#10 - Why did You Leave? - Part One

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Brandt saß alleine im Meetings-Raum und legte das Gesicht in die Hände. Er atmete schwer aus. Das wird Ethan ganz und gar nicht gefallen, wenn er ihm davon berichtete, so fürchtete er. Er rieb sich mit den Handflächen frustriert über das Gesicht.

Wie auf ein Stichwort öffnete sich die Glastür zum Meetings-Raum und Hunt trat ein, weswegen Brandt den Kopf hob und von seinem Platz aufblickte.

Ethan runzelte verwundert die Stirn, als er William Brandt alleine dort hocken sah, mit einem niedergeschlagenen Ausdruck wie drei Tage Regenwetter.

„Wo ist Y/N?" fragte Ethan, wartete aber keine Antwort ab, sondern sprach nahezu direkt weiter und bedeutete Brandt mit einem Fingerzeichen, dass es dringlich war. „Kontaktier sie. Es gibt eine neue Mission." Er war sogar im Begriff den Raum schon wieder zu verlassen.

„Weg", antwortete William lapidar, um Ethans ursprüngliche Frage zu beantworten.

Hunt hielt inne. Er blinzelte mehrfach irritiert, ehe er sich wieder zu William umdrehte und ihn fragend ansah. Ethan stand immer noch in der Tür.

„Weg?" wiederholte Ethan unverständlich. „Wie weg? Was meinst du mit weg?"

„Na weg eben. Sie hat die IMF verlassen. Die Kündigung lag heute Morgen auf meinem Schreibtisch. Sie hat gekündigt, Ethan", erklärte William seufzend. „Glaub mir ich war nicht minder überrascht als du."

„Aber wieso?" verstand Ethan nicht.

Brandt zuckte mit den Achseln: „Hat sie nicht gesagt. Wie gesagt: Die Kündigung lag einfach auf meinem Schreibtisch."

Ethan war sprachlos. Er starrte William aus ungläubigen Augen und mit leicht geöffnetem Mund an. Er konnte es nicht fassen. Er starrte Brandt an, als habe er ihm gerade einen total bescheuerten Witz erzählt, der alles andere als witzig war, weswegen nun diese schweigsame, unangenehme Stille herrschte, da niemand lachte.

Brandt schürzte die Lippen und zuckte erneut mutlos mit den Schultern, denn er konnte sich vorstellen, wie Ethan sich fühlte und was ihm durch den Kopf ging. Er verstand es ja selbst nicht. Ihn hatte es genau so sehr überrascht und kalt erwischt, da es völlig unerwartet kam und es nie irgendwelche Anzeichen dafür gegeben hatte – nicht im Geringsten. Ihm war das also auch absolut schleierhaft. Aber so waren nun mal die Fakten, und an den Fakten konnte er nichts ändern, sondern sie lediglich an Ethan weitergeben.

Ethans Augen huschten nachdenklich umher, als er langsam seinen Blick von Brandt nahm. Er wirkte bestürzt, total verwirrt, enttäuscht, verunsichert, und es schien immer noch schwer für ihn zu begreifen.

Er hob die Hand und einen Finger, als wollte er noch etwas sagen, ließ es aber dann doch bleiben. Stattdessen wandte er sich ab und sagte beim Gehen, kurz bevor er den Raum verließ noch: „Sag den anderen Bescheid, dass wir eine neue Mission haben." Seine Worte klangen stumpf, belanglos, fast schon trocken und rein sachlich, da die wortlose Kündigung und das Verschwinden von Y/N ihn offenbar sehr beschäftigte.

Die Glastür fiel langsam zu, als Ethan ging, und William atmete abermals einfach nur schwer aus und nickte.
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Einige Monate später:

Ethan richtete Kragen und Krawatte seines feinen, schwarzen Anzugs, während er sich einen Weg durch die vielen Gäste im La Scala Theater & Museum in Mailand bahnte. Eine Wohltätigkeitsveranstaltung war hier und heute Schauplatz des Geschehens.

Hunt tastete kurz nach dem kleinen Knopf, ein winziges Kommunikationsgerät in seinem Ohr und scannte akribisch die Gäste. Die Zielperson musste hier irgendwo sein. Ethan ging die Stufen runter zum Hauptsaal und ließ weiter unauffällig sein Blick schweifen. Er hatte das derweil schon unzählige Male gemacht und irgendwann entwickelte man ein geschultes Auge dafür Massen an Menschen abzusuchen, ohne, dass es anderen merkwürdig erschien.

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt