Sayuri POV:
„Wie lange denn noch?" stöhnte ich und stützte meinen Oberkörper auf meine Knie. „Ich sterbe gleich!"
„Über den Tod macht man keine Witze!" meinte Pai Mei der sich kurz zu mir umgedreht hatte, eh er wieder den steilen Weg empor lief. „Also komm jetzt!"
Ächtend machte ich mich weiter auf den Weg und lugte kurz über die Kante des Berges. Ich musste schlucken, als ich die vielen Kilometer nach unten blickte. Wenn ich da jetzt runterfalle wird nur noch Matsch übrig bleiben. Schnell wandte ich mich ab und lief den Teil gepflasterten, Teils erdigen Weg hinauf.
Als mein Meister sagte, dass wir auf eine Reise gehen, habe ich nie vermutet, dass ich am Ende auf der Spitze des höchsten Berges überhaupt lande, der in dieser Gegend zu finden ist.
Versteht mich nicht falsch, ich war oft auf Bergen und habe auf ihnen manchmal sogar Monatelang trainiert um meine Lungen zu trainieren, wie auch meinen Körper bei mangelnder Sauerstoff zufuhr. Doch auf so einem Berg wie diesem war ich noch nie, und wir haben gerade Mal ein Viertel des Berges erklommen. Von hier konnte ich die Spitze immer noch nicht sehen, die war einfach ÜBER den Wolken.„Ich werde aber trotzdem vermutlich sterben." murmelte ich und lief mit gesenktem Kopf weiter.
„Über den Tod macht man keine Witze!" brüllte Pai Mei von einigen Meter Entfernung. „Beeil dich, oder du must den Weg alleine laufen!"
Alter Griesgram! Für seine über vermutlich 100 Jahre war er ziemlich fit, und vor allem schnell. Ich legte einen Zahn zu und gelangte kurze Zeit später bei meinem Meister an. Dieser schüttelte einfach nur den Kopf.
„Wenn du schon nach 5 Stunden schlapp machst, weiß ich ja gar nicht ob wir überhaupt noch die Bergspitze erreichen, bevor wir sterben!" schnaubte der Mann und rückte seinen riesigen Rucksack zurecht.
„Ich dachte über den Tod macht man keine Witze!" konterte ich.
„Du hast den Tod einfach hingenommen. Ich habe ihn in meine Schlussfolgerung mit einbezogen!" fauchte der alte Mann und lief weiter.
Und ich? Ich musste ihm natürlich folgen, auf den HÖCHSTEN BERG DER WELT. Jedenfalls fühlte es sich so an.
Nach weiteren 5 Stunden wandern, wobei wir jetzt gerade Mal die Hälfte des Berges geschafft haben, wobei ich es auf ein Drittel heruntersetzen muss, da ich die ganze Zeit stehen blieb womit wertvolle Zeit verloren ging.
„Meister Pai Mei, es wird bereits langsam dunkel, da wir erst Mittags aufgebrochen sind und wir laufen schon 10 Stunden." keuchte ich und blieb stehen. „Können wir nicht eine Pause machen?"
„Auf dem Gipfel des Berges wird eine Prüfung stattfinden, dass habe ich dir gesagt." sprach der Mann zu mir, den Rücken zu mir gedreht und den Blick starr auf den Weg gerichtet. „Doch die Besteigung des Berges gehört mit zur Prüfung! Wenn du es nichtmal schaffst so viel Kraft aufzubringen einen jämmerlichen Berg hinauf zu klettern, wie sollst du dann jemals die Kraft besitzen deine Macht und das Wesen in dir zu kontrollieren?"
Er hat recht! Schlapp machen und Aufgeben, daran darf ich nicht denken. Ich nickte und setzte einen Schritt nach vorne.
„Verstanden, gehen wir!"
Auch wenn ich Pai Meis Gesicht nicht sah, ich glaube er lächelte gerade stolz und zufrieden durch meine Entscheidung was mich ebenfalls breit grinsen lies. Dann mal los...
