- Why did You Leave? - Part Two

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Ich hatte derweil die Party im Nebengebäude erreicht und verschwendete keinen Gedanken mehr an Ethan. Ich war wieder im Agenten-Modus. Da blieb keine Zeit, um mich zu fragen, wie es Ethan an das Hotelbett gefesselt wohl so erging. Möglicherweise war es ihm bereits sogar gelungen, sich zu befreien. Ein Grund mehr für mich, diese Angelegenheit schnell hinter mich zu bringen, ehe er hier auftauchte. Denn ich war sicher, er hatte nicht grundlos einen schicken Anzug getragen. Er hatte ebenfalls geplant auf die Party zu gehen.

Ich bahnte mir zielstrebig einen Weg durch all die reichen Partygäste. Ich wusste genau, wohin ich musste, da ich vom Hotel aus das Gebäude genau studiert hatte und daher wusste, wo welche Räume lagen und wo was aufbewahrt wurde. Ich hatte alles genauestens geplant und durchdacht.

Einem der Wachmänner stahl ich die Schlüsselkarte für die privaten Räume, die mehr einem Privat-Museum voll teurer Antiquitäten, seltenen Gemälden und Autos glich, von denen es weltweit vermutlich höchstens fünf Exemplare gab. Ich wusste, dass in einem Sicherheitsraum dahinter, die Daten aufbewahrt wurden, weswegen ich hier war.

Ich kopierte die Daten auf einen Datenstick, löschte sie anschließend vom System und verwischte meine Spuren. Ich hatte Tage zuvor bereits das Sicherheitssystem ausgekundschaftet, um all die Kameras und Laser zu umgehen.

Auf dem Weg nach draußen, musste ich ausgerechnet wieder in ihn hineinrennen. Allmählich wurde es lästig und langweilig.

Er packte mich grob bei den Schultern, zog mich hinter eine Wand und lehnte dicht vor mir.

„Verdammt, Ethan!" zischte ich leise und wütend. „Du ruinierst noch alles."

„Du kommst niemals unbemerkt hier raus", meinte er entschieden und ohne jegliche Umschweife.

Ich sah ihn anzweifelnd an und fühlte mich dezent in meiner Ehre gekränkt. „Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin auch unbemerkt hineingelangt, und ich werde auch ohne dich wieder unbemerkt hinausgelangen", argumentierte ich schnippisch. „Außerdem, wenn du nicht ständig dazwischen Funken würdest, wäre ich hier sicher schon längst wieder hinaus spaziert."

„Sie warten nur auf dich. Ich habe die Wachleute reden hören. Und glaub mir, die machen keine halben Sachen. Die machen kurzen Prozess", teilte er mir mit.

Ich kniff die Augen zusammen und bedachte sein Gesicht akribisch, um in seiner Mimik nach Anzeichen zu suchen, die auf eine Lüge hindeuteten, weil er mich ködern wollte oder nicht wollte, dass ich erneut einfach so ging. Aber ich fand nichts, das darauf hinwies. Ich fand nur Aufrichtigkeit. Er meinte das ernst. Andererseits, warum sollte er auch lügen. Das machte grundlegend schon keinen Sinn, und es würde auch nicht zu Ethan Hunt passen.

Dennoch war ich so dumm und naiv seine Warnung zu ignorieren, weil ich zu stur war. Oder vielleicht lag es auch an meinem Stolz. Ich wusste es nicht genau.

„Du willst nur an die Daten, um sie der IMF zu übergeben", sagte ich dunkel und vorwurfsvoll.

„Nein. Ich-" hatte Hunt noch angesetzt, aber ich war längst unter seinen Armen, die er an der Wand abgestützt hatte, hindurchgeschlüpft, und bog um die Ecke.

„Y/N! Nicht!" hörte ich Ethan hinter mir, als ich in den Flur einbog und aus großen Augen realisierte, wie eine Handvoll Wachleute geradewegs aus dem Fahrstuhl kamen und mit Gewehren direkt auf mich zuhielten.

„Mist", hatte ich noch geflucht, als der erste Wachmann bereits mit seiner Waffe anlegte und schoss.

Ethan kam von der Seite, er rannte mich fast um, schubste mich und zerrte mich schwungvoll auf die andere Seite in einen weiteren Gang und hinter eine Wand in Deckung. Die Kugeln zischten hinter uns durch den Flur und schlugen in den Wänden ein. Das war verflucht knapp gewesen.

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt