ᗪIᗴ KOᑎᖴᖇOᑎTᗩTIOᑎ
[Noir Wapina]
Silberfalke nahm einen tiefen Atemzug, bevor er an die Tür zu Joters Krankenzimmer klopfte. Tatsächlich war es gut gewesen, noch eine Nacht abzuwarten. Noir fühlte sich deutlich besser als am Vortag. Die Ärzte hatten ihn für seinen robusten Körper gelobt. Auch wenn er das Meiste der umfangreichen medizinischen Versorgung verdankte, welche er als Platinrang erhielt. Trotzdem war er den Verband um sein linkes Auge noch nicht losgeworden. Das würde noch einige Tage benötigen. Dort verletzt zu sein, war definitiv nicht der dankbarste Ort.
»Herein«, befahl die Stimme von Herr Rozah. Es war so, wie Yuria es ihm erzählt hatte. Selbstverständlich ergab es Sinn, dass der Leiter von Layla zuerst Joter besuchte, anstelle seines Platinrangs. Schließlich waren sie gemeinsam in kriminelle Machenschaften verwickelt. Vermutlich wollten sie sich über Alphas Verhalten austauschen. Nicht weil Alpha ihm das Bein abgeschnitten hatte, sondern was ihr tatsächlicher Plan war. Von der Übernahme von Shays Körper hatte niemand etwas erzählt. Vorerst wäre es sicherer, diese Information geheim zu halten. Wer wüsste, ob sie den Finsterkönig nicht am Ende gewähren ließen?
»Bitte verzeiht meine Störung«, entschuldigte sich Silberfalke. Sein Blick glitt durch das Zimmer. Auch Joter war alleine untergebracht, obwohl es durchaus Platz für einen weiteren Verletzten gäbe. Durch eine große Fensterscheibe ergab sich eine himmlische Aussicht über Naven. Selbstverständlich war das Glas dick genug, um Eindringen zu verhindern. Man bräuchte mehr als einen Pistolenschuss, um es zu zerstören.
Herr Rozah blickte ihn verwundert an. Offensichtlich schien er mit einem Arzt gerechnet zu haben. »Noir, welch Überraschung. Solltest du nicht auf deinem Zimmer sein und dich ausruhen? Das sieht ziemlich übel aus.« Er deutete auf den Verband an seinem Auge.
Der Platinrang schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Probleme mit dem Kreislauf. Außerdem kann ich es mir nicht erlauben, solange im Bett zu liegen.« Man baute Muskeln schneller ab, als man gucken konnte. Insbesondere in seinem Beruf war es essenziell sich in Bestform zu halten. Übertreiben würde er es trotzdem nicht.
»Du hast gut reden«, grummelte Joter. Er schien Noir mit seinen Blicken erdolchen zu wollen. Was konnte er denn für seine Verfassung? Wenn hatte er sich die selbst zuzuschreiben. Immerhin hatte er geheime Informationen an Helios weitergeleitet. Eigentlich war Noir nicht schadenfroh. Wenn es nicht nötig war, jemanden zu verletzten, sollte man Strafen gewaltfrei wählen. Trotzdem spürte er eine perfide Art der Genugtuung. Machte ihn das zu einem schlechten Menschen? Vielleicht. Oder es war nur natürlich.
»Wie geht es deinem Bein?«, hakte er aus Höflichkeit nach, während er sich einen Stuhl griff und auf diesem Platz nahm. Dann verschränkte er seine Arme. Hauptsächlich deswegen, damit niemand seine schwitzigen Hände bemerkte. Er war nervös. Natürlich war er das. Aber das bedeutete nicht, dass er sich aus der Fassung bringen ließe. Immerhin war er ein Profi und das war seine Arbeit.
Joter zog die Augenbrauen zusammen. »Ernsthaft? Mir wurde das Bein abgeschnitten. Wie soll es dem schon gehen? Wenn ich Pech habe, bekommt das irgendein Spinner in die Hand und verkauft es noch.«
So banal es klang, irgendwo war es eine realistische Sorge. Es wäre nicht das erste Mal, dass man Gegenstände, welche Helden gehört hatten, online zum Verkauf fand. Angebot und Nachfrage. Solange es Fanatiker gab, die solche Dinge kauften, würde es auch weiterhin Personen geben, welche solche Anzeigen stellten. »Ich wollte nur freundlich sein.«
»Warum das?«, hakte Joter nach. Seine Stimme triefte vor Zweifel. Berechtigten Zweifel. »Wir sind keine Freunde. Außerdem wissen wir beide, dass du mich nicht magst.«
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PROJEKT ÄON
Action»𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑟𝑘𝑒𝑛𝑝𝑟𝑖𝑛𝑧𝑒𝑠𝑠𝑖𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑏𝑒𝑟𝑒𝑖𝑡 𝑓𝑢̈𝑟 𝑖ℎ𝑟𝑒 𝐾𝑟𝑜̈𝑛𝑢𝑛𝑔.« Auf Shays Schultern lasten hohe Erwartungen. Als Tochter des gefürchtetsten Schurken Navens muss sie sich in der Welt der Verbrecher durchsetzen. Aber...