Der Weg zog sich in die Länge, doch mein Wille trieb meine Beine voran. Doch meine Erschöpfung machte es mir nicht leichter meine Augen aufzuhalten. Immer wieder fühlte es sich an, als würde mein Gehirn kurz aussetzen und ich würde für eine Sekunde in den Schlaf fallen. Energisch schüttelte ich meinen schmerzenden Kopf, der nach Sauerstoff verlangte.
Mit jedem Schritt wurde die Luft knapper, das Atmen schwerer und die Atmosphäre um mich herum kälter. So kalt...Vielleicht war es doch keine so gute Idee meinen Körper bis ans Äußerste zu strapazieren...
Ich könnte...Schnee!?
Überrascht riss ich meine Augen auf und blickte um mich herum. Ich habe gar nicht bemerkt, dass wir schon so weit oben waren. Überall war Schnee. Das Knirschen unter meinen Schuhen wurde immer deutlicher, womit auch die deutlich wahrnehmbare Kälte kam.
Ich habe gar nicht realisiert, dass wir schon so weit oben waren.„Bei diesem Berg fängt der Schnee erst später an." antwortete Pai Mei, der anscheinend meine Überraschung bemerkte. „Er fängt auf der gleichen Höhe wie bei den anderen Bergen an, doch kommt er erst später, weil dieser Berg tiefer liegt!"
„Verstehe." hauchte ich und besah mich der kleinen Wolke die sich beim Ausatmen bildete.
„Es dauert nicht mehr lang, nut noch ein paar Stunden."
Schön zu hören, nur noch ein paar STUNDEN.
Ich fing an meine Hände aneinander zu reiben damit sie nicht taub wurden. Ich könnte auch ein Feuerjutsu anwenden, doch würde ich damit vermutlich den halben Berg schmelzen und bei dieser Aktion runtergespült werden.
Naja und Winterkleidung... Pai Mei meinte die darf ich nicht mitnehmen. Was für ein toller Meister!Tapfer lief ich weiter, immer wieder an mein Bett denkend und mir Fragen stellend.
- Warum mache ich das eigentlich hier?
- Wieso durfte ich keine Winterkleidung mitnehmen?
- Wie weit noch?
- Wie lange noch?
- Kann ich dann bei unserer Ankunft schlafen?
.
.
.Und so weiter und so weiter.
Irgendwann fokussierte ich mich auf die fallenden Schneeflocken, die vom Himmel hinab rieselten und in meinem Haar landeten. Schmelzen taten sie aber ehr wenig, weswegen mein Haar nur teils Nass war. Anders sah es mit meiner Haut aus.
Meine Hände, Arme, Beine. Alles war rot und nass. Es würde mich nicht wunder, wenn es bald blau wird. Es war einfach so kalt und meine Blutzirkulation lief auf Hochtouren. Immer wieder rieb ich mir meine Hände aneinander um warm zu werden, hauchte meinen Körper an. Doch es brachte nichts.Meinen Meister schien die Kälte jedoch nicht wirklich zu jucken. Wahrscheinlich war er schon öfter auf diesem Berg und kannte sich hier aus, und war bestens auf die Bedingungen geschult.
In meinen Trainingsjahren im Tempel war ich ebenfalls oft auf anderen Bergen, oft auch mit Schnee wo ich dann bei eisiger Kälte trainieren musste. Doch meistens hatte ich warme Kleidung und Handschuhe. Trainieren tat ich zwar in kurzen Klamotten um mich an die Kälte zu gewöhnen, doch ich konnte immer wieder unter einer kuschlig warmen Decke verschwinden.
Dort waren auch die Minusgrade nicht so hoch, und die Luft war nicht so knapp wie hier.Meine stechenden Kopfschmerzen nahmen meine volle Aufmerksamkeit und mit der Zeit hörte ich einfach nur noch meinen Herzschlag und mein zirkulierendes Blut. Werde ich etwa sterben?
Ist es so weit?„Wir sind da!"
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Der Halb-Bijuu Band 2 (Naruto FF)
FanfictionSayuri fiel nach einem ziemlich komplizierten Kampf in einen Fluss. Durch ihre gefesselten Hände konnte sie nicht ans Ufer schwimmen und trieb weiter, bis zu einem Wasserfall, den sie hinunterstürzte. Das letzte was sie wahrnahm, war ein hölzerner P...