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(Triggerwarnung)

„WACHE!!!"
Der gellende Schrei von König Ludwig hallte durch den Thronsaal und dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig...
Schmierarsch packte Gwendolyn an den feuerroten Locken und zerrte die immer noch herzzerreißend schluchzende junge Frau ein Stück in die Höhe, ein scharfes schmales Messer presste sich kurz darauf gegen ihre Halsseite. Dröhnende Schritte stampften über polierten Parkettboden und etwas sieben Dutzend Alphawachen stürmten in den Saal. Und just in der Sekunde, da der erste Wachposten von einen mächtigen linken Schwinger Darrens zu seinem Schöpfer geschickt wurde, sackten die wogenden Vorhänge zu Boden und aus drei verschiedenen Geheimgängen traten die beiden Clans um Henry und Duncan.
Die dunkelbraunen Augen des Kronprinzen erfassten rasch die Situation und er verzog abfällig das Gesicht.
„Du bist echt ein widerliches Stück Scheiße, Vater! Versteckst du hinter mittelmäßigen Wachen und ... oh, nicht zu vergessen, hinter meiner Gefährtin... hinter meiner VERLETZTEN, jungen Gefährtin! Und du nennst dich einen König! Lass Gwendolyn gehen, pfeif deine Wachhündchen zurück und wir beide klären unseren Disput auf die einzig wahre Alpha-Art! Indem ich dir die Wirbelsäule aus deinem wertlosen Körper reiße und deine restlichen Knochen verbrenne! Was sagst du, alter Mann? Bereit für deine Abdankung?"

Der König lachte...

Und die Wachen zogen ihren schützenden Kreis enger... und enger...

„Tötet alle außer meinen Sohn..." sagte Ludwig gelangweilt und wandte seine Aufmerksamkeit der gefangenen kleinen Epsilon zu.
Dann brach die Hölle los. Die beiden blonden Brüder senkten die Schultern und Köpfe wie angreifende Büffel und warfen sich mit Gebrüll gegen den Ring aus Alphas... und nur einen Herzschlag später lernten die ersten Organe das Fliegen...
Gnadenlos griffen die beiden Clans unter der Führung des Prinzen an... weit, weit in der Unterzahl...
Der König beugte sich derweil zu Gwen hinunter und zischte: „Selbst wenn sie gewinnen, werden sie verlieren... denn kein Zirkel übersteht den Verlust ihres Herzens."
Dann nickte er Schmierarsch zu und dieser steckte das Messer weg, packte die Epsilon an den Schultern und zwang sie flach zu Boden. Stiefel-, und Gürtelarsch griffen ihre Knie und rissen sie weit auseinander, entblößten die junge Frau für den König.
Als Ludwig sich in Position brachte, erwachte Gwen aus ihrer Schockstarre und fletschte die Zähne. Sie wusste instinktiv, dass die vier ekelhaften Missgeburten sie zum Schreien bringen wollten. Schreie, welche ihren Clan ablenken und sie somit aus dem Konzept bringen würden... damit sie leichter zu töten waren.
Also, nein... sie schrie nicht.
Nicht, als Gürtelarsch ihr gebrochenes Bein ergriff und zudrückte...
Nicht, als Schmierarsch sein Messer wieder hervorholte und damit an ihrer Markierung herumschnitt...
Und auch nicht, als der König in sie eindrang und zu stoßen begann...

Jay zerfetzte seine Fesseln und brach einer Wache mit einer fast beiläufigen Bewegung das Genick, sah seinen Bruder an und brüllte: „IHR HABT EUCH ZEIT GELASSEN, VERDAMMT NOCHMAL!!"
Henry verdrehte die Augen und rammte seine Hände in den Brustkorb eines Gegners. „Wir sind auf ein paar Schwierigkeiten gestoßen, die uns aufhielten..."
„Schwierigkeiten? Echt jetzt? Was ist so schlimm, unserem Clan Schwierigkeiten zu bereiten können?" Die Wache vor Jay verlor seinen Arm, mit welchem der junge Alpha sie dann auch direkt in den Boden prügelte.
Henry pflückte einen herabspringenden Lebensmüden mitten im Sprung aus der Luft  und nutzte den Schwung um ihn von seiner irdischen Existenz zu erlösen, in dem er den Kopf der Wache an der Stufe zum Thron zermatschte.
„Einen eingestürzten Gang würd ich schon als Schwierigkeit bezeichnen," fauchte der Prinz und trat dem nächsten Angreifer den Brustkorb ein.
Die Schreie der Sterbenden und das Wutgebrüll der Kämpfenden bildeten eine grausame Kakophonie an, welche durch die hervorragende Akustik des Thronsaals noch zu einem unglaublichen crescendo verstärkt wurde
Darren hielt einen Gegner im Würgegriff, während er einen weiteren mit einem brutalen Schlag auf den Kopf ins nächste Leben beförderte.
„Sieht fast so aus, als hättest du Spaß, Brüderchen," rief Tjorben über den Tumult hinweg und zerriss eine Wache mit der Hilfe von Rafe in ihre Einzelteile.
Darren grinste geisterhaft und warf den erwürgten Alpha kurzerhand auf drei weitere, die sich von hinten an Henry heranschlichen.
„Erinnert mich an die guten alten Zeiten.." schrie er zurück und lachte als sein Bruder ihm Arbeit in Form zweier Gegner entgegen schickte.
Jared indes knurrte und erledigte den Mann vor sich, indem er ihm den Kopf abriss und da sah er es...
... er sah, wie der König ihre süße kleine Gefährtin vergewaltigte...
Gnadenlose Wut brodelte in dem Mann auf und er stürzte auf die grauenvolle Szenerie los.
Wie durch eine Zeitlupe nahm er wahr, wie die drei Wichser, die das Herz seines Clans zu Boden hielten sich an ihrer Demütigung, ihrem Schmerz und der Angst aufgeilten... er sah, wie die Epsilon mit aller Macht ihre Schreie zurückhielt, damit ihr Zirkel nicht abgelenkt wurde und somit in die tödliche Defensive geraten konnte... oh, sein armes geliebtes Schätzchen!!!!
Der König wurde mit einem Röhren fertig und zog sich schnaufend aus der jungen Frau zurück. Dann machte er Platz für einen der Kerle, die Gwens Beine festhielten und da war Jared endlich bei ihnen. Er packte König Ludwig, zerrte ihn aus dem zerbrechenden Ring seiner Wachen und warf ihn Henry vor die Füße.
„Mach ihn fertig! Er hat gerade unsere Gefährtin vergewaltigt," sagte er kalt und wand sich wieder um. Jared achtete nicht auf den Kampf in seinem Rücken, es war ihm scheißegal, dass Henry nur Sekunden brauchte um seinen Vater die Wirbelsäule gewaltsam zu entfernen...
Nein, all das kümmerte den Mann nicht. Er musste nicht sehen, wie sein Prinz den verhassten Bastard von König danach genüsslich in dessen Einzelteile zerlegte. Jared zweifelte nicht auch nur für eine Millisekunde daran, dass Henry obsiegen würde.
Denn alles was jetzt wichtig war, das lag auf dem Boden und kämpfte rasend gegen den nächsten Todgeweihten, der sich an ihr vergehen wollte.
Stumm, mit vor Schmerz und Hass schwarz glänzenden Augen trat Gwen um sich, ungeachtet des gebrochenen Schienbeins.
Jared fackelte nicht lange und brach zunächst Gürtelarsch und dann Stiefelarsch das Genick. Durch das süße Palastleben verweichlicht, mochten die vier Alphas der Führungsriege zwar noch den mächtigen Körperbau der höher entwickelten Menschen haben, aber das war es dann auch schon.
Schmierarsch wurde mit einem Tritt schlafen geschickt, dann fiel Jared neben Gwendolyn nieder und hob seine Kleine in die Arme.
Verbissen kämpfte die junge Frau gegen den Mann an, verstand noch nicht, dass sie nun in Sicherheit war...
„Ruhig, Liebling... ich hab dich! Beruhige dich doch, mein Engel..." flüsterte er in ihr Ohr, schnurrte und streichelte sanft über ihren Rücken.
„Jared?" wimmerte Gwendolyn und brach dann in Tränen aus. Der Alpha erhob sich vorsichtig, um ihr Bein nicht weiter zu verletzten und entfernte sich von den Kämpfen, die langsam aber sicher erstarben. Die Epsilon schmiegte sich verzweifelt an ihn, als sein Körper auf einmal erstarrte und sein Schnurren verstummte...
Gwen sah erschrocken auf, als Jared stolperte und in die Knie brach, zwischen seinen Lippen quoll Blut hervor und dann erlosch das Licht in seinen Augen...
Schmierarsch zog langsam das Messer aus dem Nacken des toten Mannes und leckte gierig über die blutige Klinge. Dann richtete er seinen eisigen Blick auf die junge Frau.
„Du bist die nächste," hauchte er verzückt und da begann Gwendolyn zu schreien. Kreischend stürzte sie sich auf den mordenden Widerling und schaffte es, ihn von den Beinen zu stoßen. Doch der Schock über den Verlust eines ihrer Alphas war zu groß, so das Schmierarsch keine Schwierigkeiten damit hatte, die verstörte und schwer verwundete Epsilon niederzuschlagen.
Doch weiter kam er nicht, denn dann war Darren bei ihm, hob ihn mühelos hoch und brach ihm die Wirbelsäule. Den noch lebenden, aber gelähmten Alpha schleuderte er zur Seite und damit kehrte Stille im Thronsaal ein.
Über das blutige Schlachtfeld mit Dutzenden von Toten hallte jetzt nur noch Gwens Schluchzen und ihre verzweifelten Rufe nach Jared...

In einem Feld voller Schmetterlinge Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt