- Something Changed - Part Two

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Anmerkung; Eigentlich war nie ein Part Two zu dem OS "Something Changed" geplant, aber ich hatte dann doch irgendwie eine spontane Eingebung. Es ist also empfehlenswert den vorangegangenen Part gelesen zu haben, falls noch nicht geschehen :) An der Stelle auch ein riesiges Dank an besonders diejenigen, die die Parts nicht nur lesen, sondern dieses Projekt aktiv mit zahlreichen Likes unterstützen bzw. wirklich jeden einzelnen Part liken und das so honorieren und zeigen, dass ihr Freude an diesem Projekt habt und auch weiterhin Bock auf neue Parts habt. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit, daher freut mich das immer sehr und deshalb vielen vielen Dank! 🥹💕🥹
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Ich beobachtete angespannt die Monitore und versuchte Benjis Blicken auszuweichen, die er mir kontinuierlich von der Seite aus zuwarf. Ich wusste, dass ihm etwas auf der Seele brannte, und er nur zu gern die Gelegenheit nutzen würde, mit mir ein Gespräch anzufangen, jetzt da wir alleine und ohne Ethan im Van waren. Aber noch schien er sich nicht recht zu trauen. Ich hoffte, indem ich ihn ignorierte und so tat, als würde ich es nicht bemerken sowie seinem Augenkontakt auswich, würde er sich nicht dazu überwinden.

Das ging seit Monaten schon so. Benji wusste genau, dass etwas nicht stimmte. Das sich zwischen Ethan und mir etwas geändert hatte. Er sah die imaginäre Anspannung zwischen uns, obwohl wir uns ersichtlich beide Mühe gaben, uns nichts anmerken zu lassen. Aber Benji entging nichts. Er kannte uns dafür wahrscheinlich einfach zu gut. Er sah eindeutig, dass da dieser merkwürdige Schleier um uns lag, wann immer Ethan und ich uns in einem Raum befanden. Er hatte es direkt bemerkt, nachdem wir von dieser Mission in Berlin zurückgekehrt waren. Die Mission, die alles verändert hatte, weil ich eine dumme Entscheidung gefällt und es für einen guten Einfall gehalten hatte, bloß um die Mission nicht zu gefährden. Ja, die Mission war dank meines Einsatzes (um nicht zu sagen Körpereinsatzes) ein voller Erfolg gewesen. Und wer weiß, wenn ich nicht so schnell und instinktiv gehandelt hätte, wären wir womöglich aufgeflogen bis hin zu gar Schlimmeres.

Allerdings hatte ich da noch nicht bedacht, dass dieses Handeln eine vollkommend andere Konsequenz nach sich zog, die ich nun seit Monaten zu spüren bekam. In Form von Benjis fragendem, drängendem und zugleich besorgtem Blick, weil er merkte, dass etwas nicht stimme. Und in Form von Ethan, dessen Blick sich seither unablässig in meinen Nacken bohrte wie ein Eispickel und diese merkwürdigen Schwingungen, die zwischen uns lagen. Prinzipiell verhielten wir uns nicht viel anders als sonst, blieben stets professionell, aber es war unumstritten, dass sich doch etwas verändert hatte – eine winzige, veränderte Nuance in unserer Tonlage, wenn wir miteinander sprachen, oder dieser Hauch von Verurteilung und Tadel in unseren Blicken. Irgendwas war anders als zuvor. Ich spürte es und Ethan schien es auch zu spüren. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich hatte durchaus oft das Gefühl, dass er mich für den Bruchteil einer Sekunde ab und an vernichtend und ergründend taxierte, als forderte er stumm ein Geständnis oder dergleichen. Ich konnte ihm seit Berlin jedenfalls nicht mehr so lange und aufrichtig in die Augen blicke, wie ich es zuvor konnte. Vorher hatte ich nie ein Problem damit gehabt, mit Ethan zu reden oder ihm in seine hübschen, graugrünen Augen zu sehen. Aber nach Berlin schon. Ich war angespannt und leicht gereizt, wenn ich mit ihm sprach, und ich wich eindeutig ständig seinem Blick aus, da ich mich unwohl fühlte, wenn ich ihm zulange in die Augen sah. Ich wusste nicht recht, woher es rührte, aber irgendwie beschlich mich dann dieses ungute Gefühl, dass diese Augen versuchten auf den Grund meiner Seele zu blicken, um Antworten zu verlangen.

Weder er noch ich hatten danach je wieder ein Wort über Berlin verloren. So wie er mich manchmal verurteilend taxierte, hatte ich durchaus das Gefühl, dass er, das was in Berlin zwischen uns geschehen war, gerne nochmal zur Ansprache bringen würde. Aber bisher hatte er es nicht getan. Irgendetwas hielt ihn davon ab, und ich vermutete, dass er erwartete, dass ich es ansprechen würde, weshalb er mich gelegentlich so ansah. Es war als wollte er mich mit seinem bloßen Blick dazu bringen, dass ich es ansprach, und genau deshalb wich ich diesen Augen aus, denn ich wollte nicht darüber reden. Für mich war die Sache abgeschlossen. Es gab nichts zu bereden, und ich musste mich auch nicht rechtfertigen oder ihm Rechenschaft gegenüber meinem Handeln ablegen. Ich hatte das bloß für die Mission getan. So wie er stets alles für die Mission gab und mir gepredigt hatte, als ich der IMF und seinem Team beitrat, dass nichts und niemand über dem Erfolg der Mission steht. Und genau daran hatte ich mich gehalten. So wie er von Flugzeugen und Häuserdächern sprang oder anderweitige waghalsige Aktionen vollführte, um den Erfolg der Mission zu garantieren, hatte ich... nun ja das getan, was ich in Berlin nun mal getan hatte, um den Erfolg der Mission zu garantieren. Es war also nicht viel anders – eigentlich war es gar nichts anderes. Er brauchte mich dafür also nicht so verurteilend anzusehen.

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt