Kapitel 5

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Jase hockt, wenigstens, im Bett, und schaut nicht so gut aus.

Er ist etwas blass. „Ist dein Fieber runter gegangen?" ist das
erste, was ich frage.

Er nickt. „Ja, ist auf 38,5." Ich nicke, das ist ein gutes Zeichen.

Jase sieht leicht unwohl aus.

Ich nehme die Kanne und stelle es ihm auf sein
Nachtkästchen.

„Alles gut?", frage ich. Er nickt nur. „Ja alles gut. Ich glaube,
noch zwei Tage oder so, dann bin ich wieder fit." Ich schüttle
den Kopf.

„Es wird länger dauern, wenn dein Mitbewohner, dauernd
Party macht."

Jase seufzt. „Nein, nein. Es ist alles gut."

Wieder schüttle ich den Kopf und laufe in die Kochnische.

Dort hole ich eine große Tasse und während ich wieder
zurück gehe, sehe ich wie Rey sich auf dem Sofa bewegt.

„Ach, bist du auch mal wach.", gehe ich ihn an. Ich konnte ihn
noch nie leiden.

Er ist ein Arschloch. „Was machst du denn hier?", fragt er
müde.

„Ich kümmere mich um Jase, was du eigentlich tun müsstest,
als sein Mitbewohner.", fauche ich ihn an und verschwinde
wieder in Jase Zimmer.

Ich schütte den Tee in die Tasse und gebe sie ihm. Der sollte dir helfen."

Als er den Geruch des Tees riecht, lächelt er. „Mein
Lieblingstee, danke."

„Ich muss kurz ein Telefonat führen, komme gleich wieder.",
sage ich zu ihm und laufe raus auf den Gang.

Dann wähle ich die Nummer meiner Mutter. Keine Sekunde
später geht sie mit müder Stimme ran.

„Schatz? Alles in Ordnung?", fragt sie.

„Jaja, alles gut. Ich wollte fragen ob Jase ein paar Tage zu uns
kommen kann, da er krank geworden ist, und er sich mit
seinem Mitbewohner nicht so gut ausruhen kann."

Dabei will ich Rey böse anschauen, doch dieser ist nicht mehr
hier.

Verwirrt darüber will ich nach ihm schauen doch schüttle den
Kopf. Er wird schon nichts Dummes machen.

„Ja, natürlich."

„Danke, Mum."

„Kein Ding. Bis nachher, Schatz."

Ich lege auf und bewege mich wieder in das Zimmer von Jase.

Was ich sehe, schockt mich. Auf dem Bett kniet über Jase Rey
und sie küssen sich.

So wie ich das sehe, erwidert Jase auch noch.

Ich lasse vor Schreck mein Handy fallen.

„Oh Gott! So solltest du es nicht erfahren." Rey springt von
Jase runter und zieht sein T-Shirt runter.

Da es Jase vorhin hochgeschoben hat.

Ich schlucke schwer. „Ähm also ich schätze, dass du gar nicht
krank bist?" Fragend schaue ich.

Er schüttelt den Kopf. „Nein, wir wollten nur ein paar Tage
Zweisamkeit."

Er schaut mich entschuldigend an. "Es tut mir leid", flüstert
er.

Ich sehe ihn fassungslos an.

"Dein Ernst. Ich bin deine beste Freundin. Du hättest es mir
erzählen können. Auch wenn ich ihn nicht mag.", dabei sehe
ich Rey an.

Ich hebe mein Handy auf.

Tränen steigen auf und ich renne aus der Wohnung, dabei
höre ich Jase mir hinterherrufen.

Ich renne raus. Die Tränen strömen mir nur so aus den
Augen.

Bin ich so scheiße, dass er mir sowas nicht erzählen kann?

Ich schlucke.

An meinem Auto angekommen, steige ich ein und sehe
während ich wegfahre, wie Jase aus dem Gebäude
rausgelaufen kommt.

Wenn er mir sowas nicht erzählen kann, bin ich
wahrscheinlich für ihn keine richtige Freundin.

Ja ich mag diesen Typen nicht, aber er hätte es mir trotzdem erzählen können.

Er kann mir vertrauen.

Weitere Tränen verlassen mein Sichtfeld und ich wische sie
immer wieder weg, damit ich nicht gegen irgendwas fahre.

Endlich an unserer Wohnung angekommen laufe ich hoch
und sperre die Türe auf.


Ohne auf die Frage von meiner Mum einzugehen, was denn los sei, renne ich in mein Zimmer und schließe ab.

Vor der Türe höre ich meine Mutter. "Wenn etwas ist, dann kannst du immer mit mir reden." Dann höre ich sie ins Wohnzimmer laufen.

Ich schmeiße mich aufs Bett und verfalle in einen
Heulkrampf.

Warum ich? Mag er mich so wenig? Sieht er mich eigentlich
als beste Freundin?

Tausende von Fragen, schießen mir durch meinen Kopf.

Irgendwann ist mein Kopf leer und meine Tränen versiegt, da
ich keine Kraft mehr habe.

Es ist vor kurzem Dunkel geworden und mir fällt das
Versprechen an Johann wieder ein.

Also sperre ich meine Tür auf und laufe ins Bad, dort wasche
ich mich und trage Mascara sowie Lippenstift auf.

Dann höre ich schon die Haustürklingel.

Ich schaue durch den Schlitz in der Tür, um sicher zu gehen,
dass es wirklich Johann ist.

Ja, glückgehabt.

Wieder wollen mir tränen hochkommen.

Jase ist mir nicht mal gefolgt. Ich schüttle den Kopf und
verdränge den Gedanken, dann öffne ich die Türe.


"Hey. Wie geht's dir?", fragt mich Johann freundlich.
Ich lächle. "Bestens und bei dir?"

"Ach, ein bisschen Stress in der Arbeit, aber sonst nicht viel
los.", er grinst mir zu.

"Ich muss mich nur schnell umziehen und dann wäre ich
fertig. Wo willst du denn hin?"

Er schmunzelt geheimnisvoll. "Das wüsstest du wohl gern.
Tipp: Zieh dir was gemütliches an."

Ich nicke und verschwinde in mein Zimmer. Ich höre
Geklimper aus der Küche, was daraufhin schließt, dass er in
der Küche ist.

Ich schau in meinen Kleiderschrank und entscheide mich für
etwas einfaches.

Ich denke noch einmal an Jase. Ich verdränge den Gedanken
und stecke mir noch ein Messer in meine Tasche, dass tue ich
immer

Dann verlasse ich mein Zimmer und sehe Johann in der
Küche.

„können wir los?", fragt er.

Ich nicke, „Ja, muss nur noch Schuhe anziehen. Wo fahren wir
eigentlich hin?"

Er schmunzelt nur und geht dann an mir vorbei, Richtung
Diele.

Dort ziehe ich mir meine Schuhe an.

Plötzlich kommt meine Mutter aus der Ecke geschossen.

„Was ist eigentlich mit Jase? Kommt er nicht?"

Ich schüttle nur den Kopf. „Nein."

Sie merkt, dass ich nicht Drüber reden will und nickt. „Okay,
ich wünsch euch viel Spaß! Bis nachher, ihr beiden!"

Ich gebe ihr einen Kuss und Johann auch, dann schaut Mama plötzlich verwirrt, Johann lächelt nur und wir verlassen mit einem Tschüss' das Gebäude.

Was hast du zu ihr gesagt?", frage ich ihn so nebenbei. Er
schüttelt nur den Kopf. Nichts."

Ich nicke. Irgendwas ist doch faul.

An seinem Auto angekommen, steige ich ein und er fährt los.

"Kannst du mir nicht einfach sagen, wo es hingeht?", frage ich
schon wieder.

ER schüttelt den Kopf. "Du bist so stur."

Ich sehe ihn verwirrt an. Sowas hat er noch nie so gesagt, wie
er es jetzt gesagt hat.

Was ist mit ihm los?

"Okay..."

Ich schaue während der Fahrt aus dem Fenster und rate,
wohin wir fahren.

Dafür, dass ich mir was Gemütliches anziehen sollten, fahren
wir aber nicht, wie ich gedacht habe, in die Stadt ins Kino
oder ähnliches, nein, wir fahren auf das Land,
beziehungsweise einen Feldweg entlang.

Verwirrt sehe ich ihn an.

Er lächelt nur kurz, dann konzentriert er sich wieder auf die
Straße.

Ich werde wachsam.

Wieso? Ich sehe eine kleine Hütte am Wegrand. An diesem
Fahren wir allerdings vorbei.

Vorsichtig fasse ich nach meinem Messer, es ist noch da.

Nicht, dass etwas sein sollte, allerdings beunruhigt es mich
etwas, Johann ist kein Mensch, der gerne in die Natur, in den
Dreck geht, so wie er es nennt, geht.

Allerdings warte ich ab, und das sei mir vergönnt. Wir
kommen an einer großen Wiese an und er parkt das Auto
rückwärts.

Hinter uns ist eine große Leinwand aufgebaut. Er steigt aus
und ich tue es ihm gleich.

Meine Augen strahlen. "Wirklich?"

Er nickt und lächelt. "Sonst würde es dort nicht stehen"

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1243 Wörter

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