(Triggerwarnung)
„Halt ihren Kopf etwas mehr nach hinten..."
Henry wartete kurz, bis der blonde Riese seiner Aufforderung gefolgt war und öffnete sanft die aufgesprungenen Lippen der Epsilon, die sein Vollstrecker in den Armen hielt. Dann goss er langsam das Wasser in Gwens Mund und wartete geduldig, bis sie schluckte.
Obwohl sich ihr Mädchen in einer halben Ohnmacht befand, reagierte ihr Körper und nahm das Wasser gierig auf. Derweil befeuchtete Jay die T-Shirts, die er von seinen Clansbrüdern spontan zwangsenteignet hatte im Fluss und kühlte damit die Gliedmaßen der jungen Frau runter. „Wie gut, dass wir uns den Schuss haben setzten lassen! Selbst mit der hormonellen Kastration macht mich der Duft ihrer Hitze völlig wuschig! Ohne das Zeug wären wir längst ein wilder Haufen nackter Besessener in einem verzweifelten Sexmarathon gefangen!" stöhnte Jared leise und Maximilian nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
Duncan reichte inzwischen die zweite Flasche Wasser dem Prinzen, sah mit einem düsteren Blick zu ihnen hinüber und sagte:
„Wäre ich nicht an Josh gebunden, glaubt mir... ich würde euch zum Kampf fordern für das Recht mich mit ihr zu paaren!"
Sofort knurrten ihn die sechs Alphas des königlichen Clans drohend an und Duncan hob abwehrend eine Hand, während er mit der anderen auf die Bißmarkierung seines Omegas in der Schulter deutete.
„Ruhig Blut, Männer! Vor mir und meinem Zirkel ist euer Kleines in Sicherheit. Allerdings kann ich für niemanden sonst garantieren... jeder andere Alpha Clan, der euch in den nächsten zwei oder drei Tagen über den Weg läuft, WIRD euch fordern! Die Kleine riecht einfach zu verlockend!"
Tjorben schnaubte gereizt. „Das können die gerne versuchen! Ich werde jedem Clanfremden Alpha die Wirbelsäule herausreißen, sobald dieser sich unserem Kätzchen nähert!" Henrys Lippen verzogen sich zu einem grausamen Lächeln. Gegen das zwangsweise Entfernen fremder Gliedmaßen hatte er jetzt auch nichts einzuwenden. Seine Miene wurde aber wieder sanfter, als er die Aufmerksamkeit erneut auf die winzige Epsilon in Tjorbens Armen richtete. Ein schwaches Zittern und Beben ihrer Wimpern erregte seine Aufmerksamkeit. „Gwen? Liebling? Komm schon, mein Kleines... mach deine Augen auf... Gwen?!"
Mit einen maunzenden Laut öffnete Gwendolyn ihre Augen und blickte direkt in die des Alphaprinzen. Der Blick ihrer blauen Iriden war von der Hitze noch vollkommen verschleiert und schien ihn nicht richtig wahrzunehmen. Ein weitere Krampf wütete in ihrem kleinen Körper und sie wimmerte qualvoll auf. „Alles wird gut, Kätzchen. Wir sind hier... jetzt bist du nicht mehr allein!"
Beim Klang von Tjorbens Stimme ruckte ihr Kopf herum und mit einem wilden Fauchen bäumte Gwen sich auf, schnappte zu und grub ihre stumpfen Zähne erneut in seine Schulter. „Meins!!!" zischte sie und biß abermals zu. Der Vollstrecker keuchte bei der wiederholten Beanspruchung der kleinen Epsilon vor Verlangen auf, eine Hand schloss sich um ihren Nacken und fixierte die ihn zerfleischende Furie an Ort und Stelle.
Wie ein kleiner Höllenhund auf Koks hatte sich die junge Frau festgebissen und weigerte sich unter wildem Geknurre ihre Beute in Form von Tjorbens Schulter freizugeben.
„Kannst du dabei gehen, Tjorben?" fragte Maximilian und als der blonde Vollstrecker keuchend nickte, fuhr der schwarzhaarige Ruhepol des Clans fort: „Gut... Dann sollten wir uns auf den Weg zurück in die Stadt machen. Unser bissiger Wirbelwind muss schnellstmöglich ins Hospital. Ihre Finger benötigen dringender Behandlung und ein paar Beutel mit Kochsalzlösung für ihren Flüssigkeitshaushalt wären mit Sicherheit auch ratsam!"
Duncan packte die beiden leeren gläsernen Wasserflaschen bereits wieder in den Rucksack und schulterte diesen. „Er hat recht. Je eher wir euer Mädchen aus dem Wald bekommen um sie versorgen zu lassen, desto besser..."
Ein leises Knurren kam von Gwen, gedämpft durch den enormen Muskelstrang, an dem sie ihre Beißkraft testete. Und obwohl an seinem bloßen Rücken das Blut hinabtröpfelte, schnurrte Tjorben zufrieden, während er mit großen Schritten neben Kai herging.Jared marschierte hinter dem blonden Riesen, der ihren Schatz vorsichtig trug und meinte schließlich: „Warum hat sie sich auf unseren schlecht gelaunten Vollstrecker gestürzt? Ich meine, Henry wäre auch in Beißreichweite gewesen und ihn - oder uns - hat sie nicht bereits schon einmal im Vorfeld markiert."
„Ich denke, sie hatte das Bedürfnis ihren Anspruch an Tjorben erneut geltend zu machen. Sie wird mitbekommen haben, dass ihre verschissene Cousine sich an ihm zu schaffen gemacht hat.." antwortete Jay und bewies damit erstaunliches Einfühlungsvermögen.
„Ach, Kätzchen.. sie ist ein Nichts! Und ich werde dich niemals für eine andere eintauschen!" säuselte der Vollstrecker und Gwendolyn quittierte die Aussage mit einem schrillen Wimmern und einer Kaubewegung am malträtierten Kappenmuskel des Alphas.
Kai lachte leise und sagte: „Mit Vernunft brauchst du der Kleinen im Moment nicht kommen. Dazu wird sie frühestens in zwei Tagen wieder fähig sein."
Der Rückmarsch in die Stadt verging wesentlich schneller, was natürlich auch daran lag, dass die Gruppe ein deutlich gesteigertes Tempo an den Tag legte. Irgendwann löste die Epsilon ihre Zähnchen aus Tjorbens Schulter und rieb sich stattdessen in sinnlosem Verlangen an seinem Oberkörper. Wenn sie gekonnt hätte, wäre sie sofort auf Tauchstation in Richtung seines Gliedes gegangen, doch der feste Griff des sie tragenden Mannes ließ nicht zu, dass sie sich dem Objekt ihrer Begierde nähern konnte.
Ihr klägliches Stöhnen und flehendes Winseln zerrte an ihrer aller Nerven und es lockte bedauerlicherweise auch noch weitere Interessenten an.
Das verdammte Hospital war bereits in Sichtweite, als aus den Häuserschluchten immer mehr fremde Alphas geschlichen kamen.
Geduckt pirschten sie an, die tiefschwarzen Augen voller Gier auf die hechelnde Epsilon gerichtet.
„Gebt uns das Weibchen, dann lassen wir euch leben!" grollte der vorderste Hüne, seine Erektion strapazierte die Hose bereits aufs Äußerste. Duncan klopfte Tjorben auf die Schulter, was ihm ein warnendes Zischen der jungen Frau einbrachte und dann legte er seinen Rucksack ab.
„Halt du dich mit der Kleinen mal im Hintergrund. Wir brechen ein paar Knochen und dann bringen wir Gwen ins Hospital... bereit, die Herren?"
Henry rollte grinsend mit den Schultern und dann sprang er mit einem Brüllen auf den Anführer des anderen Clans los. Der Prinz trat ihm die Beine weg, beugte sich über den Fremden, packte die Luftröhre und riss diese mit einem Ruck aus seinem Hals. Die sprudelnde Blutfontäne traf Henry heiß auf die Brust und der Alpha schnurrte vor Wonne... das hatte ihm gefehlt! Das Verlangen nach Gwendolyn war trotz Medikation nahezu unerträglich und die Gelegenheit war einfach zu perfekt um etwas von dem Druck abzulassen.
Natürlich war Henrys Angriff das Startsignal gewesen und binnen weniger Augenblicke war die kleine Straße zu einer regelrechten Schlachtgasse geworden. Schmerzensschreie, das wilde Gebrüll rasender Alphas und das Stöhnen der Sterbenden bildeten eine schaurige Hintergundmelodie zu der grausamen Szene, die sich nun entfaltete.
Tjorben lehnte nahezu lässig an der Wand eines Hauses, kraulte Gwens Nacken und schnurrte zärtlich. Hin und wieder wich er einen Schritt zur Seite um einem vorbei fliegenden Arm oder Bein auszuweichen...
Die brutale Gewalt in der Luft und der metallische Kupfergestank von vergossenem Blut heizte Gwendolyns Hitze nur noch mehr an, was bedauerlicherweise zu einer erhöhten Ausschüttung der Paarungspheromone führte. Ein Teufelskreis hatte begonnen und würde erst enden, wenn ein Clan gewonnen hatte und der andere vollkommen ausgelöscht war.
Und selbst wenn der königliche Zirkel bezwungen werden würde, war da immer noch ihr stärkster Mann als letzte Bastion, der ihr Herz mit seinem Leben schützen würde...
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In einem Feld voller Schmetterlinge
Fantasy„Du bist eine Epsilon, deine Pflicht ist es deinem Alpha-Clan Kinder zu gebären.." Ja, ja, ja... das war ihre Gott verdammte Pflicht, weil sie in der genetischen Lotterie des Lebens die A-Karte gezogen hatte. Gwendolyn hatte jedoch nicht vor, sich...