32. Systemfehler - Die Liebe eines Wissenschafters

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ᗪIᗴ ᒪIᗴᗷᗴ ᗴIᑎᗴS ᗯISSᗴᑎSᑕᕼᗩᖴTᒪᗴᖇS

[Noir Wapina]

Crilyn meldete sich mit einem schrecklich grellem Blicken über Noirs Systemfenster. Sie schien sichtlich zerstreut, als sie verkündete: »Ich wurde von Shay kontaktiert. Ich weiß nicht genau, was vorgefallen ist, denn die Verbindung wurde unterbrochen, noch bevor ich den Anruf annehmen konnte.«

Yuria blickte über Noirs Schulter, als sie Crilyn sprechen hörte. »Hast du nicht versucht, sie zurückzurufen?«

»Natürlich habe ich das.« Ein weiteres Fenster öffnete sich. Crilyn hatte die Videoübertragung gestartet. Sie war sichtlich blass um die Nase, während ihre Finger nervös mit der Computermaus spielten. »Sonst würde ich jetzt nicht mit euch sprechen.«

»Sollen wir reingehen und nachsehen?«, hakte Noir nach. Er konnte ihre Sorge nachvollziehen. Schließlich war es ihre Tochter, welche möglicherweise in Gefahr steckte. Der Gedanke Shay verlieren zu können, musste schrecklich sein.

»Aber wir haben noch keine Rückmeldung erhalten«, warf Yuria in den Raum. »Wenn wir jetzt durch die Eingangstür stürmen, könnte das genauso gefährlich sein.«

»Aber ihr könnt doch nicht Nichts tun!«, schrie Crilyn hysterisch. »Das ist meine Tochter, die dort drinnen ist. Was, wenn der Finsterkönig sie bereits in die Hände bekommen hat?«

Noir zuckte zusammen, bevor er die Lautstärke vorsichtigshalber runter drehte. Dann bedeutete er Crilyn mit einer Handbewegung erstmal tief durchzuatmen. »Wir verstehen das, aber es ist auch wichtig, nicht voreilig handeln. Selbst wenn Giselle und Shay in Schwierigkeiten geraten sind, die Beiden sind stark. Was sagt Nathan dazu? Es ist schon eine Weile vergangen. Sollte er seinen Bruder nicht inzwischen gefunden haben?«

Missmutig biss sich Crilyn auf die Unterlippe. Dann richtete sie ihre Haltung auf dem Schreibtischstuhl. »Ich habe Nathan und Inkubus bereits gesagt, dass ich keinen Kontakt zu Shay und Giselle herstellen kann.«

»Und was ist mit Nathans Bruder?«, fragte Yuria hastig, bevor ihr Gespräch erneut abdriftete.

»Wartet«, erwiderte Crilyn. »Ich frage nach.« Shays Mutter schien ein zweites Fenster zu öffnen. Dann ertönte ein Geräusch, was man von altmodischen Telefonen kannte. Das Tuten verweilte für etliche Sekunden, ohne, dass jemand am anderen Ende annahm. Crilyn raufte sich das Haar. »Nichts. Ich komme auch zu Nathan nicht durch.«

Yurias Finger bohrten sich in Noirs Schulter. Das waren keine guten Aussichten. Wenn sich sowohl Nathans Team, als auch Shays in Schwierigkeiten befanden, wäre es besser, sofort zu handeln.

»Wir werden das Hauptquartier stürmen«, bestätigte Noir mit fester Stimme. Sollte seinem besten Freund etwas zustoßen, würde er sich das nie verzeihen. Besonders nicht, wenn es geschah, weil er zögerte.

Für einen Moment sah es so aus, als würde Yuria ihm widersprechen wollen, doch dann schüttelte sie ruckartig den Kopf. »Du hast recht. Treten wir Helios die Tür ein.«

Auf dem Systemfenster blickte Crilyn zur Seite. Ihr Atem hatte sich beschleunigt. Das erkannte Noir an dem unregelmäßigen Heben und Senken ihres Brustkorbs. »Viel Glück.«

»Hey, Shay wird nichts passiert sein. Wenn es einem von den Vieren gut geht, dann ihr«, versuchte Noir sie zu beruhigen. »Wir werden unser Bestes geben und versuchen, alle unverletzt aus dieser Mission zu bekommen. Shay ist nicht gerade eine vorbildliche Bürgerin, aber auch sie verdient es, von Helden gerettet zu werden. Jeder, der ernsthaft in Schwierigkeiten steckt, verdient das.«

Auf Crilyns Lippen erschien ein flüchtiges Lächeln. Anschließend hob sie die Hand und beendete die Videoübertragung. Selbstverständlich konnte er nicht versprechen, geschweige in die Zukunft sehen, aber hoffentlich hatten seine Worte sie wenigstens etwas beruhigt.

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