Puff.
Hermine blinzelte. Der Blitz des Fotoapparats hatte sie kurzzeitig geblendet.
Kimmkorn wedelte den Qualm beiseite und grinste ihr Haifischlächeln.
„Nicht zu glauben! Hermine Granger wieder auf einer Gala!“ Die Flotte-Schreibe-Feder fuhr mit einer solchen Geschwindigkeit über ein schwebendes Blatt Pergament, dass Hermine ihr mit bloßem Auge kaum folgen konnte. „Was führt Sie hier her? Außer die Tatsache, dass Sie eine Kriegsheldin sind, natürlich.“ Gekünsteltes Lachen. „Und mit ungewöhnlicher Begleitung, wie ich bereits hörte?“, fuhr die Reporterin fort, ehe Hermine überhaupt Luft holen konnte. „Das wird ein Foto fürs Titelblatt“, ergänzte Kimmkorn begeistert, und Hermine war sich nicht sicher, ob sie es zu ihr, dem Fotografen oder der Feder sagte.
„Entschuldigen Sie mich, ich muss los“, sagte Malfoy kurz angebunden. „Komm, Gipsy.“
„Aber Moment! Mr Malfoy, wie kommt es, dass Sie heute mit der Heldin unserer Herzen hier sind?“
Malfoy starrte Kimmkorn böse an.
„Jetzt hören Sie mal genau zu, Sie-“
„Mr Malfoy unterstützt mich bei einem Projekt.“
Malfoy starrte Hermine an, die schnell und gehetzt gesprochen hatte.
Und unüberlegt, wenn sie ehrlich mit sich selbst war.
„Einem... Projekt?“, echote Kimmkorn und die Flotte-Schreibe-Feder schwebte interessiert näher, so dass Hermine kurzzeitig Sorge hatte, sie würde ihr ins Auge stechen.
„Ähm... ja... wir...“ Sie zögerte. Zufällig fiel ihr Blick auf Gipsy. „Mr Malfoy ist sehr interessiert an meinem Projekt bezüglich der gerechten Behandlung von Hauselfen.“
Die Feder huschte übers Pergament.
„Tatsächlich?“, fragte Kimmkorn skeptisch. „Und seine Vergangenheit spielt dabei keine Rolle? Stört es Sie nicht, mit einem Mann mit so fragwürdigem Hintergrund zusammenzuarbeiten?“
„Granger, ich finde, wir sollten nicht mit dieser Person-“
„Mr Malfoy“ Pergament und Feder schwebten nun näher zu ihm. „Was hat Sie zu dieser Kooperation bewogen? War es Überzeugungsarbeit des Herzstücks unseres Goldenes Trios oder selbstzerstörerisches Schuldbewusstsein?“
„Ich werde jetzt gehen“, verkündete Malfoy.
„Oh, warte“, sagte Hermine. „Wir sollten hier niemanden im Ungewissen lassen. Weißt du, wir sind alte Freundinnen, Mrs Kimmkorn und ich. Daher weiß ich, dass ich mich darauf verlassen kann, dass dies ein überaus positiver Artikel wird. Auf Freundinnen kann man sich schließlich verlassen. Sie bewahren auch auf ewig die Geheimnisse der anderen. Nicht wahr... Rita?“
„Ahahahaha“, lachte Kimmkorn gekünstelt. „Natürlich... Hermine. Ich denke wir haben auch alles, Liebes. Vielen Dank.“
„Was zur Hölle-“, begann Malfoy, kaum, dass Kimmkorn samt Fotograf und Feder verschwunden war.
„Nicht hier. Lass uns verschwinden“, sagte Hermine, packte Malfoy am Oberarm und zog ihn Richtung Ausgang.
Erst, als sie an der frischen Luft waren und sich ein paar Schritte von der Eingangstür entfernt hatten, wagte Hermine, laut auszuatmen.
Malfoy starrte sie finster an.
„Tut mir leid“, begann Hermine. „Ich habe impulsiv gehandelt. Aber wir haben Gipsy, und wegen Kimmkorn brauchst du dir keine Sorgen machen.“ Das hoffte Hermine zumindest.
Malfoy starrte sie immer noch an, seine Arme waren wütend vor dem Oberkörper verschränkt, der Kiefer angespannt, die Lippen ein schmaler Strich.
„Malfoy-“ begann sie, aber da atmete er lautstark aus, ließ die Arme sinken – und begann zu lachen.
„Äh... alles ok?“
Er fuhr sich, immer noch leise lachend, mit der Hand übers Gesicht.
„Du bist unglaublich, Granger, weißt du das? Ich habe noch nie einen Menschen wie dich kennen gelernt. Man muss ein bisschen verrückt sein, um solche Aktionen zu bringen, oder?“
Hermine grinste schief.
„Ähm... vermutlich?“Sie apparierten mit der Hauselfe auf Malfoys Grundstück.
Während sie zu seiner Haustür gingen, fragte sie ihn, was ihn dazu bewogen hatte, plötzlich auf der Veranstaltung aufzutauchen.
Er erzählte, dass Irmel ihm seinen Trank brachte und diese dabei auführlich von Hermines Kleid schwärmte. Da hatte er wohl schon eins und eins zusammengezählt.
„Du sagtest, du würdest heute Potter und Weasley sehen. Naja, und als ich von dem Kleid hörte, war mir klar, dass du zu der Gala gegangen sein musstest. Mir war nur nicht klar, warum du mir das verschwiegen hast. Diesen Gedanken habe ich laut ausgesprochen und daraufhin meinte Irmel, dass du gesagt hättest, du würdest versuchen, etwas zu tun, was die Elfen freuen würde.“
Er hatte Irmel gefragt, was sie damit wohl gemeint haben könnte, und Irmel hatte gesagt, dass sie Hermine von Gipsy erzählt hatte – und da war der Knut bei Malfoy endgültig gefallen.
„Und du bist dann unerlaubt auf dieser Veranstaltung erschienen, nur, weil ich mit deinem Vater sprechen wollte?“, fragte Hermine verständnislos.
Sie hatten die Haustür erreicht.
„Ich war doch gar nicht unerlaubt dort, ich war doch deine Begleitung“, sagte Malfoy spitz und warf ihr ein verschmitztes Lächeln zu.
Sie betraten das Haus.
„Dein neues Zuhause, Gipsy“, sagte Hermine zu der Elfe, die immer noch verängstigt schwieg.
„Ok, dann wollen wir mal“, sagte Malfoy leise, und dann, etwas lauter: „Vinnie!“
Plopp.
„Ja, Master Dr-“
Der Elf brach ab und gab einen erstickten Laut von sich. Von Gipsy kam ein unterdrücktes Schluchzen.
Dann gingen sie gleichzeitig aufeinander zu und fielen sich in die Arme.
Hermine hatte einen dicken Kloß im Hals, als beide Elfen anfingen zu weinen und gemeinsam auf die Knie sackten.
Aber erst, als Malfoy sacht ihr Handgelenk griff und kurz mit dem Daumen darüber strich, ehe er seine Hand wieder zurück zog, bemerkte sie die Tränen, die auch ihr über die Wangen liefen.
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Happiness does not wait (Dramione Story)
Fiksi PenggemarKurzbeschreibung:Obwohl Hermine sich völlig auf ihren Abschluss konzentriert, den sie nach dem Krieg nachholt, entgeht ihr nicht, dass merkwürdige Dinge rund um einen gewissen Slytherin passieren. Ziemlich schnell ist sie sich sicher, dass er Hilfe...