Sayuri POV:
Pai Mei hasste es wenn jemand zu spät kam. Deswegen hechtete ich schon fast zur Küche und stellte mein Tablett ab. Es dauerte immer Stunden bis ich meine Teller und Schüsseln abgewaschen habe, weswegen ich die nun etwas panisch suchte. Ich hasste es wirklich etwas nicht zu finden. Irgendwann fand ich jedoch diesen doofen Lappen und begann mein Geschirr ordentlich unter dem alten Wasserhahn. Manchmal vermutete ich, dass er entweder bald alles nass spritzen wird oder ganz kaputt geht. Mit dem Lappen und etwas selbstgemachte Seife aus pflanzlichen Fetten schrubbte ich alles Sauber und stellte mein Geschirr zurück in den Schrank, in die Nische wo Sayuri stand. Somit wusste jeder wem dieses und dieses Besteck gehört, und wusste an welchen Platz er es stellen sollte.
Schnell besah ich mich noch der Tafel rechts an der Tür, um zu sehen wer morgen kochen soll, fand meinen Namen doch erst in drei Tagen, weswegen ich die Küche verließ.Hastig rannte ich zu meinem Zimmer und fing an mich einzukleiden. Schnell entledigte ich mich dem Kimono, den jeder trug und begann mir den Gi anzuziehen (Oberteil). Dieser war noch leicht, doch den Hakama (weite Hose) anzuziehen, ohne dass der Gi verrutscht aber alles trotzdem noch fest und sauber sitzt, war eine andere Art von Herausforderung. Eine Herausforderung, die mir mit meiner fehlend Erfahrung an Einkleidung von traditionellen Kampfsuits, stunden stahl.
Doch nun stand ich hier in der Mabu-Positon, und wartete geduldig auf meinen Meister. Gelegentlich strich ich meinen Hakama (weite Hose) glatt, da er manchmal etwas nervte.
Genauso wie es mich nervte hier auf meinen Meister zu warten. Es war eine Regel mit der man Geduld erlernen sollte. Und zwar hieß es, alle Schüler müssen immer auf die Minute pünktlich sein, während der Meister die Pflicht hat sich zu verspäten oder ebenfalls pünktlich zu kommen. Wenn der meisten an einem Tag pünktlich erscheint, der Schüler jedoch nicht, wird dem Schüler eine Strafe erteilt um Pünktlichkeit zu lehren. Entscheidet sich der Meister zu spät zu kommen ist es die Pflicht des Schülers in der Manbu-Position zu verweilen und auf den Meister zu weitern, was dem Schüler Geduld und Disziplin lehren soll.
Nur stand ich hier bereits eine Stunde, was ziemlich ungewöhnlich war, da man meistens nur eine halbe Stunde warten musste! Außerdem kam Pai Mei lieber pünktlich, um den Schüler dann die Aufgabe zu geben, in die Manbu-Position zu gehen, nur um diese Person dann leiden zu sehen... Wie gesagt: #alter strenger Sack der Kämpfen und andere Dinge lehrt -Image.
Ich hinderte mich daran ein genervtes Seufzen von mir zu geben. Das war anstrengend. Breitbeinig und gerader Figur zu stehen, ohne auch zu schwanken und konzentriert in die Leere gucken. Am liebsten würde ich mich normal hinstellen und kurz durchschnaufen, doch das würde die Übung ruinieren. Und ich hatte wirklich wenig Lust, die Strafe von Pai Mei auszubaden...
Also stehen bleiben.„Deine Haltung ist miserabel." hörte ich plötzlich eine strenge Stimme hinter mir, wonach ein unzufriedenes Schnalzen mit der Zunge folgte. „Dein Rücken muss gerader sein!"
Augenblicklich straffte ich meine Schultern und streckte meinen Rücken NOCH weiter. Ich wusste nichtmal, dass das möglich war, aber es klappte. Nach bestimmt 15 Minuten wurde mir wieder ein neues Kommando zuteil.
„Das reicht!" rief die kratzige Stimme erneut.
Ich verließ die Position und drehte mich um die Hälfte meiner Achse. Gerade wie eine Kerze stand ich dar und blickte zu den Stufen. Dort stand Pai Mei, den ich sofort mit einer tiefen Verbeugung begrüßte, um ihn meinen Respekt sowie meine Bereitschaft zu repräsentieren.
Zielsicher warf er mir ein Bokken entgegen, was ich schnell fing, wobei ich mir beinahe dabei einen Nagel einriss. Ich drehte das Holzschwert in meiner Hand, eh ich mich positionierte, und anfing verschiedene Positionen mit dem Schwert durch zu führen, und gegen die Luft zu kämpfen.
