Chapter Twenty Four

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Zedd

Es ist an der Zeit, Tom einen Besuch abzustatten. Ich weiß, dass das nicht einfach wird. Ich hatte in letzter Zeit weder den Nerv noch die Zeit, mich ihm zu stellen. Meine Mutter kam an erster Stelle und um die Arbeit musste ich mich auch kümmern. Ich habe die Firmen meines Vaters übernommen. Auch wenn James mir mit der Organisation hilft, muss ich viele Dinge persönlich erledigen. Tom hat alles in Topform gehalten, ich muss mich jedoch vertraut mit allem machen. Der Arbeit und den Mitarbeitern. 

Was Tom auch heute zu sagen hat, ich werde zuhören. Ich werde alles akzeptieren, was er mir an den Kopf wirft. Das muss ich. Das habe ich verdient.

Ich drücke die Klingel und warte. Ein Mann meldet sich durch die Klingelanlage und lässt mich warten. Als die Tür mir endlich geöffnet wird, trete ich mit Unbehagen ein. Sam heißt mich mehr oder minder willkommen und führt mich in Tom’s Büro. Es ist so, wie ich es noch in Erinnerung habe. Diese Wohnung bewohnt er, wann immer er in den USA ist. Oft saß ich hier mit ihm und wir haben uns wie Vater und Sohn unterhalten. Dieses Recht habe ich wohl nicht mehr. 

Ich stehe am Fenster und schaue hinab auf die Wolkenkratzer, als sich die Tür hinter mir öffnet. Ich drehe mich um. Da steht er. Tom. Der Mann, der mich in seine Obhut aufgenommen hat und den ich hintergangen habe.

Er ist nicht sehr erfreut, mich zu sehen. Seine Hände ballen sich zu Fäusten. Mein Name hört sich wie eine Beleidigung an, die er mir ins Gesicht wirft. Als würde der Ton alleine Übelkeit bei ihm verursachen. “Zedd.”

Er macht einen Schritt auf mich zu. “Ich habe mich schon gefragt, wann du hier mit eingezogenem Schwanz antanzt.” Seine Augen pinnen mich fest. Sie funkeln wie die eines Raubtieres. Diesen Blick kenne ich gut. Ich habe ihn oft gesehen, aber er war niemals für mich gedacht. Bis heute.

“Ich bin hier, um mich zu entschuldigen”, sage ich und fühle einen Hauch von Furcht in mir. Mir wird wieder einmal die Dummheit meiner Taten klar. Jetzt muss ich es ausbaden. In diesem Augenblick wünsche ich mir eine Zeitmaschine, mit der ich in die Vergangenheit reisen kann und mich davon abhalten kann, den größten Fehler meines Lebens zu begehen.

“Du bist etwas spät dran.” Seine Stimme ist ruhig, aber ich bin nicht dumm um die mitschwingende Drohung zu überhören. “Und eine Entschuldigung tut es nicht.”

“Ich weiß, Tom. Ich möchte mich trotzdem aufrichtig für mein Verhalten und meine Fehler entschuldigen. Bei dir und bei Sky.”

Bevor ich fortfahren kann, spüre ich seine Faust in meinem Gesicht und lande auf dem Fußboden. Tom war schon immer ein starker Mann. Aber mit der Faust, haut er mich fast bewusstlos.

“Steh verdammt nochmal auf.” Während ich versuche, mich aufzurappeln, packt er mich am Kragen und zieht mich hoch, bis ich wieder auf eigenen Beinen stehe. Ich schmecke Blut in meinem Mund.

“Wage es ja nicht, den Namen meiner Tochter in den Mund zu nehmen.” Er hält mich noch immer am Kragen fest. Nase an Nase. “Der einzige Grund, warum ich dich überhaupt vor mir stehen und atmen lasse, sind deine Eltern. Der einzige Grund, warum du sorglos leben kannst, sind deine Eltern. Haben wir uns verstanden?”

Ich nicke. Er hat mit allem, was er sagt, recht. 

Die Tür öffnet sich ein weiteres Mal. Hinter Tom sehe ich Sky. Als sie die Szene vor sich sieht, weiten sich ihre Augen in Horror. Mein Herz bleibt für einen Moment aus einem anderen Grund stehen. “Sky…”

“Dad, was tust du?” Sie eilt an Tom’s Seite und legt ihre Hand auf seinen Arm. Ich kann meinen Blick nicht von ihr nehmen.

“Schätzchen, bitte geh raus.”, bittet er sie, aber nimmt die Augen für keinen Augenblick von mir. “Schau mich an.” Er zieht meinen Kragen enger an meine Kehle. “Nicht sie! Ich habe dir gesagt, dass du den Namen meiner Tochter nie wieder in den Mund nehmen sollst. Anschauen sollst du sie auch nicht. Haben wir uns verstanden?"

My Enemy and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt