Streit

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Auf dem ganzen Rückweg hatte ich dieses verdammte grinsen im Gesicht. Und es ging nicht weg. Ich war so überglücklich und gleichzeitig verwundert was soeben passiert war, dass ich es nicht fassen konnte. Ich schloss die Haustür auf. Mittlerweile war es halb 12. Ich ging in die Küche und nahm mir ein Glas Wasser, als meine Mutter im Türrahmen stand. ,,So mein Fräulein, was soll das?" sagte sie in aggressiven Ton. ,,Was meinst du Mutter? Ich bin absolut überpünktlich." gab ich nur verwundert zurück. Was sollte das ich wollte gleich schlafen da ich morgen früh los musste also was sollte das Theater hier und warum war es so wichtig. ,,Die Sache mit Jan. Warum hast du den armen Jungen einfach so ins Gesicht geschlagen. Alle reden darüber. Also wirklich das geht garnicht." ,,Mutter er hat mich gegen meinen Willen geküsst und festgehalten. Dazu hat er nicht das Recht ich hab mich nur gewehrt." ich war fassungslos. ,,Nur gewehrt ich glaub's auch. Keine weitere Diskussion. Du fährst morgen nicht mit, dann siehst du mal wie das ist wenn man sich nicht wehren kann." Das konnte sie doch nicht ernst meinen. ,,Weißt du was Mutter. Es reicht mir. Ich habe heute Merle getroffen und sie hat mir interessantes erzählt. Kann es sein, dass sie garnicht freiwillig gegangen ist sondern ihr sie rausgemobbt habt?" sagte ich in gekonnt vorwurfsvollen Ton. ,,Was soll die scheisse? Deine Schwester ist ne widerliche Lesbe sowas brauchen wir hier nicht." schrie sie mich an und kam bedrohlich auf mich zu. ,,Gut dann sag ich es jetzt grade heraus. Ich stehe auch auf Frauen." sagte ich ihr direkt ins Gesicht. ,,Morgen Früh bist du mit deinen Sachen hier raus und lass dich ja nie wieder blicken." sagte sie kalt und verließ das Zimmer. Ich stöhnte leise und stütze mich auf der Küche Theke ab. Ihr Ernst? Ich ging zum Schrank und griff nach dem Telefonbuch. Ich suchte nach frohms. Da schließlich die Nummer meiner anderen familie da drin stehen musste. Als ich sie fand schüttelte ich nur den Kopf. ,,Verdammt, wie ich diese Frau hasse." regte ich mich leise auf. Sie hatte die Nummer mit Kugelschreiber übermalt. Ich griff also nach meinem Handy und schrieb Merle.
Y/n: Bist du noch wach?
Merle🫶🏼🫶🏼: Klar, ist was?
Y/n: Kannst du mir bitte die Nummer von unserer Tante schicken?
Merle🫶🏼🫶🏼:Natürlich hier *************. Warum denn?
Y/n: Unsere Eltern haben mich auch rausgeschmissen.
Merle🫶🏼🫶🏼: Warum das denn?
Y/n: Erzähle ich dir morgen im Detail. Jetzt schlafe ich erstmal sonst verpasse ich den Bus morgen noch😂.
Merle🫶🏼🫶🏼: Ja das wäre glaube ich nicht so gut.😂

Ich tippte die Nummer in mein Handy ein und rief an. Nach kurzer Zeit ging jemand ran. Es war meine Tante. Ich schilderte ihr die Situation und fragte ob ich nach der wm vielleicht mit ihr Kontakt haben konnte und sie freute sich darüber. Außerdem bot sie mir an meine Sachen holen zu kommen und sie erstmal bei sich zu stellen, bis ich wusste wo ich unterkomme. Ich war ihr unendlich dankbar und nahm das Angebot an. Dann ging ich hin mein Zimmer und fiel tot ins Bett.


*Obis POV*
Nach dem y/n/n gegangen war hatte ich den ganzen Abend das grinsen nicht von meinen Lippen bekommen, was den anderen natürlich auch auffiel. ,,Na Obi, wie lief 's denn so mit y/n?"fragte Jule mit einem schäbigen Gründen. Oh wie ich dieses Mädchen dafür hasste. Auf einmal bemerkte ich das alle Blicke auf mir waren. Sie erwarteten scheinbar wirklich eine Antwort. Doch ich wollte dazu nichts sagen. ,,Ich geh ins Bett." sagte ich nur und verließ die Gruppe. Sollten sie doch denken was sie wollen. Ich wusste nicht was das zwischen ihr und mir war und solange brauchte ich auch garnichts zu sagen. Ich lag noch lange wach. Irgendwann kam auch Merle. Doch ihr Handy leuchtete auf. Sie sah betroffen aus. ,,Heyy Merle alles okay?" wollte ich leicht besorgt wissen. Den Sonnenschein in Person zu so einem Gesichtsausdruck zu bringen kostete schon Mühe. ,,Unsere Eltern haben y/n/n einfach auch rausgeschmissen. Das finde ich schon hart. Ich weiß noch nicht warum aber trotzdem. Aber sprich sie nicht drauf an. Ich will nicht das das jeder weiß." gab sie mir nachdenklich zurück. ,,Klar mache ich nicht. Das ist schon echt assozial. Ich meine wofür bekommt man Kinder um sie dann einfach auszusetzen. Ich meine y/n ist fast volljährig aber du warst noch so klein. " Merle nickt nur stumm. Sie saß einfach nur so da. So dass es schon vom zuschauen weh tat. Das konnte ich nicht länger mitansehen. Ich stand auf und setzte mich neben sie. Ohne was zu sagen nahm ich sie in den warm. Und Merle begann zu weinen. Ich war mir sicher das noch was anderes los war, aber was nur? Nach einer Weile sagte ich: ,,Sollen wir uns auf den Balkon setzten und reden? Merle nuschelte leise: ,,Ja." Wir saßen mit decken auf dem Balkon und ich fragte sie : ,,Willst du drüber reden?" ,,Ja."sagte sie entschlossen und sah Richtung Himmel. ,,Aber du behältst es für dich." ,,Klar." niemals würde ich so etwas weiter sagen. ,,Naja also ich bin seit längerem ja sehr gut mit feli. Aber vor ein paar Wochen hat sich da bisschen was verändert. Ich glaub ich habe mich da in feli verliebt und eigentlich dachte ich immer sie hat auch Gefühle für mich. Wir haben nie darüber geredet, aber es stand im Raum das wussten wir beide. Und jetzt eben im Club, da hab ich gesehen wie feli so nen Typen geküsst hat. Und am Tisch hat sie ja auch noch gesagt das sie nicht auf Frauen steht." Tränen liefen merle an der Wange runter. Es war unerträglich meine Freundin so verletzt zu sehen. Sowas verdiente sie nicht. ,,Heyy du musst mit ihr reden. Ich hab das Gefühl sie mag dich auch. Wirklich. So wie sie dich immer anschaut. Und außerdem vielleicht ist das alles nur ein Missverständnis. Und falls nicht, dann ist sie es nicht wert okay?"sagte ich ihr beruhigend und legte meinen Arm um sie, um sie zu trösten, was auch funktionierte. Als sie sich wieder beruhigt hatte sagte sie: ,,Danke." ,,Nicht dafür. Das hättest du auch für mich gemacht." gab ich nur zurück. ,,So jetzt war ich ehrlich zu dir jetzt will auch ich die Wahrheit wissen. Über y/n und Dich." Ich erzählte ihr alles und wir saßen noch eine Weile so da.

Obi und y/n Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt