Kapitel 7

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„Der Boss hat gesagt, ich darf mit dir machen, was ich will, du musst nur leben", er grinst widerwertig.

Ich sehe ihn nur an und beobachte ihn.

"Was erhoffst du dir dadurch?", frage ich ihn. Doch glaube
nicht, dass ich eine Antwort bekomme.

Und ich liege richtig.

"Jungs! Bringt sie bitte in Position!"

Vier Männer betreten den Raum. Sie kommen direkt auf mich
zu, ohne irgendeine Miene zu verziehen.

Einer packt mich und ich versuche mich sofort zu währen,
was ganz gut funktioniert, denn die ersten zwei liegen, gleich
am Boden.

Die anderen kommen wie Schränke auf mich zu. Ich schau sie
an und beobachte sie haargenau.

Doch plötzlich zucke ich zusammen, denn von hinten
schlingen sich zwei Hände um meine Oberarme.

Ich versuche mich aus dem Griff zu winden, doch sein Griff
wird nur fester.

Ich wimmere auf. Das werden blaue Flecken.

"Nicht mal ein kleines Mädchen kannst du im Griff halten",
ertönt eine tiefe Stimme hinter mir.

"Ich bin nicht klein!!" Ich will mich umdrehen, dass schaffe ich
auch halb, sodass ich erkennen kann, dass ich ihm bis zum
Kinn gehen, etwas darunter.

Dann werde ich wieder gewalttätig umgedreht.

"Schau nach vorne! Und wieso kriegst du dieses einfache
Mädchen nicht in den Griff!"

Er drückt mich nachvorne, sodass ich nach vorne stolpere.

Nach ein paar Schritten stehen wir vor einer Wand, an denen
zwei Ketten herunterhängen.

Ich habe immer wieder versucht gegen seinen Körper zu
stemmen, doch er hat mich nur hochgehoben und
weitergetragen.

Er dreht mich um und drückt mich mit seinem Körper an die
Wand. Meine Hände zieht er nach oben und hält sie mit
seinen Händen fest

Wenn ich in einer anderen Situation wäre, fände ich es ganz
ansprechen.

Ich will mein Bein heben, aber so schnell kann ich gar nicht
schauen, hat er schon seine Hand auf meinem Knie und
drückt es hinunter. Mit der anderen hält er meine beiden
Handgelenke fest.

"Ah-Ah-Ah. So nicht." Sagt er.

Ich hole aus und spucke ihm ins Gesicht, bzw. Hals. Ich finde
es selbst ekelhaft, aber in so einer Situation muss ich nach
Mitteln greifen, die ich habe.

Mit der einen Hand wischt er seinen Hals ab und mit der anderen hält er mich weiterhin fest.

Er gibt mir eine Ohrfeige, mein Kopf fliegt zur Seite und ich spüre, wie meine Wange anfängt zu brennen.

Ich sehe ihn geschockt an. Er öffnet eine Kette und wickelt sie
um meine Handgelenke, ich versuche meine Hand
runterzuziehen.

Er hält sie aber weiter fest, dann macht er noch ein Schloss
darum. Genau das gleiche macht er an dem anderen
Handgelenk.

Ich fange an ihn zu beschimpfen, während ich weiter an den
Ketten rüttle.

Er dreht sich nur gelangweilt um und wendet sich an den
Blonden, Oliver. "Wenn es bis heute Abend keine Ergebnisse
gibt, dann..."

er muss den Satz gar nicht beenden, da nickt Oliver schon
wild.

Was haben die alle solche Angst von ihm.

"Wie habt ihr mich gefunden? Im Ernst!" Oliver schüttelt den
Kopf.

"Ich stelle hier die Fragen und ich sage, was du tun musst.
Einfach 'Ja' sagen auf meine Frage! Dann ersparst du dir auch
die unangenehmen Dinge!"

Er lächelt leicht. Aber nicht nett.

„Also wenn du denkst, dass ich dir mein Imperium übergebe,
dass ich zwei Jahre lang aufgebaut habe, dann kannst du dir
das abschminken!", fauche ich und ziehe wieder an den
Ketten.

„Weißt du ich habe mir das ganze einfacher vorgestellt. Aber
wenn du due es so willst, dann mache wir es auf die harte
Tour!"

Er läuft zu einem Rollwagen und sieht sich die Sachen an, die
darauf liegen, dann kommt er zurück.

„So, was denkst du, wenn du ein Messer siehst?", fragt er.

„Bin ich hier in einer Therapie-Stunde, oder was?", bluffe ich
ihn an.

Seine Hand schnellt vor und sticht mir in die
Oberschenkelgegend.

Ich schreie auf. „Wenn du denkst, dass das hilft, dann hast du
dich getäuscht!"

Blut läuft über meinen Oberschenkel und der Schmerz wird nicht weniger, als er das Messer dreht.

Ich schreie und tränen laufen mir die Wangen hinunter, doch
ich sage kein Wort.

„Immer noch nicht, kleine Ella?", fragt er.

Ich schüttle den Kopf. Er zieht das Messer heraus und sticht
es in den anderen hinein.

Wieder schreie ich auf, es ist jetzt nur lauter und
animalischer.

„Fuck-" ich hole tief Luft. Allerdings stocke ich, als er das
Messer wieder hinaussticht und wieder hinein.

Ich schreie nur noch. Immer wieder.

Raus, rein, raus, rein. Er wandert mit dem Messer meinen
Bauch hoch und sticht dann zu.

Der Schmerz wird immer mehr und benebelt meine Sinne.
„Fuck! Hör auf!", brülle ich.

„Du weißt, was du sagen musst", raunt er und kommt mir
näher.

Ich nehme das als Chance und lasse mein Bein, das schon
fast taub ist und voll mit Blut, vorschnellen.

Mein Fuß landet in seiner Bauchgegend und er krümmt sich kurz, bevor er zurücktritt und das Messer weglegt.

„Du wolltest es nicht anders!", knurrt er sauer.

Er läuft aus dem Raum und kommt wenig später mit getapten
Händen wieder.

„Übergibst du dein Reich an uns?", fragt er und weiß jetzt
schon die Antwort.

Ich schüttle den Kopf. „Nein."

Der erste Schlag trifft meinen Bauch. Ich krümme mich, so
gut es geht.

Wieder fragt er mich, wieder verneine ich.

Der nächste ist härter und so geht es weiter. Immer wieder
kommt ein Schlag, einer nach den anderen.

Mein Körper füllt sich taub an. Er hat vor allem seine Wut an
mir ausgelassen, das hat man ihm angesehen.

Schwer Luft bekommen, trifft mich der nächste wieder im
Bauch.

Dieser ist schon grün-lila. Total verschwitzt sehe ich ihn an.

„Immer noch nicht deine Meinung geändert?" Ich schüttle
den Kopf und er sind auch erschöpft aus.

Doch er macht weiter, er schlägt auf mich ein, bis ich wirklich
nichts mehr spüre.

Ich hänge einfach von der Wand runter. Meine Hände sind
aufgeschürft und der Schmerz bringt mich um.

Ich denke nur an meine Mutter und meinen Vater. Sie haben
mir so viel ermöglicht.

Was denken sie sich wohl, wenn ich einfach nicht mehr auftauche.

Tränen laufen über meine Wangen. Ich kann nicht mehr.

„Wieso tötet ihr mich nicht einfach?", meine Stimme ist
heiser.

Er lacht humorlos. „Deine Mafia wird dann aufgelöst. Das
bringt uns nichts. Wir töten dich, wenn wir deine Mafia
haben."

Er lächelt.

Ich schüttle den Kopf. Sein Lächeln verschwindet und er schlägt wieder auf mich ein.

Ich glaube es gibt keinen Fleck mehr auf meiner Vorderseite, der nicht blau, lila oder grün ist.
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Ich weiß nicht, wie lang ich hier schon bin. Ich schätze vor einer Stunde ist er gegangen, weil er merkt er kann schlagen, wie er will, er bekommt nicht, das, was er will.

Die Tür wird aufgestoßen und fliegt gegen die Wand.

Ich hänge immer noch von der Wand. Meine Kleidung ist
teilweise zerrissen oder zerschnitten, weil ihm das nicht
gereicht hat.

Ich schlucke. Meine Lippen sind trocken und aufgerissen,
mein Hals ist trocken.

Der Boss sieht mich an.

„Er hat dich ganz schön rangenommen." Ich lache ironisch,
allerdings endet es in einem trockenen Husten.

Er geht kurz und kommt wieder mit einer Flasche Wasser.

Diese dreht er auf und hält sie an meine Lippen. Schnell und
gierig trinke ich das Wasser.

„Verschluck dich nicht!", mahnt er. Nachdem die Flasche leer
ist, legt er sie weg.

„Du hast dich echt selbst bestraft, ein Wort hätte gereicht."

Er schüttelt den Kopf.

Ich sehe ihn an. Er fängt an zu lachen. „Ich habe schon
verstanden, deswegen habe ich mir etwas anderes überlegt."

Ich sehe ihn weiterhin an. Immer noch keine Regung in
meinem Gesicht.

Was will er? Ich kann nicht mehr., denke ich mir.

Meinen Kopf lasse ich gegen die Wand fallen, sogar diese
Bewegung tut weh.

„Willst du es wissen?", sarkastisch sieht er mich an.

Dieser Mann nervt mich. Kann er nicht einfach reden?

„Ich habe mir überlegt, wir heiraten."

Bumm! Die Bombe ist geplatzt.

„Nein." Ich sehe ihn geschockt an. „Nein.", wiederhole ich.

Ich heirate doch keinen fremden Mann. Ganz sicher nicht.

Was glaubt er wer er ist.

„Doch. Gleich wird jemand kommen, der verarztet dich.",
damit will er einfach verschwinden.

„Nein. Ich werde dich nicht heiraten. Das kannst du
vergessen!"

Er kommt auf mich zu, so nah, dass sich unsere Nasenspitzen
beinahe berühren.

„Oh doch und du kannst es nicht verhindern." Er grinst mich
ein letztes Mal an, dann verschwindet er.

Was ein Arschloch.

Was bildet er sich denn ein.

Ich hänge hier noch eine Weile, den Schmerz habe ich
weitestgehend verdrängt, doch er ist immer noch Präsens.

Kurz darauf kommt ein Mann herein. Er ist gekleidet in eine
Jeans und einem einfachen Pullover.

Zuallererst holt er eine Schere aus seinem Koffer, den er bei
sich getragen hat.

Damit kommt er auf mich zu. Schaut mich aber immer noch
nicht an.

„Hallo? Ist heute ‚Nicht-In-Die-Augen-gucken-Tag'", frage ich
ihn sauer.

Er sieht mich kurz an, dann beginnt er mir das T-Shirt,
aufzuschneiden.

Ich seufze und verdrehe die Augen.

Männer sind einfach Arschlöcher.

Ich lehne meinen Kopf wieder an die Wand.

Als er meinen Bauch sieht, gibt er keine Bemerkungen ab,
sondern drückt ein paar Mal herum, bei denen ich auf zische.

Der Arzt nickt und läuft zu seinem Koffer.

Dort holt er ein Gefäß heraus und eine Spritze.

Die Nadel, dieser steckt er ins Gefäß und zieht an dem Ende.

Damit kommt er auf mich zu.

Ich sehe ihn an, dann die Spritze.

„W-Was macht die?", frage ich und spüre die Tränen
aufkommen.

Bleib stark, ermahne ich mich.

Nicht heulen, es ist einfach eine Nadel. Wie beim Nähen.

Nichts Schlimmes.

Er sieht mich an. „Huste"

Verwirrt sehe ich ihn an. „Huste, dann sind deine Muskeln
locker, dann merkst du es nicht!", erklärt er.

Ich nicke und huste. Immer wieder.

Dann tritt er von mir weg. „Was hast du mir da eigentlich
gegeben?", frage ich.

Doch bekomme keine Antwort.

Danke auch.

Ich merke wie meine Muskeln langsam schlaff werden und
meine Augenlieder schwer.

‚Was hat er mir da gegeben?', ist der letzte Gedanken, bevor meine Sicht schwarz wird.

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1686 Wörter

Ein etwas längeres Kapitel

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