TÖTᗴT ᗪᗴᑎ ᖴIᑎSTᗴᖇKÖᑎIG
[Noir Wapina]
Der Weg zum Versteck der Rebellen war schnell getan. Nathan erklärte ihnen, dass Shay, Giselle und Crilyn dort auf sie warteten. Noir war nicht nervös, als er die Leiter herunter in den Bunker stieg, trotzdem besaß er seine Bedenken über die bunt zusammengewürfelte Truppe. Insbesondere weil Shay ein wesentlicher Bestandteil dieser war. Er hegte keinen Groll gegen die Silbermähne, warum sollte er? Aber sie hatten sich nicht auf die beste Weise kennengelernt.
Allerdings schien Nathan nicht ganz ehrlich mit ihnen gewesen zu sein. Zumindest starrte Shay sie an, als wären sie balancierende Elefanten auf einem Medizinball. »Die eventuelle Hilfe kommt von den Helden?«
Nathan zuckte mit den Schultern, während er zu einem Regal ging und dort mehrere aufgerollte Papiere heraus kramte. »Es spielt keine Rolle, dass sie Helden sind. Schließlich sind wir Schurken und tun in gewisser Weise das, was eigentlich ihr Job wäre.«
Gegen diese Logik schien Shay nicht argumentierten zu können, deswegen warf sie sich zurück auf den Stuhl, platzierte ihre Füße auf dem Tisch und verschränkte die Arme. Hinter ihr, aus einer kleinen begehbaren Küche, kam eine alte Frau hervor. Das musste Giselle sein. Sie dackelte um den Tresen und reichte Noir die Hand. »Oh, echte Berühmtheiten. Es freut mich sehr euch kennenzulernen.«
Silberfalke erwiderte ihren Händedruck, bevor sie bei Yuria und Enrico dasselbe tat. Sie wirkte herzlich. Ganz anders als der Rest der Truppe. Wenn sie Giselle war, musste die Frau neben Shay ihre Mutter Crilyn sein. Diese hob die Hand zur Begrüßung. »Freut mich sehr. Ich hoffe, Nathan hat euch nicht hinters Ohr geführt, damit ihr uns hilft.«
Yuria schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben dasselbe Ziel. Erst wenn der Finsterkönig weg ist, können wir Layla von den Parasiten befreien.« Selbstverständlich meinte sie Joter und Herr Rozah.
»Dafür verbündet ihr euch sogar mit Leuten wie uns?« Shay runzelte die Stirn, während leicht mit dem Stuhl wippte. »Ich mein, woher wissen wir, dass wir ihnen vertrauen können? Selbst wenn wir jetzt ein gemeinsames Ziel haben, wie wird es danach aussehen? Besonders jetzt, wo sie dein Gesicht kennen, Nathan. Wäre es nicht ihre Pflicht uns zu jagen und einzubuchten?«
Sie besaß nicht unrecht. Sie verbündeten sich mit Schurken. Für Shay könnte man noch eine mildere Strafe aushandeln, insbesondere wenn man die Manipulation ihres Vaters beachtete, aber für Nathan stünde es nicht gut. Mit anderen Worten, entweder sie ließen ihn gewähren oder ihre Zusammenarbeit könnte an dieser Stelle scheitern. Noir nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Wenn ihr verspricht, euch danach zu benehmen, werden wir nichts sagen.«
»Können wir das denn verantworten?« Zweifelnd hob Enrico eine Augenbraue.
»Dann nehme ich es auf meine Kappe. Notfall trete ich von meinem Posten als Platinrang zurück.«
Nathan stoppte in seiner Bewegung die Pläne auszurollen. Dann stieß er ein kehliges Lachen aus. »Du pokerst hoch, aber das ist in Ordnung. Ich hatte sowieso vor, nach dem Tod des Finsterkönigs, ein neues Kapitel zu beginnen. Vorausgesetzt ich überlebe.«
»Auch wenn ich deinen Worten nicht trauen kann, so vertraue ich Noir.« Yuria nickte selbstbewusst. »Wenn er diese Entscheidung getroffen hat, stehe ich hinter ihm. Notfalls treten wir dir in den Arsch. Aber was ist mit dem Rest?«
Abwehrend hob Giselle die Hände. »Das einzige Verbrechen, dem ich mich schuldig bekenne, ist dass ich mal Strom aus der Nachbarschaft abgezapft habe.«
Das war illegal, aber im Vergleich zu den Umständen, die im Totenviertel herrschten, so harmlos wie ein Ziegenbaby im Streichelzoo. Er schielte zu Crilyn, die ebenfalls verneinte: »Ich lebe schon lange und es wäre eine Lüge zu sagen, ich hätte nie etwas Schlechtes getan, aber das sind keine Dinge, für die mich Helden jagen müssten.«
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PROJEKT ÄON
Action»𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑟𝑘𝑒𝑛𝑝𝑟𝑖𝑛𝑧𝑒𝑠𝑠𝑖𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑏𝑒𝑟𝑒𝑖𝑡 𝑓𝑢̈𝑟 𝑖ℎ𝑟𝑒 𝐾𝑟𝑜̈𝑛𝑢𝑛𝑔.« Auf Shays Schultern lasten hohe Erwartungen. Als Tochter des gefürchtetsten Schurken Navens muss sie sich in der Welt der Verbrecher durchsetzen. Aber...