#13 - We are Born for This

156 10 3
                                    

Er lächelte mir zaghaft zu. Ich lächelte ebenso sanft zurück.

Ich hatte ihm unheimlich viel zu verdanken.

Ethan Hunt hatte mein Leben verändert. Ihm hatte ich es überhaupt zu verdanken, dass ich nun ein neues Leben, eine neue Identität haben konnte. Er hatte mir ein Neuanfang geschenkt.

Seit ich denken konnte, hatte ich mich schon alleine in dieser rauen Welt durchgeschlagen. Ich war deshalb des Öfteren an die falschen Leute geraten, aber hatte mich immer irgendwie herauswinden können. Ich hatte verschiedene Jobs und auch zwielichtige Aufträge angenommen. Man tat eben alles, um zu überleben und um an etwas Geld zu gelangen, um seine Existenz erhalten zu können. Aber eines Tages war ich definitiv an die falschen Leute geraten. Leute, die etwas gegen mich in der Hand hatten, die mich erpressten, wenn ich nicht tat, was sie verlangten. Ich hatte keine andere Wahl gehabt. Also hatte ich getan, was sie verlangten, damit sie ihre Drohung mir etwas anzuhängen, nicht wahr machten. Ich tat, was sie wollten, in der Hoffnung sie würden mich dann gehen lassen. Aber ich hätte es besser wissen müssen, denn derartige Leute hielten nie ihr Wort.

Aber glücklicherweise hatten sich mein Weg mit Ethan Hunt gekreuzt. Und Ethan hatte sich für mich eingesetzt. Er hatte mich aus den Klauen dieser Leute befreit, mir eine neue Identität beschert und mir somit die Freiheit geschenkt. All das hätte er nicht tun müssen, aber er hatte es getan, weil er ein ehrenvoller, respektabler Mann war, der sich selbst für das Wohl für praktisch einer Fremden einsetzte - schließlich kannten wir uns kaum.

Ich hatte ihm dabei geholfen diese Bastarde hochzunehmen. Das war das Mindeste. Ganz davon abgesehen, dass es mir eine Freude und Genugtuung war, zu sehen, wie er diese Idioten drangekriegt hatte. Aber dennoch hätte er sich nicht so für mich einsetzen müssen. Das hatte er aus freien Stücken getan, ohne daraus ein Vorteil zu ziehen. Ich war es nicht gewohnt, dass Menschen nicht selbstsüchtig oder egoistisch handelten. Eigentlich handelten Menschen ausnahmslos danach, wo der meiste Profit für sie raussprang – jedenfalls meiner Erfahrung nach.

Aber Ethan war anders. Ethan tat alles dafür, um Menschen zu beschützen. Er riskierte sogar sein eigenes Leben tagtäglich dafür. Er war absolut selbstlos und heroisch. Er war etwas, was man als einen wahren Helden bezeichnen würde.

Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass es wahre Helden unter den Menschen gab. Nicht die typischen Helden, die man aus den Comics und Filmen kannte, die Superkräfte hatten. Ethan Hunt war menschlich, nicht unsterblich und besaß keine Superkräfte, aber im Herzen war er dennoch das, was man als Held bezeichnete. Wobei in gewisser Weise besaß er möglicherweise doch Superkräfte, bei all den waghalsigen Dingen, die er und sein Team möglich machten.

Ich hatte ihm jedenfalls viel zu verdanken und innerlich schwor ich, dass ich mich eines Tages gebührend bei ihm dafür revanchieren würde. Ich wusste zwar noch nicht wie, aber ich war zuversichtlich, dass sich etwas ergeben würde.

„Hier", sagte er und reichte mir meinen neuen Pass sowie die Autoschlüssel.

Ich nahm alles dankend entgegen und warf kurz einen Blick nach hinten auf den hellblauen BMW M8, ehe ich wieder zu ihm sah. Meine Lippen waren dauerhaft von diesem seichten, dankbaren Lächeln umspielt, aber irgendwie lag auch eine dezente Schwermütigkeit um mein Herz. Das bedeutete dann wohl, dass ich Abschied von ihm nehmen musste.

„Du bist jetzt frei", sagte Ethan. „Bitte nur eine Sache: Schrotte den Wagen nicht gleich wieder und halt dich diesmal von den falschen Leuten fern."

Ich schmunzelte. „Das sind zwei Sachen. Und zu meiner Verteidigung: Ich habe den Wagen nicht geschrottet. Das warst du", korrigierte ich.

Er schmunzelte zurück.

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt