#22 - Trust Me

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Ich murrte leicht und regte mich auf dem Sofa. Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein. Um ehrlich zu sein, geschah das die letzten Tage häufiger, dass ich einfach irgendwann spät abends auf dem Sofa einschlief. Das lag hauptsächlich daran, dass ich oft bis spät in die Nacht hier im Wohnzimmer hockte, weil ich nicht ins Bett wollte und nicht schlafen konnte. Aber irgendwann übermannte mich dann oftmals doch die Müdigkeit, weswegen ich dann auf dem Sofa einschlief. Meist schlief ich nicht besonders lange oder fest. Häufig wachte ich wenig später wieder auf. Ich hatte einen ziemlich unruhigen Schlaf seit ein paar Tagen – seitdem Ethan mal wieder auf einer längeren Geschäftsreise war.

Eigentlich war das nichts Unübliches. Er war ständig länger auf Geschäftsreisen. Oft sogar recht kurzfristig. Aber diesmal war es ein wenig anders. Diesmal hatte er sich seit ein paar Tagen nicht mehr gemeldet, was mich logischerweise beunruhigte. Normalerweise meldete er sich immer. Er rief mich ständig an, telefonierte viel mit mir, wenn er schon außerhalb des Landes war. Aber diesmal meldete er sich einfach nicht.

Ich verbrachte daher Stunden damit hier auf dem Sofa zu sitzen und angespannt mein Handy anzustarren, das auf dem Sofatisch lag, um sehnsüchtig darauf zu warten, dass das Display endlich aufflackerte und ich seinen Namen darauf erspähte. Ich wartete darauf, dass er endlich mal anrief und mir versicherte, dass es ihm gut ging, und dass er bald nach Hause kommen würde – so wie er es immer tat.

Aber es geschah nichts. Ich versuchte daher krampfhaft mich zu beschäftigen, fing tausend Sachen an, nur um sie wenige Minuten darauf wieder beiseitezulegen, frustriert das Gesicht in die Handflächen zu legen und mir fahrig durch die Haare zu fahren, während ich flehend mein Handy taxierte. Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, ein Buch zu lesen, wenn ich nicht wusste, wie es Ethan ging. Es war nicht normal, dass er sich so lange nicht meldete. Da konnte also irgendetwas nicht stimmen.

Natürlich ermahnte ich mich, nicht vom Schlimmsten auszugehen. Ihm war sicher nichts passiert. Ich redete mir ein, dass er womöglich sein Ladekabel für sein Handy vergessen hatte und daher nun der Akku leer war, oder, dass sein Handy einfach kaputt gegangen war, oder irgendetwas dergleichen, und er sich deshalb nicht bei mir meldete. Ich versuchte mir jedenfalls keine schlimmen Dinge auszumalen. Solange ich nichts Konkretes wusste, wollte ich keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Ich hatte es auch schon in Erwägung gezogen bei ihm in der Firma anzurufen, um nachzufragen. Ich hatte mir extra die Nummer im Internet rausgesucht, aber als ich dort angerufen hatte, hatte man mich abgewimmelt und mir mitgeteilt, dass man nichts von einem Ethan Hunt wüsste – dass so jemand angeblich nicht einmal bei ihnen arbeiten würde.

Das hatte mich durchaus stutzig werden lassen. Als der Typ einfach aufgelegt hatte, hatte ich noch verwirrt den Hörer in Händen gehalten und nur noch das Tuten vernommen. Aber selbst da hatte ich mir gesagt, dass ich vielleicht in der falschen Abteilung angerufen hatte, da ich nicht genau gewusst hatte, wie ich überhaupt seine Firma erreichen konnte. Oder aber die Angestellten waren dazu angehalten, generell keine Mitarbeiterinformationen rauszurücken, was nur nachvollziehbar wäre. Ich hatte mir also nichts weiter dabei gedacht.

Selbstverständlich hatte ich auch versucht Ethan direkt zu erreichen. Aber er ging nicht an sein Handy bzw. als ich es nochmal versucht hatte, ging sofort nur noch die Mailbox ran, was darauf schließen ließ, dass sein Handy ausgeschaltet worden war – oder eben es war kaputt.

Dennoch nicht zu wissen, was genau los war, und so lange nichts von ihm zu hören, machte mich unglaublich nervös. Ich lief unruhig in der Wohnung auf und ab, konnte mich nur schwer auf meine eigene Arbeit konzentrieren und stand am Rande des Wahnsinns.

Ich kam langsam zu mir, als ich ein vages Geräusch vernahm. Wie gehabt, ich hatte seit ein paar Tagen keinen festen Schlaf mehr und erwachte daher selbst bei dem winzigsten Geräusch. Andauernd hoffte ich inständig, dass Ethan jeden Augenblick durch die Wohnungstür käme, mich in seine Arme schloss und mir sagen würde, dass alles in Ordnung sei. Ich schlief nicht fest, vermutlich weil ich unterbewusst fürchtete, ich könnte seinen Anruf verpassen. Wenn man besorgt war und sehnsüchtig auf etwas wartete, dann konnte man einfach keinen festen Schlaf haben.

[Mission: Impossible] Ethan Hunt x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt