PROJEKT ÄON

34. Systemfehler - Mutter, Sohn und die Schlägerei

ᗰᑌTTᗴᖇ, SOᕼᑎ ᑌᑎᗪ ᗪIᗴ Sᑕᕼᒪᗩ̈GᗴᖇᗴI

[Shay Avyers]

»Verfickte Scheiße«, zischte Shay durch zusammengebissene Zähne, als sie versuchte, Beta von sich zu stoßen. Sie Blutdämonin hatte sich auf sie geschmissen und mit geballter Kraft auf den Boden genagelt. Ihre Klauen bohrten sich in ihre Handgelenke und hinterließen blutige Wunden.

»Du riechst gut«, lachte Beta, beugte sich nach vorne und leckte entlang der Verletzungen. Ihre heiße Zunge brannte wie Lava.

Die Silbermähne wandte sich stärker in ihrem Griff. Haare klebten an ihrer Stirn. Schließlich gelang es Shay, Beta mit dem rechten Fuß soweit fernzuhalten, dass sie mit ihren Zähnen wegblieb. Das war überhaupt nicht gut. Beta war unglaublich stark, während sie einem unendlichen Vorrat an Proteinriegeln glich. Sie könnte solange von ihr fressen, bis ihr Magen platzte.

Giselle schleuderte ein Eisgeschoss auf Beta, aber Zeta blockierte den Angriff. Sein Maul öffnete sich zu einer Größe, wie man sie normalerweise nur in Horrorfilmen sah. Dann verschwanden die kalten Zapfen in seinem Schuld. Nicht einmal Schmerz schien er dabei zu verspüren. Als würde er tatsächlich ein Eis am Stiel knabbern.

»Ich komme nicht durch«, schrie Giselle zu ihr herüber. Wenigstens startete Zeta keine Gegenangriffe. Er schien mehr darauf bedacht, seinem Frauchen zu dienen.

»Ach, was du nicht sagst!« Shay brüllte, sodass Spucke flog. »Das habe ich noch gar nicht mitbekommen! Wenn du nicht willst, dass deine Enkelin gefressen wird, strengst du dich gefälligst mehr an!«

»Ich gebe mir Mühe, aber ich bin auch nicht mehr die Jüngste.« Erneut formte Giselle Eisgeschosse, doch dieses Mal umgaben sie Zeta wie einen Käfig.

Irritiert schloss der dunkle Engel seinen Mund wieder. »Beta, ich wurde gefangen.«

»Dann befreie dich?«, fragte die Dämonin mit demselben genervten Unterton, den Shay an den Tag gelegt hatte.

»Würdest du nicht versuchen mich zu fressen, wärst du echt cool.« Die Schurkenprinzessin warf ihren Kopf in den Nacken, holte aus und schlug ihn voller Wucht gegen Beta. Das Knacken ihres Schädels ertönte. Shay biss sich vor Schmerz auf die Lippe. Die Wucht ließ ihre Sicht rütteln wie in einem Umzugskarton. Zumindest löste sich Betas Griff, sodass Shay einen Tritt nachlegen konnte.

Die Dämonin fing sich mit ihren Unterarmen ab, bevor sie blitzschnell herumwirbelte. Aus ihrer Nase floss Blut. Vermutlich hatte Shay ihre Nase gebrochen. Ein verhältnismäßig kleiner Schaden dafür, dass es ihren Schädel gespalten hatte.

Als die Regeneration einsetzte, klärte sich ihre Sicht. Beta versuchte sie an den Füßen zu packen, aber Giselle wehrte sie mit einer Eiswand ab. Missmutig knurrte Beta.

Inzwischen hatte Zeta sich aus seinem Käfig befreit. Als er sah, wie Giselle sein Frauchen behinderte, stürzte er sich auf sie. Seine Zähne rotierten wie in einem Fleischwolf, bereit sie in einem Bissen zu verschlingen.

Zum Schutz erschuf Giselle eine weitere Eiswand, doch dieses Mal brach Zeta mit Leichtigkeit durch. Durchsichtige Splitter flogen durch die Luft. Im letzten Moment schwang sich Shay auf die Beine und takelte ihn ihn aus seiner Angriffsbahn. Dann packte sie einen Eiszapfel und donnerte ihn in seinen Oberarm. Zeta schrie wie Sünder in der Hölle. Seine Zähne begannen schneller zu drehen und seine Augen kehrten sich nach hinten, sodass lediglich adriges Weiß zu sehen blieb. Er schnappte nach Shay und erwischte ihren Arm, welcher sich sofort in ein blutiges Gemetzel verwandelte. Bevor er mehr verschlingen konnte, rammte ihn ein Eisblock, wodurch er gegen die nächste Wand gepresst wurde.