Chapter Twenty Six

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*Triggerwarnung bei den Absätzen bis zu den ersten Sternchen*

Skylar

Ich träume von meiner Mutter. Von unserem Garten. Von meinen Eltern, wie sie mich mit offenen Armen begrüßen, als ich ihnen lächelnd in die Arme renne, aber ich komme nie an. Alles verschwindet in der Dunkelheit.

Alles tut mir weh. Meine Zunge klebt an meinem Gaumen und reibt wie Sandpapier an mein Zahnfleisch. Mein Körper ist so schwer. Mein Kopf zieht mich wie ein Stein nach unten. Meine Gliedmaßen fühlen sich wie Blei im Meeresgrund an. 

Als ich meine Augen öffne, verschwimmt alles. Ich kneife sie zusammen und versuche meine Umgebung zu erkennen. Weiße Wände sind alles, was ich sehe. Dann nehme ich den Geruch vom Krankenhaus wahr und erinnere mich an die Kinotoilette, das hämische Lachen des Fremden und seine Hand auf meinem Mund. 

Wir werden viel Spaß haben.

Viel wirst du nicht mitbekommen, aber glaube mir, es wird dir noch lange alles weh tun.

Alles stürzt auf mich herein und ein unmenschlicher Schrei kratzt seinen Weg aus meiner Kehle. Mein Herz bricht in tausend Teile und dann noch in tausend weitere. Was ist mit mir geschehen?

Jemand redet auf mich ein. Ich höre meinen Vater, aber verstehe nicht, was er sagt. Ich höre nur diesen Schrei und sein Flüstern in meinen Ohren. Seine Hand auf meinem Mund. Sein Grinsen und diese düsteren Augen. Die Angst hat sich wie kalte Erde auf mich gelegt und meine Lungen gefüllt.

Mein ganzer Körper zittert. Alles wird wieder schwarz. Ich umarme die Dunkelheit, die sich auf mich legt.

*Triggerwarnung Ende*

*****

Als ich die Augen öffne, ist es schon Nacht. Ein schwaches Licht über meinem Kopf beleuchtet den Raum. Meine Augenlider kleben zusammen. Auf meinen Wangen sind getrocknete Tränen. Zu der Dunkelheit in meinem Herzen hat sich ein schwarzes Loch in meinem Gehirn gesellt. Sie halten Händchen und sitzen auf mir. Ihre Füße baumeln runter und sie lachen sich ins Fäustchen.

Das schwarze Loch will den Mund aufmachen und mir Dinge erzählen, die ich nicht wissen will. Ich ignoriere sie. Mehr ertrage ich nicht. Ich habe offiziell genug gehabt. Dieses Leben hat mich offiziell ausgelaugt.

“Sie ist wach”, höre ich Damen flüstern. Große warme Hände nehmen meine kalte in ihre Mitte.

“Sky, mein Schatz, wie fühlst du dich?”, fragt mein Vater vorsichtig. Seine Augen sind warm und von Tränen gezeichnet.

Eine Träne läuft mir die Wange herunter. Ich bin nicht bereit, zu hören, was ich fragen werde, aber ich frage trotzdem. “Was ist passiert?” Meine Stimme ist heiser und klingt mir fremd.

“Schätzchen…” Seine Stimme bricht. “Du wurdest Opfer von KO Tropfen.”

“Daddy, was ist mit mir passiert?” Ich kann das Schluchzen nicht unterdrücken. “Mir ist übel geworden, als wir im Kino waren. Dann bin ich auf die Toilette gegangen…”

“Ein Bastard hat dir KO Tropfen in das Getränk gegeben. Dann ist er dir in die Toilette gefolgt.” Er schluckt hart. “Dir ist aber nichts passiert.Dieser Bastard konnte dir nichts antun.” Seine Miene verhärtet sich.

“Aber wie? Ich erinnere mich daran, wie er seine Hand auf meinen Mund gelegt und mich in die Kabine gezogen hat. An den Rest kann ich mich nicht erinnern.” Ich atme tief ein. Meine Stimme zittert, als ich fortfahre. “Bitte versuche mich nicht zu verschonen. Egal wie schlimm es ist, ich muss es wissen.” Ich balle meine freie Hand zu einer Faust zusammen. Meine Nägel schneiden mir ins Fleisch. So sehr ich auch nichts von all dem hören will, muss ich es wissen. Ich werde damit klarkommen. So wie ich mit all den anderen Dingen klar gekommen bin.

My Enemy and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt