Immernoch tot

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Sayuri POV:

„Naruto!" rief ich und wank meinem älterem Bruder zu.
Ich erhöhte nochmal mein Tempo und joggte zu meinem Bruder, der sich gerade auf den Weg zu der mysteriösen Insel machen wollte.
„Geht's ohne dich zu verabschieden?"

„Tut mir leid Sayuri."
Mein Bruder kratzte sich verlegen am Kopf.
„Das musste so schnell gehen, dass ich das vergessen habe..."

Ich weiß Naruto...
„Schon gut!"
Ich nickte zu Yamato und einem unbekannten Ninja um mich dann wieder an meinen Bruder zu wänden.
„Pass einfach auf dich auf!"

„Na dann wollen wir..."
Yamato wurde durch einen Schubs unterbrochen als plötzlich Guy zu uns gerannt kam.

„So junger Mann..."
Der Topf-Kopf legte meinem Bruder beide Hände auf die Schultern, bevor er ihn unabsichtlich in den Schwitzkasten nahm.
„Auf gehts!" rief der Mann enthusiastisch.

„Na dann... bye."
Mein Bruder wank mir noch einmal zu bevor er mir völlig den Rücken zudrehte und los ging.

.

Ich befand mich wieder im aktuellen Hokage-Haus und saß auf dem Boden, vor mir ausgebreitet einige Schriftrollen, aus denen ich laß.
Mit einem Ohr hörte ich nochmal Tsunade zu, wie sie erklärte welche Rute Naruto nahm um ins Blitzreich zum gelangen.

Ich seufze.
Naruto war auf seiner S-Klasse Mission, wobei er eigentlich erlernen wird wie er Kurama kontrolliert.
Sakura, Ino und Chouji sind auf der Insel der 'sieben Kräuter' und sammeln Heilkräuter für den bevorstehenden Kampf.
Sai ist auf irgendeiner Mission, und vermutlich auch sonst jeder hat eine wichtige Aufgabe der er folgt, und die er erfüllt.

Und ich...
Ich sitze hier, sollte lernen wie ich am effektivsten meine Geheimwaffe benutzen kann, doch bin kein Stück weiter.

„Sayuri." ertönte die Stimme Tsunade's. „Wie weit bist du?"

Ich schüttelte bedauernd meinen Kopf: „Nicht weit..."

„Sayuri..." stöhnte die Hokage hinter ihrem Schreibtisch.
Genervt hörte sie auf in einigen Akten zu blättern und sah zu mir herüber. Jedenfalls spürte ich ihren stechenden Blick in meinem Nacken.
„Gibt es dafür einen Grund?"

„Ich glaube..." Ich stütze meinen Kopf auf meine Hand. „Ich bin immer noch irgendwie tot..."
Ich drehte mich zu der Blondine und stöhnte.
„Mein Bruder hat vergessen sich zu verabschieden... völlig untypisch. Was mich zum Schluss kommen lässt, dass es sich für die meisten noch so anfühlt... als wäre ich... als wäre ich halt tot... und dass nicht nur für meinen Bruder!"

Irgendwie wurde der Blick der Hokage sanfter: „Ich verstehe..."
Sie lehnte sich etwas in ihrem Stuhl zurück.
„Verübeln kann man es ihnen Allen aber nicht. Sayuri, Zeit heilt Wunden... du musst noch etwas warten bis Alles wieder zur Normalität zurückkehrt."

„Lüge!" ich schüttelte energisch meinen Kopf. „Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich einfach nur an den Schmerz!"
Ich wandte mich wieder meinen Schriftrollen zu und atmete schwer aus.
„Wie auch immer... ich muss das hier schnell drauf haben."

Ich erhob mich und rollte Alles zusammen.
„Tsunade, ich ziehe mich an einen ruhigeren Ort zurück!"
Damit verließ ich das Haus und lief etwas in den umherliegenden Wald.

Mit einem Plumps landeten alle Schriftrollen auf dem Boden.
Eilig bis ich mir in den Finger und rief Bandai zu mir.

„Sayuri."
Die Tsundere sah sogar ziemlich glücklich aus mich zu sehen, doch dass rieb ich ich lieber nicht unter die Nase.

„Kannst du mich mitnehmen?"
Der Fuchs nickte und legte sich flach auf den Boden, damit ich besser aufsteigen konnte, doch nicht bevor ich all meine Schriftrollen vom Boden griff und sie mühsam festhielt.
„Ich wünschte es würde ein Jutsu geben, was Dinge verkleinert um sie tragbarer zu machen!"

Der große Fuchs schnaubte einfach und stand wieder auf.
„Da du keine Hand mehr zum festhalten hast empfehle ich dir zu beten."

„Oh großer Jashin..."
„Hör auf!"

Ich grinste: „Ich wäre dann bereit."

Diesmal presste ich meine Beine fester and Bandai um nicht herunter zu fallen.
Der Fuchs rannte Flink durch das dichte Gehölz des Waldes und mit jedem Meter wurde er schneller.
Dies war dann auch mein Signal die Augen zu schließen und mich etwas runter zu drucken, was nicht gerade bequem bei den ganzen Schriftrollen war.

Ein kurzer Ruck und ich spürte die warme Sonne auf meinem Gesicht.
„Wie schön!"
Diesmal blieb ich auf Bandai's Rücken und er trug mich bis zu den großen Treppen zum Tempel.

„Weiter nicht." schnaufte der riesige Fuchs. „Muss noch was erledigen!"

Ich hob einfach nur eine Augenbraue, stieg jedoch ab.
„Egal was, es muss bestimmt wichtig sein."

Der Fuchs rollte nur seine Augen und trabte weg.
„Trotzdem Danke!" reif ich ihm noch hinterher, eh ich anfing die tausenden Stufen der Treppe zum Tempel zu erklimmen.

Immer wieder blieb ich atemlos stehen und überprüfte ob ich noch alle Schriftrollen bei mir hatte.
Ich wäre bestimmt schon oben hätte ich diese Tonne an Papier nicht mit mir.

Oben angekommen lief ich direkt zu dem Platz wo Junko sich immer aufhielt.
Tatsächlich traf ich auch die Füchsin dort und grinste sie fröhlich an als sie mich bemerkte.

„Sayuri?"
Die Füchsin wirkte erstaunt.

„Brauch einfach ein ruhigen Platz zum lernen!"
Wieder ließ ich all die Schriftrollen auf den Boden fallen.
„Kann ich hier lernen?"

Die Füchsin nickte verwirrt.
Geduldig begann ich alle Schriftrollen sorgfältig zu öffnen und in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen.

„Sayuri..." ertönte die behutsame Stimme Junko's erneut. „Dein Inneres ist nicht im Frieden."

Verwundert sah ich zu der großen Füchsin die nur schmunzelte.
„Was ist passiert, ich weiß genau, dass du auch in deiner Welt lernen könntest!"

Ich seufzte und nickte: „Ich bin dort immer noch tot..."

Junko legte ihren Kopf schief.
„Wie meinst du das?"

„Mein Bruder hat vergessen sich von mir zu verabschieden..." ich schüttelte den Kopf bei der heutigen Erinnerung. „Er hätte dies nie vergessen, wäre ich vor mehreren Jahren nicht 'gestorben'!"

Ich ließ mich nach hinten fallen und blickte an die verzierte Decke über mir.
„Ich wünschte, ich wäre damals nicht gestorben!"

„Sayuri..."
Junko sah genau wie ich an die Decke.
„Manchmal geschehen Dinge die man nicht mehr ändern kann, doch du solltest das beste daraus ziehen!"
Sie blickte wieder zu mir und lächelte wodurch sie ihre spitzen Reißzähne etwas zeigte.
„Nutze einfach Alles was du gelernt hast! Sei eine Hilfe, sei für deinen Bruder da!"

„Wie soll ich für jemanden da sein, der, obwohl er weiß das ich da bin, mich immer vergisst weil er dermaßen daran gewöhnt ist, dass ich tot bin!?"

Der Halb-Bijuu Band 2 (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt