"Hermine, es ist so schön, dich endlich zu sehen!“
Sie fand sich erst in einer Umarmung von Harry wieder, dann von Ron.
„Wie geht es dir?“, fragte der Rothaarige besorgt, während Hermine sich neben ihn auf den Stuhl setzte.
Sie hatte ihren beiden Freunden eine Eule zukommen lassen und um ein Treffen gebeten.
Nun hatten sie im Tropfenden Kessel zusammengefunden.
„Es geht mir sehr gut“, sagte sie und war selbst erstaunt, dass es absolut stimmte.
„Wir haben uns schon Gedanken gemacht“, sagte Harry. „Du warst wie vom Erdboden verschluckt.“
„Ich habe euch doch sofort Eulen-“
„Ja, natürlich. Aber Hermine, wir haben den gleichen Freundeskreis, und du bist nirgends aufgetaucht. Kannst du nicht verstehen, dass wir uns da Gedanken machen?“
„Ja, natürlich, Harry. Tut mir leid. Es ist irgendwie... so viel passiert, weißt du?“
Harry nickte nachdenklich.
„Was genau ist denn los?“, fragte nun Ron. „Willst du... über Benjamin sprechen?“
Hermine überlegte kurz.
„Weißt du, Ron, ich glaube, da gibt es nicht viel zu sprechen. Es hat einfach nicht gepasst. Das habe ich schon kurz nach der Trennung verstanden. Auch, wenn die Trennung an sich zuerst irgendwie weh getan hat. Aber jetzt... Ich weiß auch nicht, irgendwie denke ich, es sollte so sein.“
Zu ihrer Überraschung lächelte Harry und Ron nickte bekräftigend.
„Wie, Jungs? Ihr nehmt das einfach so hin?“
„Ja, du siehst tatsächlich zufrieden aus“, kam es von Harry.
„Bin ich grundsätzlich auch. Wobei ich jetzt auch ein wenig Stress am Hacken habe. Ich suche eine Wohnung und arbeiten muss ich auch irgendwie. Ich meine, ich habe die zwei Jobs, aber-“
„Du suchst einen Job?“, fragte Ron irritiert. „Also ist das Praktikum beendet? Diese Malfoy-Sache machst du aber noch weiter, oder?“
„Ähm...“ Hermine zögerte.
„Hermine, fang doch erstmal damit an, wo du jetzt überhaupt wohnst“, versuchte Harry ihr zu helfen.
„Oh... ähm... nun, also...“
Harry und Ron tauschten einen raschen Blick.
„Du weißt schon, dass du über alles mit uns sprechen kannst, oder?“
„Ja Harry, aber weißt du...“ Sie sah resigniert zwischen ihren beiden Freunden hin und her. Hinauszögern brachte nichts, befand sie, und lügen wollte sie auch nicht. „Bitte, Jungs, tut mir den Gefallen und hört mir jetzt erst zu, ok? Bis zum Ende, wenn es geht... Also... Ich... wohne seit der Trennung bei Draco Malfoy.“
Harry sog scharf die Luft ein und Ron klappte der Mund auf.
„Hermine, was-“
„Wieso bei Merlin-“
„Ihr wolltet bis zum Ende zuhören!“
Die beiden tauschten wieder einen Blick und schwiegen eindeutig ziemlich widerwillig.
Und Hermine begann zu erzählen.
Als sie geendet hatte, war es eine ganze Weile still am Tisch.
„Ok... Langsam werdet ihr mir gruselig. Wollt ihr nicht irgendwas dazu sagen?“
„Ich bin ehrlich gesagt sprachlos“, kam es von Ron.
„Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll... Hermine, bist... bist du dir sicher? Also, dass es eine gute Idee ist... Ich meine ja nur...“
„Harry, es hat sich einfach so ergeben. Und es ist total ok, ehrlich. Ich muss sagen, dass ich mich sogar wohl fühle. Es ist aber natürlich nicht mehr für lange.“
„Hm“, machte Ron. „Aber benimmt er sich anständig?“
„Anständig? Was genau meinst du? Er tut mir nichts, falls du das meinst. Ich bin mir auch sicher, dass er nicht vorhat, mir irgendwas zu tun.“
Harry und Ron tauschten einen merkwürdigen Blick.
Dann räusperte sich Harry und beugte sich leicht vor.
„Hermine, du... Ich glaube, Ron meinte etwas anderes.“
Fragend blickte sie zwischen ihren beiden Freunden hin und her.
Nun sprach wieder Ron.
„Hermine, du bist wirklich eine sehr attraktive Frau, ich denke, das weißt du, und...“
Sie starrte ihn sprachlos an, bis Harry das Wort wieder ergriff.
„Ich denke, was Ron sagen will, ist, dass es schon merkwürdig ist, dass ein junger Mann, der offensichtlich gezwungen ist, komplett zurückgezogen zu leben, eine attraktive Frau überredet, bei ihm einzu-“
„Er hat mich nicht überredet!“
„Ok, dann hat er dir eben angeboten, bei ihm einzuziehen.“
„Und was wollt ihr da jetzt andeuten?“
„Naja, schließt du nachts deine Zimmertür mit Schutzzaubern? Und... müsst ihr eine Dusche teilen? Bist du dir sicher, dass er da nicht irgendwie reingucken kann, wenn du-“
Hermine musste laut loslachen.
„Du meine Güte, so böse Gedanken habe ich euch gar nicht zugetraut. Würdet ihr solche Dinge machen, wenn eine junge Frau bei euch einziehen würde? Euch nachts in ihr Schlafzimmer schleichen? Sie beim Duschen beobachten?“
Ron wurde rot und Harry rückte verlegen seine Brille zurecht.
„Natürlich nicht!“, kam es von Harry.
„Auf keinen Fall!“, wehrte sich Ron. „Aber Hermine, wir reden hier nicht von uns, sondern von Draco Malfoy.“
Hermine holte tief Luft.
„Jungs, ich kann euch in gewisser Weise verstehen, und ich bin froh, dass ihr euch Sorgen um mich macht. Aber ehrlich – wegen solcher Dinge braucht ihr euch keine Gedanken machen. Außerdem... Er ist anders. Also, in vielen Dingen ist er ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Ich... glaube, ich mag ihn sogar irgendwie.“
Wieder tauschten die beiden einen Blick.
Dann legte Ron seine Hand auf ihre.
„Ok, wir wissen ja, dass du auf dich aufpassen kannst.“
„Aber bitte, lass uns regelmäßig treffen, ja? Versprichst du es, Hermine?“, ergänzte Harry.
Sie versprach es.
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Happiness does not wait (Dramione Story)
FanfictionKurzbeschreibung:Obwohl Hermine sich völlig auf ihren Abschluss konzentriert, den sie nach dem Krieg nachholt, entgeht ihr nicht, dass merkwürdige Dinge rund um einen gewissen Slytherin passieren. Ziemlich schnell ist sie sich sicher, dass er Hilfe...