Harry saß zwischen Ron und Ginny, und Hermine konnte nicht verhindern, dass sie anfing zu strahlen, als sie ihre Freundin entdeckte, da sie nicht gewusst hatte, dass diese ebenfalls zu dem Treffen kommen würde. Ginny strahlte zurück.
Ron blickte ihnen ernst und angespannt entgegen, während Harry aufsprang und fast etwas überschwänglich sagte: „Ah, da seid ihr ja! Großartig, setzt euch, setzt euch doch!“
Hermine zog die Augenbrauen hoch, aber Harry schien dies nicht zu bemerken.
Auch er war nervös, stellte sie fest.
Er setzte sich wieder, während Hermine neben Ginny Platz nahm, Draco sich neben sie setzte und Blaise den letzten freien Stuhl zwischen Ron und Draco nahm.
Kurz schoss Hermine der Gedanke durch den Kopf, ob Blaise wohl als Puffer fungieren würde, falls Ron und Draco aufeinander losgehen würden, oder ob er sich sofort auf Dracos Seite schlagen würde, und im nächsten Moment rügte sie sich selbst für diesen albernen Gedanken.
Hier geht niemand auf irgendwen los, sagte sie sich selbst.
Trotzdem konnte sie nicht umhin, daran zu denken, dass sie Feinde gewesen waren, und dummerweise machte ihr dieser Gedanke tatsächlich Bauchschmerzen.
Eine Bedienung kam an ihren Tisch, und Harry fragte freundlich in die Runde, ob irgendjemand etwas anderes als Butterbier trinken wollte. Als er allgemeines Kopfschütteln erntete, bestellte er sechs Butterbiere.
Kurz herrschte Schweigen, bis Ginny Hermine fragte, ob sie sich schon auf ihren neuen Job freue, was diese bejahte, ehe es wieder kurz vollkommen still war, bis ihre Getränke kamen und Harry enthusiastisch und etwas zu laut „Ah, das ging aber schnell!“ sagte.
Erneut war kein Laut am Tisch zu hören und Harry und Ginny nippten an ihren Butterbieren, während der Rest sich nicht rührte.
Kurz hörte Hermine Blaise leise eine Melodie pfeifen, während er sich scheinbar sehr interessiert im Pub umsah.
„Und du bist spontan mitgekommen?“, fragte Harry an Blaise gewandt, und einen Moment wurde Hermine doch ein wenig warm ums Herz aufgrund der Bemühungen ihres guten Freundes.
„Mhm“, machte Blaise. „Draco hat gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen.“
Schweigen.
Hermine überlegte fieberhaft, was sie sagen könnte, als die Stille plötzlich von jemand anders unterbrochen wurde.
„Und was macht dein angebliches, von der Presse so viel gepriesenes soziales Engagement, Malfoy?“, fragte Ron. „Echt lächerlich, was diese Kimmkorn da wieder zusammen geschrieben hat. Als wenn Hauselfen die Familie Malfoy jemals interessiert-“
„Ron!“, entfuhr es Hermine, während Ginny auf ihrem Stuhl tiefer rutschte, um ihren Bruder unter dem Tisch zu treten und Harry möglichst unauffällig am Ärmel des Rothaarigen zupfte.
„Was denn?“, fragte Ron ehrlich irritiert, ehe er sich wieder an Draco wandte.
Dessen Blick bohrte sich fest in Rons Augen.
Hermine bemerkte, wie Blaise sich leicht nach vorne lehnte, als überlege er, so den Blickkontakt zwischen den beiden zu unterbrechen, und sie sah, dass sich Dracos Hand, die sein Butterbier hielt, kurz verkrampfte.
„Läuft gut, Weasley“, sagte er dann. „Wobei ich da fast ein bisschen Neid heraus höre, dass du in der Presse nicht so angesagt bist, oder?“
Hermine atmete tief ein.
Nein, nein, nein, bitte nicht, dachte sie.
„Wie bitte?“ Ron schnaubte. „Das ist doch lächerlich. Ich-“
„Ich hätte da eine Idee, Weasley“, fuhr Draco ruhig fort. „Ich hätte da was, was dich interessieren könnte. Ein Interview für „Futtertrog und Eulenkeks“, weißt du?“
„Das magische Haustiermagazin?“ Ron runzelte die Stirn. „Wieso das denn?“
„Naja, die haben bestimmt Interesse daran, über dich zu berichten“, sagte Draco. Hermine holte tief Luft, während Rons Kiefer sich anspannte. „Ich dachte da an ein Doppelinterview. Kommt bestimmt gut an. Ich sehe die Schlagzeile schon vor mir: Das unsagbar spannende Leben der Wiesel und Frettchen.“
Einen Moment lang war es vollkommen still. Dann hörte Hermine ein leises Geräusch.
Blaise lachte.
Ron blickte kurz irritiert, als Harry sich eine Hand vors Gesicht legte und seine Schultern verdächtig zu zucken anfingen.
Dann wanderte sein Blick von Harry zu Draco, und dann, ganz plötzlich, fing er breit an zu grinsen.
„Sieh an, Frettchen haben auch Humor, wusste ich gar nicht“, sagte er.
Hermine tauschte einen raschen, verblüfften Blick mit Ginny, ehe sie wieder Draco ansah, und sie hätte schwören können, dass sich kurz sein einer Mundwinkel hob.
Und sie war sich fast sicher, es sich nicht einzubilden, dass Ron und Draco, als sie fast synchron ihre Butterbiere anhoben, sich kurz, kaum bemerkbar, zuprosteten.
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Happiness does not wait (Dramione Story)
FanfictionKurzbeschreibung:Obwohl Hermine sich völlig auf ihren Abschluss konzentriert, den sie nach dem Krieg nachholt, entgeht ihr nicht, dass merkwürdige Dinge rund um einen gewissen Slytherin passieren. Ziemlich schnell ist sie sich sicher, dass er Hilfe...