Chapter Seven

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Skylar

Die Adresse, die uns Joy gegeben hat, führt uns zu einem verlassenen Anwesen, das sich abgelegen in einem Wald in den Bergen befindet. Wir brauchen ganze fünf Stunden bis wir im Wald sind und dann noch eine halbe Stunde, bis wir die Tore zum Anwesen finden.

Hohe, kalte Mauern ragen meterhoch in den Himmel. Ich habe das Gefühl, vor einem Gefängnis zu sein und nicht vor einem privaten Anwesen. Sam steigt aus dem Wagen und rüttelt an dem Tor. Es ist abgeschlossen. Zum Glück hat er eine ganze Werkstatt im Kofferraum. Sam ist ein Werkzeug- und Equipment-Fanatiker. Egal was du suchst, er hat es. Er bricht das Schloss mit einer Zange auf und wir fahren auf das Anwesen. Die gleiche Atmosphäre draußen spiegelt sich auch innen. Es ist trostlos und kalt.

Damens Recherchen haben ergeben, dass das Anwesen einem Sir Warren gehört haben soll. Das war aber vor knapp einem Jahrhundert. Dann wurde es verkauft, aber einen Namen hat Damen leider nicht finden können.

In der Trostlosigkeit steht ein Haus majestätisch in der Ferne, umgarnt von lebendiger Natur, die sich ihr Terrain zurückerobert. Wir fahren auf dem überwachsenen Gehweg und bleiben einige Male stecken. Je näher wir dem viktorianischen Haus kommen, desto imposanter erscheint es. Die Fassaden und Dächer sind dunkel, fast schwarz. Ich kann jedoch nicht erkennen, ob den Widrigkeiten wegen oder ob das Haus dunkel gestrichen wurde. Wir parken vor dem Haus und steigen aus. Sam und John, ein weiterer Bodyguard, schauen sich um und behalten mich dabei im Auge.

Ein paar der verstaubten Fensterscheiben sind gebrochen. "Hier war sehr lange niemand." Damen tritt zur Haustür und öffnet sie. "Nicht abgeschlossen." Wir treten ein. John vor mir, Sam hinter mir. Es nervt zwar manchmal, dass immer mindestens zwei Männer in meiner Nähe sind, aber die meiste Zeit bin ich dankbar für diese Männer.

Wir treten in eine große Eingangshalle. Das Haus ist innen ebenfalls imposant, mit hohen Marmorsäulen und antiken Werken an den Wänden. Die Schränke stehen voller verstaubter Gegenstände. Durch die gebrochenen Fenster, hat sich Staub und Laub auf dem Mamorboden und auf den orientalischen Teppichen gesammelt. Vom Eingangsbereich führt eine große Treppe nach oben. Rechts und Links sind mehrere Türen, die offenstehen. Ich kann durch die offenstehenden Türen verdeckte Möbel sehen. Einen Kamin kann ich auch entdecken. Links ist die Küche. Unter der Treppe führt eine Tür in die Bibliothek, die mit einem Wintergarten verbunden ist. Alte Bücher und Dokumente liegen verstreut auf dem Boden. Von einem der Fenster pfeift der Wind und wirbelt die Blätter und den Staub auf dem Boden.

Wir steigen die Treppen zur ersten Etage hoch und durchsuchen die Zimmer. Eins der Zimmer ist ein Kinderzimmer. Mehrere Schlafzimmer und ein Kunstatelier befinden sich ebenfalls auf dieser Etage. Diese geben wenig Aufschluss über den Verbleib von Tante Viktoria.

Mein Herz hämmert, während ich jeden einzelnen Schrank durchsuche und alles auf den Kopf stelle. Ich finde nichts. Niedergeschlagen und voller Hoffnung zugleich bewege ich mich von Zimmer zu Zimmer mit den anderen, bis nur noch eines übrig ist. Das Arbeitszimmer ist am Ende des Flurs und voll von Dokumenten und Schränken voller Papier. Ich mache mich sofort an die Arbeit und öffne eines der Dokumentenschränke.

"Hier könnte etwas sein, John." Wir suchen beide. In jedem einzelnen Schrank. Ich nehme jede Schublade raus aus den Schränken und leere den Inhalt auf den Fußboden, setze mich hin und lese jedes einzelne Blatt. Die meisten Dokumente enthalten Informationen zur Buchhaltung. Von wem, steht nicht auf den Seiten geschrieben. Einige Dokumente beinhalten Informationen zu Krankheiten und Medikamenten. Nichts brauchbares für uns.

"Sky, das musst du dir anschauen." Damen steht in der Tür, ich habe ihn gar nicht kommen hören.

Wortlos folge ich ihm die Treppe hoch und den Flur entlang, bis er an der letzten Tür stehen bleibt. Ich laufe fast in ihn rein und halte Inne, als ich die Schlösser an der Wand entdecke. Es sind fünf. Die Tür, anders als die Holztüren im ganzen Haus, ist aus Metall. Hat man sie hier festgehalten?

My Enemy and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt