POV Ella
Seitdem Santiago gegangen ist, sind zwei Stunden vergangen.
Ich bin gerade in der Küche und mache Waffelteig.
Marianne hat sich zwar geweigert und hat gesagt, dass sie
das machen kann.
Doch ich möchte auch etwas machen, die ganze Zeit nur
rumsitzen und sich von hinten und vorne bedienen lassen,
finde ich nicht gut.
Und falls ich mal Kinder haben möchte, dann sollen sie auch
nicht in so einem Luxus aufwachsen.
Sie sollen lernen selbständig sein zu können.
Ich schmunzle traurig, ich wollte unbedingt Kinder, doch mit
Nathan will ich keine Kinder.
Er zwingt mich ihn zu heiraten, nur weil er mein Imperium
will.
Ich habe einen Plan. Es wird mir schwerfallen, denn ich habe
alles in dieses Imperium gelegt.
Aber wenn ich frei sein will, muss ich Opfer bringen.
Meine Familie muss ich loslassen, was auch schwer ist, doch
ich will sie nicht in Gefahr bringen.
Es ist die einzige Möglichkeit.
Ich lächle, es wird super, doch es wird dauern.
Ich konzertiere mich auf den Waffelteig.
Als dieser fertig ist, laufe ich zur Pfanne, die ich vorgeheizt
habe.
Ich gebe den Teig in die Pfanne und hebe die Pfanne hoch.
Dann verteile ich die Flüssigkeit. Nun stelle ich die Pfanne
wieder auf den Herd.
Danach warte ich bis der Teig, auf der unteren Seite
goldbraun ist.
Zum Schluss drehe ich ihn.
Wieder warte ich, bis die andere Seite goldbraun ist, dann
nehme ich den Pfannkuchen aus der Pfanne.
Das tue ich mit dem restlichen Teig auch.
Endlich sind die Pfannkuchen fertig.
Sie sind gut geworden, würde ich sagen.
Plötzlich wird die Haustüre zu geschlagen, als ich gerade einen zweiten Teller aus dem Schrank hole.
Auf dem einen sind die Pfannkuchen, der andere ist für mich.
Das Besteck liegt schon auf der Theke, genauso wie der Teller
mit den Pfannkuchen.
Ein wütender Santiago kommt rein.
„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", frage ich. Meine
Laune ist gut.
Marlon und ich habe vorhin richtig viel Spaß gehabt.
Er hat mir angeboten, dass wir morgen in die Stadt gehen.
Was mich meinem Plan noch näher bringt.
„Nichts. Mein Vater kommt morgen.", sagt er.
„Du musst dabei sein.", fügt er noch hinzu.
Ich schüttle den Kopf. „Nein. Ich brauch nicht dabei sein,
außerdem habe ich morgen schon was vor."
Wiederspreche ich ihm.
„Was hast du denn vor? Ich wüsste nicht, dass ich dir erlaubt
habe, einfach zu gehen, wo hin du willst?", fragt er mich
mürrisch.
Ich sehe ihn kurz an, dann stelle ich die restlichen Sachen auf
die Theke.
„Willst du mich ignorieren?", fragt er nach.
Ich sehe ihn mit einem neutralen Blick an. „Nein, aber ich
höre nicht auf dich. Das ist der Unterschied."
Er sieht mich wütend an. „Glaubst du, du darfst jetzt alles
bestimmen? Nur weil ich dich aus deinem Zimmer gelassen
habe?"
Ich sehe ihn schultern zuckend an.
„Nein. Aber ich lass mir nicht alles gefallen."
Wieder sieht er mich an. Ich kann nicht erahnen, was er
denkt, aber das ist mir egal.
Ich komme hier weg. Und das beim ersten Versuch. Und das
ist gut.
Ich muss leicht grinsen, da er bestimmt denkt, dass ich alles
überstürze.
„Was grinst du so?", geht er mich an.
Ich verdrehe die Augen und fange an zu Essen.
Plötzlich steht er hinter mir und packt mich an den Armen
und dreht mich auf dem Drehstuhl herum.
„Verdreh nie wieder die Augen!", zischt er.
Ich lache humorlos. „Du hast echt Probleme, Santiago."
Ich winde mich aus dem Griff, drehe mich um und fange
wieder an zu essen.
Er kann mich mal.
Wütend setzt er sich gegenüber von mir hin.
Und mustert mich, während ich esse.
„Was ist?", frage ich genervt.
Er antwortet mir nicht und ignoriert mich. Tja, wie du mir, so
ich dir.
Ich räume alles weg, nachdem ich drei Pfannkuchen mit
Nutella gegessen habe.
Es ist 14.58 Uhr. Das sagt mir die Küchenuhr.
Ich müsste meine Tablette nehmen, aber ich werde nichts
sagen, solange er nichts sagt.
Er hat einen Fehler gemacht, indem er mich angegangen ist
und meine Laune versaut hat.
Wenn sein Tag scheiße ist, muss er das nicht auf mich
übertragen.
Er sollte sich entschuldigen.
Ich wasche die Sachen per Hand ab, da ich sehen will, was er
um 15 Uhr macht.
Meine 12-Uhr-Tablette hat mir Marlon gegeben.
Die Schmerzen kommen langsam, aber es ist noch nicht
schlimm.
Um 15.15 Uhr, ist es mir egal und ich gehe nach oben, in das
Zimmer, in dem ich aufgewacht bin.
Wenn er mir die Tablette nicht geben will, dann soll er es
lassen.
Denn er saß die ganze Zeit am Tisch, dabei nur auf sein Handy geschaut.
Die schmerzen werden mehr, als hätte ich meine Tage.
Ich sollte sie eigentlich bald bekommen.
Vielleicht sind sie es? Fuck.
Ich renne die letzten Treppenstufen hoch und laufe in das
angrenzende Bad.
Dort ziehe ich erst mein T-Shirt hoch, um zu sehen, wie die
blauen Flecken aussehen.
Sie sind fast komplett verschwunden. Sie heilen schnell.
Vielleicht darf mir Santiago keine Tabletten mehr geben?
Aber trotzdem hat er nicht das Recht mich so anzugehen.
Dann sehe ich mir nochmal meine Handgelenke an. Sie sind
etwas rot, aber nicht krass.
Ich suche die Schränke nach Binden oder Tampons an.
In einer Schublade finde ich Tampons, mittlerer Größe. Super.
Ich setze mich auf die Toilette.
Jap. Ich habe meine Tage.
Schnell ziehe ich meinen Slip aus.
Dann benutze ich den Tampon.
Ich schmeiße den Slip in den Wäschekorb.
Kurz bevor ich den Raum verlasse, um in den Ankleideraum
zu gehen, schaue ich, ob jemand im Zimmer ist.
Keiner. Perfekt.
Schnell laufe ich in das Ankleidezimmer.
Dort hole ich mir Unterwäsche, dann wechsle ich auch meine
Klamotten.
Bis jetzt hatte ich die kurze Hose mit einem oversized T-Shirt
an.
Ich ziehe mir eine schwarze Jogginghose und einem weißen
Top an.
Es ist gemütlich.
Ich überlege mir, was ich morgen anziehen werde.
Vielleicht eine schwarze elegante Hose? Darüber ein
schwarzes Hemd?
Dann noch goldenen Schmuck? Und eine Uhr vielleicht.
Ich mein, wenn ich in diesem Zimmer schlafe, dann kann ich
doch die Sachen auch nehmen oder nicht?
Die Sachen lege ich auf einen stoffbezogenen Hocker, der im
Raum steht.
Dann verlasse ich ihn.
Was soll ich machen?
Ich könnte ein Buch lesen? Oder schlafen?
Schließlich entscheide ich mich gegen die beiden Optionen.
Ich laufe aus dem Zimmer raus und sehe, dass ein paar
Wachen rumstehen.
Komisch ist mir vorher gar nicht aufgefallen.
Ich laufe erst den Gang hinter und merke recht schnell, dass
es der Gang von der Flucht gewesen ist.
Dort müsste die Waschküche sein, ich sehe auf die Tür.
Der Flur ist recht langweilig gestaltet. Immer mal wieder sind
Sideboards an der Wand, oder es hängen ein paar Bilder
herum.
Nichts Persönliches.
Ich öffne die Türe einen Spaltbreit und schaue hinein.
Ja, das ist die Waschküche. Ich schließe die Tür wieder und
öffne das nächste.
In diesem Gang sind viele Schlafzimmer.
Mit demselben Konzept, wie in dem in dem ich immer Schlafe.
Ich laufe den Gang wieder zurück.
An meiner Startposition angekommen, geht es die breite Treppe runter, doch da will ich gar nicht lang.
Ich gehe in die andere Richtung.__________________________________
1204 Wörter
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Kritik? Verbesserungsvorschläge?
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Diablesa - Only His - PAUSIERT
RomanceElla ist eine junge Frau, die mit 25 Jahren ihre eigene Mafia aufgebaut hat, die ‚El Fénix Negro' (The Black Phoenix) genannt wird. Allerdings als Tarnung in einer einfachen Firma arbeitet. Ihre Mafia breitet sich immer weiter aus und stellt bald ei...