Ein paar Schritte nach vorne, schlagen, blocken, einige Schritte wieder zurück, drehen, nach vorne, schlagen, zurück, blocken, und so weiter und so weiter.Kontrolle.
Präzision.
Ordentlichkeit.
Flüssigkeit.
Schnelligkeit.Ich versuchte mit dem Schwert mitzugehen, es wie einen eigenen Teil meines Körpers zu nutzen. Fließende Bewegungen zu erzeugen und keine unnötigen Bewegungen zu machen. Die Schläge sollten präzise sein, auf die Schwachpunkte meines imaginären Gegners zielen.
Lange führte ich diese Schritte aus, unter dem wachsamen Augen von Pai Mei der mir immer einen undefinierbaren Blick schenkte. Seine stille Anwesenheit machte mich ziemlich nervös, doch versuchte ich weiterhin die Schläge so gut es geht wie möglich auszuführen.Irgendwann ordnete mein Meister einige Dummys für mich an, und ich begann ihren hölzernen Spitzen auszuweichen oder sie gar zu blocken. Immer wieder schallte der hohe Klang von Holz auf Holz durch die Stille des Platzes. Es war der einzige Ton den ich wahrnahm, zumal niemand Anderes hier war, außer Pai Mei der schwieg.
Nach Stunden erlaubte mir Pai Mei vom Dummy wegzutreten, was ich dann auch schweratmend machte.„Du trainierst hier bereits einige Monate." Der weißbärtige Mann erhob sich von seiner Sitzposition, aus der er mich die ganze Zeit von einem Stein aus beobachtete hatte. Noch während er sprach begann er auf mich zuzulaufen. „Ich weiß weder wo du her kommst, noch was vor deiner Ohnmacht passiert ist, noch was du überhaupt kannst, oder konntest." Seine Stimme wurde immer harscher und lauter. Nun stand er in voller Größe direkt vor mir und blickte zu mir hinunter. „Trotzdem unterweise ich dich!" Er sagte das, als wäre es etwas selbstverständliches, obwohl es das nicht war.
Versuche mal jemanden zu finden der eine fast sterbend Blondine in einem Fluss treibend findet, sie zu seinem Tempel bringt, wo er sie behandelt und seinem Meister vorstellt, dieser noch ein sehr bekannter Kämpfer ist, und einfach die fast Sterbende unterweist!
„Saburō fand dich, und brachte dich sofort hierher, obwohl es eigentlich verboten war, Außenstehende hier her zu führen. Trotzdem tat er es. Obwohl du kein Recht hattest hier zu sein." Er machte eine Pause in seiner Geschichte. „Obwohl du Ninjakleidung trugst und um deinen Hals ein Stirnband hing!" Pai Mei seufzte. „Ich unterweise keine Ninjas mehr. Sie nutzen meistens ihre Techniken um Menschen zu töten! Ich unterweise hier nur diese, die nicht kämpfen sondern im äußersten Notfall verteidigen! Das Hauptziel ist es jedoch Frieden zu finden, und mit der Natur in Einklang zu kommen."Nostalgie schimmerte in seinen Augen als er begann auf dem Platz umher zulaufen und sich den Tempel, als auch die wunderschöne Natur darum zu bewundern. Vor dem Kendō-Platz lag eine riesige Wiese, verziert mit Ackerflächen und Blumen, und einem wunderschönen Teich in dem Koi-Fische schwammen. Doch das absolute Highlight war immer der Sakura-Kirschbaum in der Mitte.
„Dir erlaube ich es diese Techniken zu lernen und sogar zum KÄMPFEN zu benutzen." Pai Mei drehte sich wieder zu mir um. „ Denn du Sayuri, du bist etwas besonderes. Du hast hart trainiert, auch wenn du es vergessen haben magst, dein Körper hat es nicht vergessen."
Er lief wieder Richtung Tempel was hieß mein Training ist für diesen Tag beendet. Das interessierte mich aber ehr wenig. Stolz musste ich lächeln.
„Aber trotzdem, wir sind weit entfernt von einem richtigem Schwert." setzte Pai Mei hinzu, und wischte somit sofort mein Lächeln vom Gesicht. „Ach ja, und glaube nicht dein Training sei zu Ende. Ein richtiger Kämpfer hört niemals auf zu lernen!" Damit verschwand mein Meister aus meinem Blickfeld.
Ernsthaft!?
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Das ist Sayuri in ihrem Gi und Hakama, mit einem Bokken.
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Der Halb-Bijuu Band 2 (Naruto FF)
FanfictionSayuri fiel nach einem ziemlich komplizierten Kampf in einen Fluss. Durch ihre gefesselten Hände konnte sie nicht ans Ufer schwimmen und trieb weiter, bis zu einem Wasserfall, den sie hinunterstürzte. Das letzte was sie wahrnahm, war ein hölzerner P...