Chapter Twenty Three

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Zedd

Ich hatte einen langen Arbeitstag. Wieder einmal keine Spur von Alfredo und die Firma von meinem Vater verlangt mir viel ab. Ich weiß nicht, wie Tom das die ganzen Jahre für mich erledigt hat. Ich habe noch einmal alles überprüfen lassen und es hat sich herausgestellt, dass die Dokumente mit den Aktien, die wohl auf Tom abgeschrieben wurden, gefälscht waren. Auch die Information, dass Unmengen von Summen auf Tom’s Konten transferiert wurden, ist nicht wahrheitsgemäß. Er hat keinen Cent angerührt.

Meinen Mann muss ich stehen und ihn treffen. Egal, was für eine Strafe er für mich vorsieht und wie viele Knochen er mir am Ende bricht, ich werde sie annehmen. Denn ich habe sie verdient. Tom und Sky haben mir ihre Türe geöffnet, mich in ihre Arme genommen und ich habe sie verraten. Bis an mein Lebensende werde ich diese Reue mit mir tragen. Das ist auch gut so. Diese Gewissensbisse sollen mir immer als Erinnerung dienen, damit ich nie wieder solch einen Fehler begehe.

Mit dem Gedanken an meine Fehler betrete ich das Apartment. Mir steigt unmittelbar der Duft von Blumen in die Nase. Sky. Sie war hier. Habe ich sie wieder verpasst?

Meine Jacke und der Aktenkoffer fallen mir aus der Hand, als ich das helle Lachen höre. Mir bleibt fast das Herz stehen. Ich kann mich kaum halten und will am liebsten in das Zimmer stürmen und sie mir über die Schulter werfen und dann? Der Rest ergibt sich schon, oder sie tritt mir auf den Fuß und gibt mir eine Kopfnuss. Bevor ich dann zu mir komme, ist sie weg und kommt vielleicht nie wieder her.

James sagt, ich soll ihr Freiraum geben. Er hat recht. Das letzte Mal, als ich sie getroffen habe, war sie überhaupt nicht erfreut über meine Vehemenz. Tief einatmen Zedd. Und ausatmen. Vor der Tür bleibe ich stehen. Durch den Spalt sehe ich sie mit meiner Mutter. Sie sitzen vor dem Fenster. Meine Mutter bürstet ihr die Haare. Zwischendurch sippen sie von ihrem Tee.

Sky sieht umwerfend aus. Kein Wunder, dass dieser Schnösel ihr wie ein alter Kaugummi am Schuh klebt. Ich wünschte, ich wäre dieser alte Kaugummi. Ich weiß nicht, wie lange ich hier stehe, aber ich bewege mich nicht von der Stelle. Wie ein Kinobesucher auf die Leinwand schaut, beobachte ich sie. Als würde ich einen Film schauen. Dann lacht meine Mutter zu einer Bemerkung, die Sky macht. Ich kann sie leider nicht hören, weil im Hintergrund Beethoven spielt, aber das Lachen meiner Mutter höre ich. Mein Herz bleibt ein zweites Mal stehen. Es ist lange her, seit ich sie das letzte Mal lachen gehört habe. 

Jede Nacht schlafe ich neben ihrem Bett und lese ihr die alten Geschichten vor, die sie mir und Sky damals vorgelesen hat. Ich decke sie zu. Wenn sie mitten in der Nacht aufwacht und weint, nehme ich sie in die Arme und wiege sie in den Schlaf.

Leider kann ich nicht mehr machen. Mir sind die Hände gebunden. Oft fühle ich mich so hilflos und nutzlos. Nicht einmal meiner eigenen Mutter kann ich helfen. Anstatt sie zu finden, habe ich meine Zeit damit verbracht, unschuldige Menschen zu beschuldigen. Während meine Mutter in dieser Nervenheilanstalt gelitten hat, habe ich Sky eingesperrt und Tom erpresst.

Sky hat meine Mutter gefunden und jetzt ist sie es, die meine Mutter zum Lachen bringt. So ist sie. Sie heilt und hilft, während ich zerstöre. Jetzt sehe ich nichts als Hass und Missgunst in ihren Augen für mich. Der einzige Grund, warum ich nicht aufgebe, ist meine Mutter. Ich habe nur sie. Alles andere habe ich verloren.

Die wunderschönsten Frauen auf der ganzen Welt sitzen in meiner Wohnung und lachen. Die Frauen, die ich über alles liebe. Eine erkennt mich manchmal nicht wieder, wenn sie mich anschaut. Die andere wünscht sich, sie hätte mich nie kennengelernt.

Für meine Mutter wünsche ich Gesundheit. Für Sky wünsche ich mir, dass ich irgendwann all ihre Wunden heilen kann und sie glücklich machen kann. Bis diese beiden Frauen aus ganzem Herzen lachen und glücklich sind, werde ich nicht ruhen.

My Enemy and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt