POV Santiago
Als ich sie vor mir stehen sehe, wie sie alles mustert, muss ich
leicht grinsen.
Wie kann man sich so darüber freuen raus gehen zu dürfen.
Es waren gerade zwei oder drei Tage.
Ich schüttle den Kopf.
Dann beobachte ich sie, wie sie die beiden Treppenstufen
hinuntersteigt und in Richtung Hecke geht.
Eine drei Meter hohe Hecke, zieht sich rund um das ganze
Grundstück.
Bis jetzt hat es keiner geschafft dort darüber zu klettern, es
hat auch keiner versucht.
Weiterhin beobachte ich die Frau, die mir seit heute Nacht
auf den Sack geht.
Wieso kann sie nicht einfach das tun, was ich ihr sage? Dass
ist doch nicht so schwer?
Sie läuft immer wieder an der Hecke entlang, als ob sie
irgendwelche Löcher finden würde, wenn sie genauer schaut.
Was ein dummes Mädchen. Und sie führt eine Mafia an?
Ich lache leise über diesen Gedanken. Sie schaut kurz mit
ihren grünen Augen zu mir.
Dann konzentriert sie sich auf die Hecke.
Ich schaue ihr ein paar Minuten zu, bevor mein Handy
anfängt zu klingeln.
Ich betrete das Haus und gehe ran.
Während ich das tue, gebe ich Marlon ein Zeichen, dass er ein
Auge auf Ella haben soll.
Er nickt mir zu und ich spreche in mein Telefon.
„Hola!", meine Boss-Stimme kommt zum Vorschein.
„Hola, señor. La cita prevista para mañana ha sido pospuesta
por el cliente para hoy. Sé que no te gusta, pero no había otra manera." (Hallo, Sir. Der für morgen geplante Termin wurde vom Kunden auf heute verschoben. Ich weiß, dass du es nicht magst, aber es gab keinen anderen Weg.)
„Was soll das?", belle ich. „Ich habe keine Zeit!"
Er entschuldigt sich kleinlaut. „Deine Scheiß Entschuldigung bringt mir nichts!", zische ich stinksauer.
Dann stürme ich aus dem Haus, davor schaue ich noch mal
kurz in den Garten und sehe Marlon und Ella zusammen
lachen.
Es macht mich etwas sauer, doch ich konzentriere mich auf
meinen Kunden.
Mir wurde Bescheid gegeben, dass die Übergabe der Drogen
in einer halben Stunde sein soll.
Ich muss also mich etwas beeilen.
Draußen angekommen, steht mein geliebter Porsche schon
vor der Türe.
Mir werden die Schlüssel zugeworfen und ich steige in das Auto.
Dann fahre ich vor das Tor und ich spüre ein Kribbeln in den
Fingerspitzen.
Oh, ich freu mich. Auch wenn es etwas unerwartet kam.
Das Tor wird geöffnet und ich fahre hinaus.
Es ist nicht mal 11 Uhr und die nerven mich.
Um 12 Uhr soll die Übergabe stattfinden, aber ich bin gerne
früher da, also heißt es um 11.30 Uhr fängt sie an.
Ich gebe etwas Gas und fahre durch die Straßen.
Irgendwann fahre ich auf die Autobahn, dort gebe ich richtig
Gas.
Ich überhole viel Autos. Die Straße fliegt nur so an mir vorbei.
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Als ich merke, dass in wenigen Kilometer meine Ausfahrt
kommt, drossle ich das Tempo.
Dann wechsle ich auf die mittlere Spur.
Nach einer Weile, auf die ganz linke Spur.
Irgendwann kommt die Ausfahrt, nun fahre ich ab und bin auf einer Bundesstraße.
Dieser Folge ich einer Weile und genieße es, dass nur wenige
hier entlangfahre.
Als ich meinem Ziel immer näherkomme, konzentriere ich
mich wieder auf meine eigentliche Aufgabe.
Kurz darauf komme ich an dem Ort der Übergabe an und
Parke mein Auto einfach am Rand der Straße.
Auf dem Gelände, an dem die Übergabe stattfindet, steht ein
altes, kaputtes Haus.
Ich steige aus und meine Autorität ist sofort spürbar und
erkennbar, denn die Anwesenden schrumpfen etwas in sich
zusammen.
Ich gehe auf sie zu und gehe über den Platz auf meinen
Stellvertreter zu, Manuel.
Er ist etwas älter, um genau zu sein 53 Jahre alt. Allerdings ist
er ein guter Vertreter.
„Wie läuft es?", frage ich?
„Wir haben ein paar Scharfschützen auf den Dächern, sie
sichern alles ab. Auf den anderen Grundstücken sind auch
noch ein paar am Boden verteilt. Es ist alles abgesichert."
Ich nicke. „Okay. Wir werden in der Halle warten. Schicke
welche los, die die Halle absichern, das ist sicherer."
Manuel stimmt mir zu.
„Wir verkaufen 10 Kilogramm von der Ware. Der neutrale
Preis ist 780.000 Euro. Ich möchte Minimum 800.000 Euro haben. Verstanden?"
Er nickt. „Ja hätte ich auch gesagt."
Wir klären noch ein paar Sachen.
Dann war es so weit. Um punkt 12 Uhr fuhren 5 Autos auf das große Grundstück.
Wir haben die Männer so positioniert, dass keiner sie sofort sehen kann, es ist Tag und etwas gefährlich.
Allerdings sollte das kein Problem sein. Es sollten heute keine Schüsse fallen, aber keiner weiß was passiert.
Ich habe eine Schussweste unter meinem Hemd an und eine Pistole an meinem Rücken.
So, das sollte passen.
Der Anführer steigt aus und kommt auf uns zu.
Hinter ihm zwei Bodyguards. Als würden wir ihm etwas tun.
Das ich nicht lache.
Wenn er schießt, schießen wir auch, nicht andersrum.
Zwei Schritte von Manuel entfernt, bleibt er stehen.
Ich halte mich am Anfang immer zurück, lasse Manuel die
Führung. Sollte etwas nicht passen schreite ich ein.
„Wie viel Crystal habt ihr dabei?", fragt er ohne Umschweife.
„10 Kilo. Ich will 850.000 Euro.", antwortet Manuel kalt.
„Das ist zu viel!", empört sieht er uns an. „Maximal 750.000
Euro."
„Ich will anmerken, dass es reines Crystal ist. Keine
Zusatzstoffe. Es ist das beste Crystal, dass sie bekommen
werden.", merkt Manuel an.
Er ist ein ruhiger Typ. Das ist positiv.
Unser Kunde nickt. „790.000 Euro."
„Nein.", Manuel schüttelt den Kopf. „860.000 Euro."
„Du erhöhst den Preis, das ist unfair.", beschwert sich der
Kunde und greift nach der Waffe.
Ich will eingreifen, da das nicht der Abmachung entspricht,
keine Waffen am Tag.
Doch Manuel gibt mir ein Zeichen, dass ich mich vorerst zurückhalten soll.
Ich lehne mich wieder zurück, bleibe dennoch angespannt.
„Nein. Es ist fair.", erwidert Manuel.
„Ich zahle 800.000 Euro. Mehr nicht."
Ich schüttle den Kopf.
Wehe er geht darauf ein.
„Nein, Mr. Morches. 870.000 Euro, oder gar kein Crystal für
Sie.", bleibt Manu standhaft.
„Du gehst mit dem Preis immer höher. Das ist unhöflich!",
wird er laut.
„Der Einzige der unhöflich werden sind Sie, Mr. Morches.",
bleibt mein Vertreter ruhig.
„Ich zahle 800.000 Euro, mehr nicht.", knurrt er und zieht
seine Waffe.
Ruckartig ziehe ich meine auch und man hört von rund rum
ein Klicken.
Die Waffen sind entsichert. Alle von ihnen sind auf ihn und
seine Männer gerichtet.
Ich stelle mich ein Stück vor Manu, damit es zeigt, dass ich
über ihm stehe.
„Also, Mr. Morches.", meine Stimme ist leise. Gefährlich. „Sie zahlen 900.000 für das Crystal oder die letzte Stunde hat für Sie geschlagen."
Er spannt sich an. „Das kannst du nicht tun!", wird er wütend.
Doch ich nicke nur. „Ich kann und ich werde!", meine Stimme
ist immer noch ruhig.
Ich hebe meine Hand, in der meine Pistole ist. Dann ziele ich
auf seinen rechten Bodyguard und erschieße ihn emotionslos.
Er sieht geschockt auf ihn und seine Männer ziehen jetzt erst
ihre Waffen.
Was für Anfänger, dafür dass Omar Morches eigentlich schon
länger in diesem Geschäft ist, finde ich es schwach.
Ich schüttle den Kopf und von Omars Seite kommen ein paar
Schüssen, doch die meisten verfehlen.
Es sind noch keine Männer umkommen. Auf meiner Seite
natürlich.
Ich schieße in die Luft. „Du weißt, dass du nur zahlen musst.
Du weißt auch, dass du unterbesetzt bist. Also würde ich
vorschlafen, dass du einfach zahlst und deinen Stoff
bekommst."
Er sieht mich an, dann schüttelt er den Kopf. „Du bekommst
das Geld, allerdings nur wenn ich eine weitere Sache
bekomme."
Er sieht abwartend an. „Also?" Ich überlege. Es ist schlecht,
wenn ich es nicht annehme, dann springt mir ein guter Kunde ab.
Das ist schlecht.
„Was willst du?", frage ich schließlich.
„Ich will eine Frau."
Verwirrt sehe ich ihn an. „Eine Frau? Irgendeine Frau?", frage
ich nach.
Schnell habe ich meine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle.
„Ja. Eine Frau. Eine die ich ficken kann und zu meiner Frau
machen kann.", antwortet er gelassen.
„Wenn das alles ist, dann passt es." Er nickt und ich sehe aus
dem Augenwinkel zu Manu.
Er nickt mir zu.
„Die Frau wird morgen zu dir geliefert.", gebe ich ihm
bescheid.
Er nickt mir zu. Er ist unhöflich.
„Das Crystal.", gibt er vor sich.
Ich gebe meinem Arbeiter ein Zeichen, dass sie das Crystal bringen soll.
Ein Koffer wird gebracht, in diesem sind 10 Beutel mit je
einem Kilo Crystal.
Omar öffnet den Koffer und wiegt jeden Beutel. „Passt."
Er gibt seinen Männer Bescheid. Ein Geldkoffer wird hergetragen.
Manu zählt das Geld nach.
„Sind genau 850.000 Euro, Boss."
Meine Miene verhärtet sich.
„Wo sind die letzten 50.000 Euro?", frage ich ihn und sehe ihn kalt an.
Er macht sich kleiner. Dann flüstert er seinem linken
Bodyguard etwas zu. Und er gibt es an die anderen weiter.
„Ich habe nicht mehr." Dann fangen alle an sich zu bewegen.
Die Hälfte bewegen sich in die Angriffsposition, die andere
Hälfte, laufen zu den Autos, darunter auch Omar.
Die Autos fahren von dem Grundstück
Ich hebe meine Hand, da unsere Scharfschützen auf sie
schießen wollen.
Dann deute ich auf das Auto, dass zum Schluss vom Hof
fahren will.
Ein Schuss ertönt und das Auto gerät ins Wanken. Der Fahrer
bremst so gut es geht.
Irgendwann bleibt es stehen. Das Auto hat ein paar Männer
von Omar mitgerissen.
Sie liegen unter dem Auto oder blutend drumherum.
Der Fahrer steigt aus und rennt davon. Keine Sekunde später
wird er erschossen.
Die Männer sammeln sich um das Auto und jeder wird
nacheinander abgeschossen.
Ich schmunzle, dann laufe ich zum Kofferraum. Dabei steige
ich über die Leichen.
Langsam öffne ich den Kofferraum. Dort erscheint ein
weiterer Koffer, ich öffne ich und sehe, dass dort genau
50.000 Euro drin liegen.
Was ein Wunder. Erst ein Anspruch stehen, und dann mich
hintergehen.
Ich werde ihm umbringen.
Ich drehe mich mit dem Koffer um. Den Kasten gebe ich
einem Arbeiter in die Hand und er wird weggebracht.
„Finde ihn und gib mir dann bescheid, dann werde ich ihm ein
Besuch abstatten."
Manu stimmt mir zu und steigt in sein Auto ein und fährt vom
Platz.
„Ihr dort." Ich zeige auf Männer, die links vom Platz stehen.
„Räumt das auf."
Sie nicken mir zu.
Der Rest steigt in ihren Autos ein und fahren vom Platz, zu
ihren Familien oder Wohnungen.
Dieser Kunde hat meinen Nerven strapaziert. Nicht nur, dass
er keine Eier in der Hose hat, er hat mich hintergangen.
Ich steige ebenfalls in mein Auto und fahre wieder zum Haus,
in dem Ella ist.___________________
1760 Wörter
Ein etwas längeres Kapitel.
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Diablesa - Only His - PAUSIERT
RomantikElla ist eine junge Frau, die mit 25 Jahren ihre eigene Mafia aufgebaut hat, die ‚El Fénix Negro' (The Black Phoenix) genannt wird. Allerdings als Tarnung in einer einfachen Firma arbeitet. Ihre Mafia breitet sich immer weiter aus und stellt bald ei...