ᗪᑌᑎKᒪᗴ ᗰᗩᑕᕼᗴᑎSᑕᕼᗩᖴTᗴᑎ
[Noir Wapina]
Die Besprechung zog sich wie ein Kaugummi. Hauptsächlich ging es um das Programm der Einweihungsfeier der Statue. Neben Noirs Rede war auch ein Feuerwerk angesetzt. Unabhängig von den Informationen, die Silberfalke erhalten hatte, die Sicherheitsmaßnahmen waren groß angelegt. Etliche Helden waren mit der Beschützung der Veranstaltung beauftragt worden. Unter normalen Umständen würde er sich keine Sorgen machen, aber jetzt? Er musste erzählen, was er vernommen hatte, aber wer würde ihm glauben? Dass ausgerechnet ein Goldrang und der Gründer, die Layla seit Jahren dienten, Verräter waren? Wer würde ihm das abkaufen? Das war eine heikle Anschuldigung. Zumal er keine Beweise besaß. Das Gespräch, das er überhört hatte, schien nicht geplant gewesen zu sein. Normalerweise würde Herr Rozah kein solches Risiko eingehen. Er war ein intelligenter Mann. Ansonsten befände er sich nicht auf einem derart einflussreichen Posten. Außerdem spielte die Tatsache, das Noir noch nicht lange Teil der Organisation war, gegen ihn. Bei der Besprechung konnte er es unmöglich erwähnen. Besonders nicht nachdem Herr Rozah und Gramm dem Treffen zugestoßen waren. Anscheinend waren sie ihm gegenüber weiterhin kritisch gestimmt. Aber genauso, wie er keine Beweise besaß, hatten sie keine, dass er sie tatsächlich belauscht hatte.
Schließlich endete die Besprechung und Noir verließ den Raum. Er brauchte ein weiteres Glas Limonade. Das war's! Wenn ihm jemand glaubte, dann war es Enrico. Außerdem war er auch ein Goldrang. Yuria sollte er ebenfalls davon erzählen, aber würde das funktionieren? Schließlich war Joter ihr fester Freund. Nun, es wäre schlimmer, es ihr zu verheimlichen. Zumal es ihre Sicherheit gefährden könnte.
Silberfalke spürte verächtliche Blicke an seinem Rücken. Vorsichtig blickte er hinter sich. Dort stand Gramm und beobachtete ihn aus der Ferne. Seine Handlung überspielte er mit einer Handbewegung zum Abschied.
Endlich ertönte das Geräusch des Aufzugs. Innerlich atmete Noir tief durch und lockerte den Kragen seines Hemdes. Er hatte mehr geschwitzt, als er erwartet hatte. Doch wer konnte es ihm verübeln? Er war nicht mit den Gedanken aufgestanden, Informationen zu erhalten, welche das komplette Land ins Chaos stürzen könnten. Wer wäre das schon?
Erschöpft beobachtete Noir die Anzeige, welche das Stockwerk angab. Dann schloss er die Augen und atmete erneut tief durch. Er musste seine Gedanken ordnen. Auf andere Weise würde er nicht schaffen.
Schließlich öffnete sich die Tür zu der Etage, auf der Enrico und er wohnten. Noir verließ den Aufzug und entsperrte die Tür seines Freundes. Enrico saß mit einem jungen Mann auf seinem Sofa. Wo hatte er den so schnell herbekommen? Er war kaum eine Stunde weg gewesen. Zumindest war er kein Unbeteiligter. Andernfalls hätte es Stress geben können. Der junge Mann war ein Silberrang, was das Abzeichen und seine Uniform verrieten ließen. Für alle Ränge unterhalb von Gold war es Pflicht einheitlich zu kleiden. Natürlich gab es in besonderen Fällen Ausnahmen, aber zur Erkennung ergab es Sinn. Genauso, wie man Polizei und Feuerwehr auf den ersten Blick erkennen konnte.
Noir räusperte sich zögerlich. Das war peinlich. »Enrico? Könnte ich mit dir sprechen...?«
Enricos Date schielte zu Noir. Seine Augen wurden groß. Er erkannte ihn. Natürlich erkannte er ihn. Immerhin war er die Nummer Eins unter den Helden. Wäre es nicht so wichtig, würde er gerne in Grund und Boden versinken.
»Du bist wieder da?« Enrico lachte, als er Noirs hochroten Kopf erkannte. »Meintest du letztes Mal nicht, dass du dir das Klopfen angewöhnen wolltest?«
»Ich, also...« Noir stotterte, dann senkte sich seine Stimme. »Es ist wichtig.«
Enrico runzelte die Stirn. »So wichtig, dass ich mein Date wegschicken muss?«
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PROJEKT ÄON
Azione»𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑟𝑘𝑒𝑛𝑝𝑟𝑖𝑛𝑧𝑒𝑠𝑠𝑖𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑏𝑒𝑟𝑒𝑖𝑡 𝑓𝑢̈𝑟 𝑖ℎ𝑟𝑒 𝐾𝑟𝑜̈𝑛𝑢𝑛𝑔.« Auf Shays Schultern lasten hohe Erwartungen. Als Tochter des gefürchtetsten Schurken Navens muss sie sich in der Welt der Verbrecher durchsetzen. Aber...