Kapitel 22

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Ich laufe in das Ankleidezimmer und suche nach einem Kleid.

Nach einer Weile finde ich ein kurzes Kleid, das mir zur Mitte
meiner Oberschenkel geht.

Meine Schultern sind frei genauso wie meine Arme.

Es ist recht freizügig, aber ich will es trotzdem anziehen.

Meine Haare mache ich zu einem lockeren Dutt.

Ich schminke mich dezent und schleiche mich dann raus.

Marlon hat sich eine Jeans angezogen und ein T-Shirt.

So wie er aussieht will er wohl nichts trinken.

Meine Vermutung hat sich bestätigt, als ich ihn darauf
anspreche.

„Santiago wird mich umbringen, wenn er erfährt, dass du so
rausgehst."

Ich grinse. „Aber er wird nichts erfahren."

Ich wende mich an den Bodyguard, der mein Handy
eingepackt hat.

„Es wäre nett, wenn du die Elektronischen Geräte irgendwo
hintust, wo Nate es nicht sofort findet."

Der Typ nickt und verschwindet nach drinnen.

„Ihr könnt die Sachen einfach in mein Zimmer stellen,
danke.", lächle ich die andren an.

Sie nicken auch und verschwinden nach drinnen.

So, dann auf geht's.

Ich steige ins Auto und Marlon tut es auch.

„Du Marlon, denkst du es gäbe eine Möglichkeit, meinen
Stellvertreter zu informieren?"

Erst sieht er mich verwirrt an, dann nickt er.

„Ja, ich denke schon, allerdings hat Santi ihn schon
kontaktiert."

Geschockt sehe ich ihn an.

„Was? Was hat er ihm gesagt?"

Er zuckt die Schultern.

„Nur, dass du und er jetzt dann heiraten und die Mafia sich
dann verbündet. Mehr auch nicht."

Ich seufze. Und ich dachte ich hätte noch eine Chance.

Mein halbes Leben habe ich die Mafia aufgebaut und dieser
Arsch macht mir alles kaputt.

Ich lehne meinen Kopf gegen die Kopfstütze.

„Sei nicht traurig. Lass uns jetzt Spaß haben. Ich habe extra
keine Aufpasser mitgenommen, damit wir unsere Ruhe
haben."

Er sieht mich optimistisch an.

Ich nicke. „Okay, dann auf Geht's."

„So kenne ich dich." Ich lache auf, weil er so tut, als ob wir
uns schon Jahre kennen.

Er fährt vom Hof und wir singen lautstark die Musik vom
Radio mit.

Als wir an dem Club angekommen sind, seufze ich.

Das wird die ganze Nacht dauern, dabei blicke ich auf die
Schlange.

Wir beide steigen aus und ich will mich grade anstellen, als
mich Marlon einfach am Handgelenk weiterzieht.

Dem Bodyguard zeigt er irgendeine Karte, dieser nickt dann
und lässt uns durch.

Von der Schlange hört man ein paar Protestlaute, doch diese
ignoriere ich gekonnt.

Wir gehen in den Club und sofort bewege ich mich leicht im
Takt der Musik.

Ich laufe einfach Marlon lang. Irgendwann befinden wir uns
vor der Theke.

Ein bisschen Alkohol würde mir nicht schaden.

Ich könnte auch abhauen, aber ich bezweifle, dass ich es weit
schaffen würde.

Also bestelle ich mir einen Mai Tai, dieser soll recht viel
Alkohol-Anteil haben.

Ich exe ihn und bestelle mir den nächsten.

Diesmal einen anderen.

Nach einer Weile sehe ich mich nach Marlon um.

Diesen finde ich dann tanzend auf der Tanzfläche.

Sein Handy klingelt, denn er holt es aus seiner Tasche.

Er muss grinsen, kurz sieht er zu mir, dann grinst er auf sein
Handy.

Er steckt es weg und tanzt weiter.

Nach einer Zeit, gesellt sich eine Frau zu ihm .

Sie sieht aus wie Flora. Die beiden fangen an sich im
Rhythmus der Musik zu bewegen.

Ja, das ist Flora.

Ich muss grinsen.

Danach wende ich mich wieder an den Barkeeper.

„Bitte noch einen Cocktail mit viel Alkoholgehalt." Ich schreie
über die Musik.

Er grinst, dann fängt er an zu mixen.

Als er fertig ist, stellt er mir den fertigen Drink hin.

Dann fängt er anzüglich zu grinsen. „Ex?", fragt er.

Ich nicke. „sowas in der Art."

„Ich habe jetzt dann Schluss. Wir könnten dann zusammen..."

Ich lasse ihn nicht ausreden. „Danke, aber ich möchte bitte
ein paar Tequilas."

Der Barkeeper dreht sich um und geht, ein anderer kommt.

Die Tequilas stellt er vorher vor mir ab, allerdings sieht er
mich nicht an.

Ich probiere sie. Gar nicht so schlecht.

Das ist sehr gut.

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Irgendwann habe ich mein Zeitgefühl verloren.

Ich sitze an der Bar und will einen weiteren Cocktail kaufen,
doch der Barista weigert sich.

„Du hast schon zu viel getrunken.", sagt er. Also das glaube
ich zumindest.

Die Musik ist viel zu laut.

Mein Kopf brummt.

Aber als der Gedanke an Santiago, und dass ich wieder zu ihm
muss, kommt, will ich weiter trinken.

Ich sehe ihn flehend an. „Bitteeeee." Ich ziehe das ‚e' lang.

Er schüttelt nur den Kopf und dreht sich weg, um andere
Kunden zu bedienen.

Ich seufze, dann stehe ich auf, so gut wie es eben geht, wenn
man voll ist, und torkle auf die Tanzfläche.

Immer wieder verliere ich das Gleichgewicht und muss
schauen, wie ich mich halte, dann laufe ich weiter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich auf der Tanzfläche
angekommen und fange an mich zu bewegen.

Ich bin eine Gazelle.

Über den Gedanken muss ich lachen, ich kann gar nicht
aufhören.

Weiter bewege ich mich, anscheinen doch nicht grazil, denn
ich remple immer wieder Leute an, die sich dann empört zu
mir umdrehen.

Ich beachte sie gar nicht.

Ich tanze immer weiter. Wie lustig. Wieder muss ich kichern.

Der Gedanke daran, dass Santiago sauer zu Hause sitzt ist
einfach witzig. Und der kann nichts gegen, dass hier tun.

Und eine Drehung, ich verliere mein Gleichgewicht und kippe
gegen einen Typen.

Sauer dreht dieser sich zu mir um. „Was soll das?!", brüllt er
mich an.

Ich kichere wieder und zucke mit den Achseln.
„Keine Achnung" Ich lache.

Er verdreht die Augen und dreht sich wieder weg.

Ich glaub ich brauch noch einen Drink.

Jemand andere steht an der Theke, also glaube ich zu
mindestens.

„Eien Drinkkk bitteee." Ich lächle und lege meine Kreditkarte
auf den Tresen.

Der Barkeeper nickt und stellt mir einen hin.

Danach nimmt er die Karte und legt sie auf das
Kartenlesegerät.

Ich setze mich auf einer der Hocker.

Ich brauch eine Pause.

Mein Kopf macht gerade eine Party.

Marlon habe ich auch schon länger nicht mehr gesehen, aber
darüber mache ich mir keine weiteren Gedanken.

Ich stütze meinen Ellbogen auf die Theke, in meine
Handfläche lege ich meinen Kopf.

Das wird mir zu viel, aber ich will weiter trinken, einfach alles
vergessen.

Ich kann immer noch denken, zwar nicht mehr so gut, aber ich will an nichts mehr denken.

Einen leeren Kopf haben. Das bedeutet mehr trinken.

Den Kopf lasse ich abgestützt und trinke den Drink leer.
Daraufhin bestelle ich einen neuen.

Dieser kommt auch gleich.

Auf den Hocker neben mir, setzt sich eine Person.

„Hey." Ich blicke auf.

„Hallöchen." Antworte ich mit einem Grinsen.

Er lacht. Der junge Mann sieht gut aus. Markantes Gesicht,
braune Augen und blonde Haare.

Allerdings nicht so gut wie Nathan.
Ich schüttle kurz meinen Kopf. An was denke ich da?

Ich nippe an meinem Drink.

„Wie heischt su?", fragend sehe ich den heißen Typen an.
Er lacht. „Ich bin Zack." Auffordernd sieht er mich an.

Ich trinke davor noch den Drink leer und antworte dann.


Der Kopf immer noch an meine Hand angelehnt.
„Ella." Er nickt.

„Darf ich dir noch einen Cocktail anbieten?", fragt er.
Ich lächle und setze mich auf.

„Glar.", nuschle ich.

Zack nickt und bestellt noch einen.

Ich lehne mich wieder wie vorhin an meine Handfläche.

Kurz schließe ich meine Augen, um mich ein wenig zu fassen,
denn vielleicht habe ich diesen Typen für heute Abend.

Dann müsste ich nicht zu... Ich überlege, wie heißt er.

Ich glaube, dass ist ein Zeichen, dass ich vielleicht zu viel
getrunken habe.

Aber egallll. Ich lächle, das ist mein Ziel. Alles vergessen.

Zack schiebt mir das Glas rüber.

„Danggeee." Sage ich über die Musik. Er nickt und lächelt
anzüglich.

Ich trinke ein paar große Schlucke aus meinem Cocktail.

„Der ist gut. Wie heißt der denn? Etwas zu zitronig vielleicht,
aber sonst ist er gut.", erkläre ich ihm.

„Der heißt..." seine Letzten Worte verstehe ich nicht. Mein

Kopf dröhnt.

Ich lege meinen Arm auf die Theke, sodass er ausgestreckt ist,
dann mein Kopf darauf.

Alles dreht sich. Leicht schließe ich meine Augen, lasse sie
aber etwas offen, sodass ich noch etwas sehen kann.

‚Hat der mir was in den Drink rein gemacht?', frage ich mich.

Zack streckt seinen Arm nach mir aus. „Lass mich in Ruhe."

Es ist nichts weiter als ein Flüstern.

Doch bevor er mich greifen kann, wird er weggeschupst.

„Hast du sie nicht gehört?"

Santiago.

Er ist hier. Er hat mich gefunden.

Ich weiß nicht, ob ich das positiv oder negativ sehen soll.

Doch weiter kann ich nicht nachdenken, denn eine Faust trifft
Zack im Gesicht.

Nicht irgendeine. Es ist Santiagos Faust.

Scheiße.

Mein Kopf fühlt sich leer an. „Hör auf."

Sein Blick schweift kurz zu mir, dann wieder zu dem Typen.

Ich habe mich aufrecht hingesetzt, doch meine Sicht
verschwimmt wieder.

„Scheiße", murmle ich.

Ich lege mich wieder auf die Theke.

Die Leute haben sich angefangen sich in einen Kreis
aufgestellt, um dem Schauspiel zu folgen.

Irgendwann schließe ich einfach meine Augen, die laute
Musik hört sich so weit weg an.

Mein Kopf dröhnt.

Ich versuch die aufkommenden Kopfschmerzen zu
unterdrücken.

Meine Kopfschmerzen werden schlimmer und ich bekomme
immer weniger mit.

Ein letztes Mal öffne ich meine Augen, bevor meine Sicht
komplett verschwimmt und alles schwarz wird.

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1540 Wörter

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