#4 - Why Don't you Trust me?

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„Nein. Kommt nicht in Frage!" widersprach Ethan prompt, kaum als ich den Einwurf gebracht hatte. Er hatte mich meine Anmerkung nicht mal wirklich ausführen lassen. Seine Tonlage klang entschieden. Anscheinend hatte er nicht vor darüber zu diskutieren. Zumindest suggerierte er das mit seinem Ton.

Ich starrte ihn etwas überrascht an, denn ich hatte nicht erwartet, dass er so harsch und postwendend meinen Vorschlag ablehnen würde. Selbst Brandt, Luther und Benji starrten verblüfft zwischen Ethan und mir hin und her. Die drei spürten bereits, dass sich da gerade etwas zusammenbraute – imaginäre, dunkle Gewitterwolken, die den Raum mit elektrisch geladener Spannung füllten.

Wir befanden uns im Meeting-Raum und William Brandt hatte gerade ein Briefing abgehalten, ehe es zu der kleinen Diskussion kam, die gerade zwischen Ethan und mir entflammte. Denn das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich empfand es als unfair, gar unhöflich und insultierend, dass er so sehr dagegen war.

Ich verschränkte daher die Arme und sah ihn aus düsteren Augen an, um meinen Unmut über seine Widerworte Ausdruck zu verleihen. Traute er mir etwa nicht zu, dass ich dem gewachsen war, oder weshalb sträubte er sich so? Das war mir nicht einleuchtend.

Luther, Benji und Brandt hielten sich wohlweislich raus. Die drei wollten sich da nicht einmischen, da sie wussten, dass es nur für noch mehr Komplikationen sorgen würde. Und keiner der drei war erpicht darauf, mit in diesen "Streit" hineingezogen zu werden.

Benji mochte so etwas gar nicht. Er hasste es. Er verzog unleidig das Gesicht, da er bereits ahnte, worauf dies hinauslaufen würde. Luther hingegen lehnte sich genüsslich zurück und sah eher erwartungsvoll auf das bevorstehende Entertainment, ganz so, als säße er gerade in einem Kinosaal und wartete nur darauf, dass endlich der Film über die Leinwand flackerte. Brandt hingegen seufzte leicht verzagt, ließ schicksalsergeben die Schultern hängen und stützte eine Handfläche auf dem Tisch ab, während er den Blick abwandte. Benji warf einen hilfeersuchenden Blick zu Brandt.

„Ich misch mich da garantiert nicht ein", hatte er noch leise gesagt, weswegen Benji unzufrieden ausatmete.

„Was soll das heißen nein?" fauchte ich leicht.

„Nein heißt, dass dein Vorschlag abgelehnt ist", betonte Ethan ruhig und stützte sich mit den Händen am Tisch ab. Er wirkte etwas frustriert, was mich wütend machte, denn er hatte absolut kein Recht frustriert zu sein. Ich allerdings schon!

„Du hast gehört, was Brandt sagte! Die Zielperson lässt nur Frauen in seine Nähe, und so wie ich die Sache sehe, bin ich die einzige Frau hier in diesem Team. Ich bin also wie geschaffen dafür. Wo ist also dein Problem, huh? Ich schaff das! Vertraust du mir etwa so wenig?" Die letzten Worte troffen vor Schmerz. Es schmerzte wirklich, dass er offenbar keinerlei Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten hatte. Dabei hatte ich all die Zeit geglaubt, gerade er würde mir dieses Vertrauen entgegenbringen. Und nun war ausgerechnet Ethan Hunt derjenige, der mich hängen ließ – vor versammelter Mannschaft! Ich war echt sauer und enttäuscht...

Ethan seufzte abermals frustriert und rieb sich mit den Fingern die Stirn. „Y/N, das ist es nicht. Du verstehst nicht. Das wäre deine aller erste Solo-Mission. Du hast keinerlei Erfahrung mit Alleingängen", argumentierte er abermals ruhig.

Ich schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. „Ja, wie denn auch, wenn du mich nie lässt, huh?! Wie soll ich je Erfahrung sammeln, wenn du mir nicht einmal das zutraust und mir keine Chance gibst, mich zu beweisen?"

Ethan atmete hart aus. Er mochte meine Argumente offenbar ganz und gar nicht. Aber das war mir egal. Ob er das hören wollte oder nicht, war nicht mein Problem. Immerhin hatte er diese ganze Diskussion erst angefochten. Außerdem musste ich meinem Frust Luft machen, den er selbst zu verschulden hatte.

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt