑘𝑒𝑛𝑝𝑟𝑖𝑛𝑧𝑒𝑠𝑠𝑖𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑏𝑒𝑟𝑒𝑖𝑡 𝑓𝑢̈𝑟 𝑖ℎ𝑟𝑒 𝐾𝑟𝑜̈𝑛𝑢𝑛𝑔.« Auf Shays Schultern lasten hohe Erwartungen. Als Tochter des gefürchtetsten Schurken Navens muss sie sich in der Welt der Verbrecher durchsetzen. Aber...