Chapter Thirty Seven

33 4 0
                                    

Skylar

Die Fahrt zum Krankenhaus raubt mir den letzten Nerv, das letzte bisschen, was von mir übrig geblieben ist. Irgendwann ist ein Krankenwagen aufgetaucht und Sanitäter haben uns aus dem Weg geschoben, um Zedd auf eine Liege zu hieven. Ich habe da einfach gestanden, wie angewurzelt. Dann waren da noch mehr Sirenen zu hören und Polizisten haben den Platz gestürmt. Mein Vater hat mich gerüttelt.

Irgendwann bin ich im Auto gelandet. Ich weiß nicht, wie ich hergekommen bin, aber eines weiß ich: Zedd hat ein Stück meines Herzens mit in den Krankenwagen genommen und mich blutend zurückgelassen. Er ist es, der verletzt ist, aber warum tut dann mein Herz so weh?

Im Krankenhaus angekommen, rennt mein Vater mit mir zu einer Krankenschwester und bittet sie, dass sich jemand um mich kümmern soll. Ich schaue ihn an und will ihm sagen, dass ich nicht verletzt bin, sondern Zedd, aber kein Wort verlässt meinen Mund. Ich stehe neben mir. Mein Vater redet auf mich ein, bis seine Worte in der Ferne verschwinden und mir Schwarz vor Augen wird.

*********

Als ich meine Augen öffne, sehe ich meinen Vater und dunkle Augenringe unter seinen Augen. Ich liege in einem Krankenhausbett, in meinem Arm steckt eine Nadel. Meine Augenlider sind so schwer und fallen wieder zu. Ich weiß nicht, ob ich sie kurz geschlossen habe oder ob ich eingeschlafen bin, als ich sie wieder mühsam öffne. Meine Kehle ist knochentrocken und meine Augen fühlen sich staubig an.

“Gott sei Dank, Skylar”, sagt mein Vater erleichtert und lächelt mich an, als ich die Augen endlich auf habe. “Wie geht es dir, Schätzchen?”

“G..gut”, krächze ich. “Warum bin ich im… Krankenhaus?”

“Du bist in Ohnmacht gefallen. Die Krankenschwester hat dir einen Verband an den Hals gelegt. Die Schnitte sind zum Glück nicht tief. Du hast starke Medikamente bekommen.” Er atmet tief ein und aus. “Ich dachte für einen Moment, dass ich dich verliere.”

“Ich bin hier, Dad. Nichts ist passiert.” Ich versuche mich aufzusetzen und halte mitten in der Bewegung inne. “Zedd? Dad, was ist mit Zedd? Er wurde verletzt”, frage ich und Panik packt mein Herz.

“Er ist gerade im OP-Raum. Die Ärzte haben noch nichts zu seiner Lage gesagt.” Er schaut mich traurig an. Ich weiß, dass er mir nicht die ganze Wahrheit sagt. Seine Augen sprechen Bände.

“Dad, sag mir bitte, was mit ihm ist.”

Er seufzt. “Seine Lage ist nicht gut.”

“Was bedeutet das?”, frage ich panisch.

“Er… er schwebt in Lebensgefahr.”

Meine Augen füllen sich mit Tränen. “Er darf nicht sterben.”

Meine Augen werden schwer und ich falle in einen tiefen Schlaf.

Als ich wieder zu mir komme, liege ich im selben Krankenhausbett. Mit Mühe richte ich mich auf. Die Nadel hat man entfernt. Über meinem Bett wirft eine Nachtlampe schwaches Licht in das Zimmer. Neben meinem Bett ist ein weiteres. Zedd liegt darin, seine Augen geschlossen. Die Geräte, an die er geschlossen ist, piepen in ständigen Abständen. Für eine Weile beobachte ich ihn nur. Er ist so blass. Seine Brust hebt und senkt sich. Der Schreck legt sich von mir ab. Ihm geht es gut. Er ist aus der OP raus. Er ist nicht auf der Intensivstation. 

Vorsichtig steige ich vom Bett und laufe zu ihm. Der Boden ist kalt unter meinen nackten Füßen. Wenn er nicht bei Bewusstsein ist, könnte man denken, dass er ein sehr netter Kerl ist. Er sieht so ruhig, so friedlich aus. Ich bin sauer auf ihn, aber wenn ich daran denke, dass er als kleiner Junge seine Eltern verloren hat und sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wurde, dann kann ich verstehen, dass er eine dunkle, verzwickte Seite besitzt. Das gibt ihm natürlich nicht das Recht, Dinge zu tun, die anderen schaden, aber ich kann ihn verstehen.

Seine Locken kleben an seiner schweißgenässten Stirn. Mit einem Tuch wische ich ihm den Schweiß von der Stirn und streichle ihn über die Wange. Ich sitze noch eine Weile an seinem Bett. Als die ersten Strahlen der Morgensonne das Zimmer in Licht versetzen, gehe ich.

 Als die ersten Strahlen der Morgensonne das Zimmer in Licht versetzen, gehe ich

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
My Enemy and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt