#16 - I won't Leave you

146 5 2
                                    

Ich sah Benji nervös über die Schultern, als er am Schloss der Schatulle hantierte, um den Code zu knacken. So war das alles nicht geplant gewesen. Ich meine, bei uns lief oft nichts nach Plan, sondern meist lief es auf pure Improvisation hinaus. Aber diesmal. Diesmal war es nochmal gänzlich anders. Denn diesmal lief wirklich von Anfang an alles schief und rein gar nichts kam so, wie wir uns das erhofft oder erdacht hatten. Irgendwer tanzte der IMF, allen voran uns ordentlich auf der Nase herum und hatten offenkundig viel zu viel Spaß damit.

Alles hatte vor Wochen mit diesem seltsamen, verschlüsselten Brief begonnen, der an Ethan Hunt und sein Team adressiert worden war. In jenem Brief hatte der Unbekannte Ethan und sein Team praktisch herausgefordert, und seither veranstaltete der Kerl eine ausgelassene Schnitzeljagd mit uns quer über den gesamten Globus.

Wir wussten nicht mal, welches Ziel der Typ konkret verfolgte, noch kannten wir dessen Identität. Die IMF hatte uns darauf angesetzt, weil sie es nicht dulden konnten, dass ein Kerl sich ein Spaß erlaubte und der IMF auf der Nase herumtanzte sowie drohte die gesamte Existenz der IMF, die unter strengster Geheimhaltung stand, auffliegen zu lassen. Denn genau damit hatte er wortwörtlich gedroht. Er hatte die IMF herausgefordert, um deren Unfähigkeit und Inkompetenz aufzuzeigen, damit er wiederum seine eigene Genialität unter Beweis stellen konnte. Ob es hierbei lediglich um die Zufriedenstellung seines Egos ging, oder doch noch weit mehr dahintersteckte, war aktuell fraglich. Aber genau das sollten wir schließlich herausfinden.

„Hast du's dann auch mal bald?" drängte ich ein wenig ungeduldig und nervös.

„Stress mich nicht. Das ist komplizierter als es aussieht, ok? Ich mach ja schon so schnell ich kann", gab Benji leicht gereizt zurück, dessen Schweiß von seiner Stirn troff.

„Wie lange brauchst du noch?" Ich blickte mich immer mal wieder nervös um, da mich schon seit geraumer Zeit ständig ein ungutes Gefühl beschlich. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass der Kerl uns beobachtete. Seine Präsenz lag in meinem Nacken, wie ein imaginärer Geist. Vielleicht war es auch bloß Einbildung, aber der Kerl spielte mit uns, und er war von sich überzeugt, dass er der IMF überlegen war, was ihn wiederum zu einem gefährlichen Gegenspieler machte. Klar, Arroganz konnte schnell zu Übermut führen, was wiederum unweigerlich zum eigenen Niedergang leiten konnte, aber der Typ machte mir bisher einen viel zu besonnen Eindruck. Ja, er war überheblich und anmaßend, aber er war leider auch sehr bedachtsam. Er wusste, was er tat, und er machte keine Fehler. Jedenfalls hatte er bisher keine gemacht.

„Ich brauche so lange, wie ich brauche. Und je mehr du mir dazwischen quatschst und meine Konzentration störst desto länger brauche ich", zischte Benji. Uns allen ging dieses Katz-und-Maus-Spielchen derweil deutlich auf die nervliche Substanz. Das spürte man, und deswegen war ich auch so beunruhigt.

Ich wandte mich seufzen ab und vertraute auf Benji, dass er das schon machen würde. Stattdessen funkte ich Ethan an, um mich nach seinem Status zu erkundigen.

„Ethan. Bitte kommen? Wie lautet dein Status? Hast du den Ort, von dem das Signal kommt, schon erreicht?"

Wir hatten einer verdächtigen Person ein Peilsender angebracht, dessen Signal Ethan auf der Spur war. Wir vermuteten, dass die Person entweder der Drahtzier war oder zumindest etwas damit zu tun hatte und somit uns womöglich wertvolle Informationen über die Identität des Unbekannten, der sich selbst „Der Spielmacher" nannte, liefern konnte.

„Noch nicht ganz, aber bin fast da. Wie siehts bei Benji und dir aus? Konntet ihr die Bombe schon entschärfen?"

Ich warf einen wehleidigen Blick über die Schulter nach hinten zu Benji, ehe ich wieder nach vorne sah und Ethan antwortete: „Wir sind dran. Ist etwas knifflig."

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt