#25 - I'm Not his Type

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Ich saß an der Bar, beobachtete unauffällig die Party-Gäste und schwenkte ein Glas Rum auf Eis. Die Techno-Musik dröhnte laut und beschallte den gesamten Raum mit ihren Beats. Definitiv ein sehr extravaganter Schuppen und eine ordentliche Party, die den Standards der Gäste angemessen entsprach.

Ich war natürlich nicht zum Vergnügen hier. Nein, ich war beruflich hier.

Ungeduldig warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr und nahm dann einen Schluck des guten Rums, um meine Besorgnis zu ertränken. Er ließ sich ganz schön Zeit.

Mein Blick schweifte unauffällig rüber zur Zielperson – ein Mann in einem weißen Anzug, blondes Haar, eisblaue Augen, und er trug einen silbernen Aktenkoffer bei sich. Laut den Informationen, die uns vorlagen, wollte dieser Mann sich hier auf dieser Party mit einem Kontaktmann eines Käufers treffen, um ein Geschäft abzuwickeln. Wir hingegen hatten es auf den Koffer abgesehen – oder eher, auf den Inhalt darin. Darin sollte sich nämlich eine gefährliche Waffe befinden. Unsere Mission lautete also, umgehend diesen Koffer mitsamt Inhalt sicherzustellen, und anschließend den Käufer ausfindig zu machen.

Ich tippelte nervös und ungeduldig mit dem Zeigefinger auf den Tresen, während ich beobachtete, wie der Mann mit dem Aktenkoffer zu einer der großen Sitzecken rüber ging. Er war in Begleitung von zwei persönlichen Aufpassern, und er sprach mit einem der Security-Leute. Ich war zu weit weg, um zu verstehen, worum es in dem Gespräch genau ging, aber ich konnte es in etwa erahnen.

Seufzend warf ich abermals einen Blick auf meine Armbanduhr.

„Langsam könntest du dich echt mal beeilen", murmelte ich und legte zwei Finger an mein Ohr. „Ethan, bitte kommen? Ethan, kannst du mich hören? Die Zielperson ist soeben eingetroffen. Bitte bestätigen. Ich wiederhole: Die Zielperson ist vor Ort. Wo steckt ihr?" flüsterte ich leise.

Ich atmete frustriert aus, als ich keine Antwort erhielt. Abermals sah ich nachdenklich zur Zielperson und wägte meine Optionen ab. Wenn Ethan nicht bald auftauchte, dann würde die Zielperson und die ganzen Aufpasser misstrauisch werden. Wir durften nicht mehr allzu lange damit warten. Wir hatten nicht ewig Zeit und nur diese eine Chance. Die Übergabe musste hier und jetzt wie geplant erfolgen.

„Benji. Kannst du mich hören? Hast du Kontakt zu Ethan?" fragte ich dann, mich an Benji wendend, der die ganze Operation von den Monitoren im Van aus überwachte.

„Eh, nein. Hat sich noch nicht wieder bei mir gemeldet. Wieso? Ist was passiert?" gab Benji zurück, der nun dezent beunruhigt klang.

„Nein, alles gut, Benji. Er lässt sich nur ganz schön Zeit", grummelte ich und begann wieder ungeduldig mit den Fingern auf dem Tresen zu trommeln.

Ich wartete. Doch ich wartete weiterhin vergebens. Nichts geschah. Keine Spur von Ethan.

„Ethan!" zischte ich daher erneut leise und auffordernd in den Kommunikator, als sich justament jemand zu meiner Linken auf dem Barhocker niederließ. Als ich mit Verwunderung zur Seite sah, erblickte ich überraschenderweise Ethan, weswegen ich mit noch mehr fragender Irritation blinzelte.

„Ethan?" fragte ich und runzelte die Stirn, denn irgendwas stimmte da nicht.

Ich registrierte eine weitere Bewegung zu meiner Rechten und erspähte nun William Brandt, der sich ebenfalls auf einem der Barhocker niederließ und mit dem Finger nach dem Barkeeper schnippte.

„Zwei Whiskey", bestellte er.

Ich hob eine Augenbraue und bedachte die beiden. Die zwei Jungs sahen recht niedergeschlagen aus. Irgendwas war nicht nach Plan gelaufen. Ich seufzte verdrossen. Es lief nie nach Plan...

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt