Chapter Nineteen

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Zedd

Ich bin ein Idiot.

Alfredo ist verschwunden. Wir können ihn nirgendwo finden. Er und Cynthia sind wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe nachgedacht und nachgedacht und ich komme immer wieder nach jedem Gedankengang zum selben Schluss:

Tom konnte nichts von der Nervenheilanstalt in Südkorea wissen, denn sonst hätte er seine Tochter sofort dort rausgeholt, anstatt auf einen Hinweis von Sky zu warten.

Wieso wird mir das erst jetzt klar? Ich war blind. Ich wollte nichts anderes sehen, als das, was Alfredo mir aufgetischt hat. Meine Augen habe ich vor allen anderen Möglichkeiten verschlossen. Jetzt habe ich meine Mutter und der Zorn auf Tom ist erloschen. Jetzt kann ich wieder klar denken.

Die einzigen, die wussten, wo wir sind, waren Alfredo und seine Männer. Die, die er unter meinen Befehl gestellt hatte. Die mir gegenüber keine Loyalität haben.

Alfredo hat den Ort arrangiert, vorbereitet und mir vorgeschlagen. Er hat mir bei der Entführung geholfen. Er hat mir die Idee in den Kopf gesteckt. Und ich habe ihm ohne wenn und aber gehorcht. Ich war blind und in Rage und in Sorge für meine Mutter. Habe ihm jedes Wort abgekauft.

Ich war tatsächlich sein Schoßhund, wie Sky gesagt hat.

Ich bin ein Idiot.

Ich habe Tom hintergangen. Ich habe Skylar verletzt. Sie hatte schon durch die Entführung in ihrer Kindheit große Narben davon getragen. Ich habe neue hinzugefügt.

Ich bin so ein Idiot.

Ich muss mit Tom reden, falls er mich überhaupt sehen will. Ich habe ihn mehrere Male angerufen. Irgendwann ist er dran gegangen und hat mir gesagt, dass er mich noch nicht sehen kann, weil er mir sonst jeden einzelnen Knochen in meinem Körper brechen wird. Das würde er sehr gerne tun. Das hat er mehrere Male betont. Aber er möchte meiner Mutter nicht mehr Kummer bereiten.

“Schätz dich glücklich, Stone, und trete mir für eine Weile nicht unter die Augen. Irgendwann, wenn meine Wut etwas abgekühlt ist, werde ich dir trotzdem ein paar Knochen brechen. So leicht kommst du mir nicht davon”, hat er mir gedroht. Ich habe mich mehrere Male entschuldigt, aber meine Entschuldigungen treffen auf taube Ohren. Das habe ich auch verdient.

*****

Seit Tagen versuche ich Skylar anzutreffen. Ich folge Tom’s Rat und lasse ihn momentan in Ruhe. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich auch nicht ganz bereit, ihm unter die Augen zu treten. Nach der ganzen Schweinerei, die ich veranstaltet habe, fällt es mir schwer, meine Taten zu rechtfertigen. Vielleicht habe ich sie für immer verloren. Ich hoffe, dass ich noch eine Chance habe.

Ich habe viel verbockt, aber ich werde es wieder richtig biegen.

Zuerst werde ich Alfredo finden und ihn zur Rechenschaft ziehen, aber leider hat James immer noch nichts zu seinem Aufenthaltsort gefunden. Tom geht davon aus, dass Alfredo mich isoliert und Feindschaft zwischen uns geschürt hat, damit er mich von der Abino Familie trennen kann. So würde es ihm leichter fallen, mich mit Cynthia zu verkuppeln und die Macht über die Stone Familie und deren Reichtümer zu erlangen. 

Alfredo hat tatsächlich mehrere Male eine Bindung zwischen Cynthia und mir angesprochen, aber ich habe jedes Mal abgelehnt, weil ich diese Frau verabscheue. Nur der Gedanke an Sie lässt mir alle Haare zu Berge stehen.

Ich muss bald mit Tom reden und die gebrochenen Knochen hinnehmen. Das habe ich verdient, da mache ich mir nichts vor.

Viel wichtiger ist, dass ich mit Sky reden muss. Seit Tagen suche ich sie auf dem Campus, aber dieser verdammte Damen taucht immer neben ihr auf und um sie herum sind mehrere Bodyguards im Zivil. Ich komme also nicht an sie ran. Was auch gut ist, falls Cynthia eine Aktion plant, ist sie geschützt. Aber mir erschwert es, sie alleine zu treffen. Wenn nicht dieser Schleimbeutel bei ihr ist, dann ist Sam da oder ein anderer Typ. Letztens habe ich einen blonden Burschen bei ihr gesehen, der sie bewundernd angestarrt hat, als sie auf dem Heimweg waren. Ich will nicht noch einen Konkurrenten haben. Damen reicht vollkommen aus.

Er geht mir mehr und mehr auf die Nerven. Ich bin ihnen heute nach der Vorlesung gefolgt. Sie haben sich in ein Cafe gesetzt. 

In dem sitzen wir vier gerade. Sie mit Damen an einem Tisch und James und ich abseits an einem anderen Tisch, von dem ich sie gut im Blick habe. Damen klebt an ihr. Seine schmierigen Hände berühren sie an der Schulter und er nimmt eine Strähne in seine Hand. Oh mein Gott. In meinem Kopf spielen sich Szenen ab, in denen ich ihm die Finger auf fünfzig verschiedene Arten breche.

“Boss.” James stupst mich an. “Hey, locker dich etwas.” Er deutet auf die Karte, die ich in meiner Wut zusammen gedrückt habe.

“Wie?”, knurre ich. “Siehst du diesen Bastard nicht?” Ich deute zu ihrem Tisch. Da wir etwas weiter weg von ihnen sitzen, kann ich leider kein Wort hören, dass dieser Mistkerl ihr jetzt zuflüstert. Gott habe erbarmen mit mir. Er lächelt und schaut ihr jetzt tief in die Augen.

“James, halt mich nicht zurück.” Ich kann mir das nicht mehr anschauen. “James, tu etwas, sonst reiße ich diesem Typ alle Gliedmaßen ab.”

"Ausgerechnet an meinem freien Tag muss ich mich mit so etwas auseinandersetzen", brummt er vor sich hin und steht auf. Widerwillig nähert er sich ihrem Tisch. Ich verstecke mich wieder hinter der zerknüllten Karte, die ich seit einer Viertelstunde vor mein Gesicht halte. Sollte Sky mich sehen, wird sie weglaufen und das will ich nicht. Ich muss sie alleine zu fassen kriegen und in eine Ecke treiben, damit sie mir nicht entkommen kann. Das ist der Plan.

 Das ist der Plan

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My Enemy and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt